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Antibiotika
Antibiotika-Einsatz bei Nutztieren
In den letzten zwei Jahrzehnten erzielte die Schweiz grosse Fortschritte bei der Reduktion des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztiermedizin. Im Jahr 2008 wurden noch rund 72 Tonnen Antibiotika für Tiere verkauft. Bis 2023 sank diese Menge auf 24 Tonnen, was einem Rückgang von rund 67 % entspricht. Dieser deutliche Rückgang ist das Ergebnis gezielter Massnahmen und Sensibilisierung von TierärztInnen und LandwirtInnen.
Vertriebene Antibiotika-Wirkstoffmenge (kg) pro Wirkstoffklasse in Tierarzneimitteln für Nutztiere (Quelle)
Besonders auch bei den sogenannten kritischen Antibiotika – die für die Humanmedizin von grosser Bedeutung sind – gab es eine signifikante Reduktion. Seit 2014 wurde der Einsatz dieser Wirkstoffe in der Veterinärmedizin um 76 % reduziert. Seit dem 1. April 2016 gilt ein Verbot der Vorratsabgabe kritischer Antibiotika, was den gezielten und restriktiven Einsatz dieser Medikamente fördert.
Jede Anwendung von Antibiotika ist dokumentiert
Die Einführung des Informationssystems «Antibiotikaverbrauch im Jahr 2019» ermöglicht eine detaillierte Erfassung und Analyse des Antibiotikaeinsatzes. Tierärzte sind seither verpflichtet, alle Verschreibungen elektronisch zu dokumentieren, was eine transparente Überwachung und gezielte Massnahmen zur weiteren Reduktion des Verbrauchs ermöglicht.
Im europäischen Vergleich zählt die Schweiz zu den Ländern mit einem niedrigen Antibiotikaeinsatz in der Tiermedizin. In den letzten 20 Jahren ist es gelungen, den Antibiotikaeinsatz in der Nutztiermedizin durch gezielte Massnahmen, gesetzliche Anpassungen und Sensibilisierungskampagnen erheblich zu reduzieren. Diese Erfolge tragen massgeblich dazu bei, das Risiko von Antibiotikaresistenzen zu verringern und die Gesundheit von Menschen, Tieren sowie die Umwelt zu schützen.
Kontaktperson

Thomas Jäggi
Schweizer Bauernverband
Geschäftsbereich Viehwirtschaft
Telefon 056 462 52 27
E-Mail thomas.jaeggi@sbv-usp.ch