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SBV-News Nr. 10-21 (8. – 12.3.2021)

Notiz­ der Woche

Pro Natura behauptet in ihrer Kinderzeitschrift, dass eine Kuh die Umwelt gleich belaste wie 10'000 Autos. In Wirklichkeit entspricht der rein rechnerische Vergleich der Emissionen einer Kuh in einem Jahr denen eines Autos. Selbst das ist eine Übertreibung, da eine Kuh Futter frisst, das für sein Wachstum CO2 gebunden hat. Hofdünger verbessern ausserdem die Bodenfruchtbarkeit und die Kohlenstoffbindung. Kühe und andere Wiederkäuer versorgen uns zudem mit Milchprodukten und Fleisch, während sie gleichzeitig die Landschaft pflegen. Wird ausserdem Methan in Biogas umgewandelt, wird die Tierhaltung zu einer Verbündeten der Umwelt. 


 

Aktuelles aus dem Vorstand

Der Vorstand diskutierte unter anderem über das landwirtschaftliche Verordnungspaket 2021, die parlamentarische Initiative «Absenkpfad» und die Weiterentwicklung der AP22+.  Er hofft, dass das der Nationalrat dem Ständerat folgt, die Sistierung der AP22+ beschliesst und damit den Weg frei macht, um eine bessere Agrarpolitik bzw. eine umfassende Ernährungspolitik zu lancieren. Der Vorstand begrüsste auch, dass der Ständerat durch die Annahme der Motion Hegglin den Weg für einen Verzicht auf ein Schleppschlauch-Obligatorium frei machte. Emissionsmindernde Ausbringverfahren sollen aber weiter gefördert werden.

Lancierung Agrarinitiativen

Mit einer Medienkonferenz in Bern lancierte das nationale Komitee gegen die beiden extremen Agrarinitiativen die Abstimmungskampagne. Die Konferenz selbst und die Unterlagen stehen auf der Kampagnenwebseite zur Verfügung. Gleichzeitig startete der Abstimmungskampf in den sozialen Medien. Mit der Lancierung startete auch die Aktivitäten auf Facebook, Instagram und Twitter. Bitte Beiträge teilen und sich aktiv in die Diskussion einmischen!  

Besprechung «Absenkpfad»

Der SBV besprach mit Produzenten- und Labelorganisationen die Umsetzung der parlamentarischen Initiative «Absenkpfad». Dabei werteten sie verschiedene Massnahmen bezüglich Pflanzenschutz und Nährstoffen aus.

«Nachhaltigkeits-Woche Zürich»

Im Rahmen einer «Nachhaltigkeits-Woche Zürich» sprach SBV-Direktor Martin Rufer an einer Podiumsdiskussion an der Zürcher Hochschule ZHAW zum Thema Landwirtschaft und Agrarpolitik. Er konnte die Einschätzungen und Sichtweisen des SBV im Kreis mit Grüne-Nationalrat Kilian Baumann, IP-Suisse-Geschäftsführer Fritz Rothen, Alexandra Gavilano von Greenpeace und Samuel Vogel vom BLW einbringen.

Statistik der Woche

Anhand der Verkaufsstatistik der Pestizide nach Menge lassen sich die Entwicklung und die Auswirkungen der Pestizide nur unzureichend beurteilen. Zumindest sieht man, dass Fungizide eine grosse Bedeutung haben, was die starke Verbreitung von Reben, Obst, Beeren und Gemüse in der Schweizer Landwirtschaft widerspiegelt. Ebenfalls ersichtlich ist der Rückgang der Herbizide, was zu einem guten Teil auf dem verminderten Einsatz von Glyphosat beruht. Die beiden wichtigsten eingesetzten Mittel waren im Jahr 2019 Schwefel (22,8 %) und Paraffinöl (12,9 %), die auch im Biolandbau zugelassen sind. Der Anteil der Pestizide, die im biologischen Landbau zugelassen sind, hat in den letzten Jahren zugenommen und lag im Jahr 2019 nach Gewicht bei 47,5 Prozent. Offensichtlich brauchen auch konventionelle Landwirtschaftsbetriebe zunehmend Mittel aus dieser Kategorie.