Hauptinhalt

Irrtümer sind hartnäckig

Standpunkt vom 12. März 2021

«Eine Kuh würde die Umwelt ebenso stark verschmutzen wie 10'000 Autos». Die Behauptung von Steini in der Zeitschrift für Kinder von Pro Natura, hat Sprengkraft. Sie ist vor allem völlig falsch! Handelt es sich um einen unabsichtlichen Irrtum oder macht Pro Natura extra mit falschen Fakten schon bei den Kindern Stimmung gegen die Landwirtschaft? 

Natürlich gibt eine Kuh Methangas ab. In CO2-Äquivalente umgerechnet verschmutzt eine einzige Kuh die Umwelt so stark wie ein einziges Auto und nicht wie 10’000! Und das ist reine Mathematik. Aber dieses Fach scheint keine Stärke von Pro Natura zu sein. Ausserdem ist zu vermerken, dass der Vergleich sowieso hinkt. Denn das Beispiel lässt den Kreislauf ausser Acht, in den die Kuh integriert ist.
Auch wenn eine Kuh Methan ausstösst, konsumiert sie vorher das Futtergras, das für sein Wachstum dank der Photosynthese CO2 aufgenommen hat.

So verwerten die Kühe und andere Wiederkäuer unser Weideland, produzieren dabei Milch und Fleisch für die menschliche Ernährung und pflegen gleichzeitig unsere Landschaften. Die produzierten Hofdünger tragen ihrerseits zur Fruchtbarkeit der Böden und damit zur besseren Kohlenstoffspeicherung bei. Schliesslich kann durch die Vergärung der tierischen Ausscheidungen über Strom, Wärme oder gar Gas als Brennstoff erzeugt werden. 

Die Unterstützung von Biogasanlagen über den Markt oder die politischen Rahmenbedingungen ist derzeit unzureichend, aber das Potenzial ist riesig. So kann die Landwirtschaft direkt zur Energiewende und zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen. Über die Biogase, die in der gesamten Schweiz entstehen, kann die Landwirtschaft die Emissionen reduzieren und gleichzeitig erneuerbare Energie produzieren. Wer hat gesagt, die Landwirtschaft sei das Problem? Im Gegenteil, sie ist die Lösung!

Autor

Michel Darbellay

Leiter Produktion, Märkte & Ökologie SBV

Telefon:    078 801 16 91
E-Mail:     michel.darbellay@sbv-usp.ch 

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Bauernfamilien bedanken sich für das Vertrauen

13.06.21 | Die Stimmbevölkerung lehnt die beiden Agrarinitiativen «Trinkwasser» und «Pestizidfrei» deutlich ab. Die einheimische Land- und Ernährungswirtschaft ist froh, dass die beiden extremen Vorlagen keine Mehrheit fanden. Sie hätten die einheimische Produktion reduziert, Lebensmittelimporte gefördert und die Preise fürs Essen erhöht. Speziell die Trinkwasser-Initiative hätte nicht einmal der Umwelt einen Nutzen gebracht. Mit der neuen Pestizidgesetzgebung ist zudem garantiert, dass es weitere Schritte für eine noch nachhaltigere Landwirtschaft gibt.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 05-21: Die mittlere ortsanwesende Bevölkerung: eine Statistik von Agristat

10.06.21 | Die mittlere ortsanwesende Bevölkerung ist eine Statistik von Agristat, welche die Anzahl Personen beinhaltet, die sich in einem Kalenderjahr in der Schweiz mit Nahrungsmitteln verpflegen. Sie berücksichtigt Grenzgänger, Touristen sowie Kurzaufenthalter des Asylbereichs und erlaubt somit eine genaue Berechnung des Nahrungsmittelverbrauchs pro Kopf. Auch wenn sich die mittlere ortsanwesende Bevölkerung nicht stark von der ständigen Wohnbevölkerung unterscheidet, kann sie dennoch einen entscheidenden Einfluss auf den Pro-Kopf-Verbrauch ausüben. Dies verdeutlicht die Berechnung des Geflügelfleischverbrauchs pro Kopf, der – berechnet anhand der mittleren ortsanwesenden Bevölkerung – keine steigende, sondern eine stagnierende Tendenz aufweist.

Mehr lesen
SBV-News SBV-News Nr. 22 (31.5. – 5.6.2021)

09.06.21 | Am 13. Juni geht eine Abstimmungskampagne zu Ende, bei der das Engagement auf allen Ebenen so gross wie wohl nie zuvor war. Betriebe aller Betriebsrichtungen und Produktionslabels, Bäuerinnen, junge Berufsleute ga-ben gleichermassen alles mit dem Aufstellen von Tafeln, Blachen, Sujets, Flugblatt- oder Standaktionen sowie in den sozialen Medien. Wie auch immer das Ergebnis am 13. Juni ausfallen wird: Diesen grossen Zusammenhalt unter den Bauernfamilien im ganzen Land sollten wir in die Zukunft mitnehmen können!

Mehr lesen
Stellungnahmen Teilrevision Wasserbaugesetz

02.06.21 | Ein vollständiger Schutz vor Unwetter und Hochwasserereignissen ist aufgrund der zunehmenden Vorkommnisse kaum mehr umsetzbar und führt zu falsch gewähnten Sicherheiten. Das Umdenken hin zu einem risikobasierten Hochwasserschutz, also der Überlagerung von Gefahr und Nutzung, ist grundsätzlich unterstützenswert. Hingegen bedauern wir, dass bei der Erarbeitung der Vorlage zwar diverse Bundesstellen miteinbezogen wurden, jedoch nicht das Bundesamt für Landwirtschaft. Das Schadenspotential in der Landwirtschaft, insbesondere auf wertvollen Fruchtfolgeflächen, lässt sich durchaus mit jenem im Siedlungsgebiet vergleichen.

Mehr lesen
SBV-News SBV-News Nr. 21 (25. – 28. Mai 2021)

31.05.21 | Der SBV gab diese Woche ein neues Fokusmagazin mit dem Titel «Das fressen Kuh, Schwein und Co.» zum Thema Nutztierfütterung und Herkunft der Futtermittel heraus. In diesem zeigte er auf, dass die Schweizer Tiere zu 84% einheimisches Futter und zu 97% europäisches Futter fressen. Und dass die Landwirtschaft betreffend Nachhaltigkeitskriterien auf freiwilliger Basis viel macht und bei den Importen klar weiter ist, als die die Humanernährung.

Mehr lesen
Stellungnahmen Révision de l'ordonnance réglant l'admission des chauffeurs (OACP)

31.05.21 | Comme dans le droit actuel, le certificat de capacité ne doit pas être exigé pour les conducteurs de véhicules dont la vitesse maximale autorisée n’excède pas 45 km/h. Par conséquent, l’agriculture est peu concernée par la présente consultation. Par rapport aux modifications qui nous concernent, nous soutenons l’exception prévue (art. 3, let. i) et reprise du droit européen pour les exploitations des secteurs de l’agriculture, des cultures spéciales, de la sylviculture, de l’horticulture et de la pêche. Nous demandons à ce que cette exception s’applique à tous les transports de produits agricoles.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Licht ins Dunkel: Das fressen unsere Nutztiere

27.05.21 | Das Futter für die Schweizer Nutztiere und seine Herkunft ist eines der heissen Themen im aktuellen Abstimmungskampf um die Trinkwasserinitiative. In neuen Fokusmagazin «Das fressen Kuh, Schwein & Co.» hat der Schweizer Bauernverband die Fakten zusammengetragen. Es zeigt sich: Das Tierfutter stammt zu 84 Prozent der Schweiz und zu 97 Prozent aus Europa. Die Nutztiere verwerten zudem fast 1 Million Tonnen Nebenprodukte der Lebensmittelverarbeitung und verhindern so Foodwaste.

Mehr lesen
SBV-News SBV-News Nr. 20 (17. – 22. Mai 2021)

25.05.21 | Langsam, aber sicher setzen der SBV, die nationalen Komitees und die vielen engagierten Bäuerinnen und Bauern mit ihren Abstimmungsaktivitäten zum Schlussspurt an. Am Wochenende fanden erneut an zahlreichen Orten in verschiedensten Landesteilen Standaktionen statt. Auch die Spitze des SBV schloss sich diesen an und mischte sich unter die Leute – so unter anderem in Solothurn, Schaffhausen, Murten und Romont. Der Einsatz seitens der Landwirtschaft und der Bauernfamilien ist ungebrochen hoch! Das zeigt sich unter anderem auch in der grossen Kreativität der Stand- und Landschaftssujets.

Mehr lesen