Hauptinhalt
Haarproben des K-Tipp sprechen für den Konsum einheimischer Lebensmittel
Anfang Mai veröffentlichte der K-Tipp die Haaranalysen von 20 Testpersonen. Er fand darin neben anderen Stoffen auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Da neun von zehn der erwähnten Stoffe in der Schweiz nicht verwendet werden, kommen als Quelle vor allem importierte Rohstoffe und Lebensmittel in Frage.
Der K-Tipp hat die Haare von 20 Personen auf Schadstoffe untersuchen lassen. In den meisten Proben fand das Labor zwischen zehn und 20 Chemikalien. Das ist wenig erstaunlich, da moderne Untersuchungsmethoden heute auch kleinste Mikroverunreinigungen aufspüren. Gemäss dem Schweizerischen Zentrum für angewandte Humantoxikologie (scaht) ist für die Beurteilung des damit verbundenen Risikos für die menschliche Gesundheit die Schädlichkeit der einzelnen Stoffe und deren Menge entscheidend (Quelle). Dass der K-Tipp ohne Mengenangaben eine generelle Gesundheitsgefährdung ortete, sei deshalb nicht sachgerecht. Das scaht wertet es weiter positiv, dass das Speziallabor maximal 20 Stoffe fand. In den USA würden Labors in den Urinproben aus der Bevölkerung regelmässig über 300 chemische Substanzen herausfiltern.
Die in den Haaren der Schweizer Testpersonen gefundenen Pflanzenschutzmittel sind in neun von zehn Fällen in der einheimischen Landwirtschaft nicht zugelassen. Sie scheidet entsprechend als Quelle aus. Der erwähnte Stoff Sulfoquinoxalin kommt ebenfalls in keinem in der Schweiz zugelassenen Medikament der Veterinärmedizin vor. Die Belastung mit Stoffen aus der landwirtschaftlichen Produktion muss folglich in erster Linie aus importierten Waren stammen. Das passt zu den Daten der Lebensmittelkontrolleure: Die meisten Überschreitungen der Grenzwerte gibt es bei Lebensmitteln aus dem Ausland.
Link zum ganzen Kommentar des Schweizerischen Zentrums für angewandte Humantoxikologie (scaht):
https://www.scaht.org/sites/default/files/scaht_kommentar_k-tipp_haaranalysen_may_2019.pdf
Rückfragen
David Brugger
Fachverantwortlicher: Allgemeine Pflanzenbaufragen, Pflanzenschutz, pflanzliche Agrarmärke
Belpstrasse 26, 3007 Bern
david.brugger@sbv-usp.ch
Departement Produktion, Märkte & Ökologie
Geschäftsbereich Pflanzenbau