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Jagdverordnung: Ein zu kleiner erster Schritt in die richtige Richtung

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 30. Juni 2021

Der Schweizer Bauernverband nahm heute die vom Bundesrat beschlossene Revision der Jagdverordnung zur Kenntnis. Die Revision geht zwar in die richtige Richtung – für den Umgang mit dem Wolf wäre jedoch ein grösserer Schritt angezeigt gewesen, da sowohl Bestände und Schäden stark zunehmen.

Der Schweizer Bauernverband (SBV) nahm heute die vom Bundesrat beschlossene Revision der Jagdverordnung zur Kenntnis. Mit der revidierten Verordnung erfüllt der Bundesrat zwei Motionen des Parlaments. Diese verlangten, dass nach der Ablehnung der Jagdgesetzrevision durch die Stimmbevölkerung im September 2020 die Verordnung im Rahmen des geltenden Gesetzes anzupassen ist. Dies soll den Kantonen ermöglichen, bei Konflikten mit der Nutztierhaltung rascher in Wolfsbestände eingreifen zu können.

Der SBV anerkennt, dass der Bund einen Schritt in die richtige Richtung macht. Dieser ist aber zu klein und nutzt nicht den Handlungsspielraum, den das Gesetz erlaubt. Der Bestand an Wölfen nahm innerhalb des vergangenen Jahres gemäss Angaben des Bundesamts für Umwelt um 37 Prozent zu. Damit erhöht sich der Druck auf die Nutztiere und deren Halter, ihre Herde zu schützen. Die rasante Entwicklung der Bestände und die Bildung ständig neuer Rudel erfordern eine rasche Umsetzung der Revision. Weitere Schritte sind notwendig – sonst steht die Aufrechterhaltung der Weidebewirtschaftung in immer mehr Regionen unseres Landes auf dem Spiel.

 

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

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Michel Darbellay

Leiter Produktion, Märkte & Ökologie SBV

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