Hauptinhalt

SBV-News Nr. 19

Notiz­ der Woche

Was die Umsetzung der Parlamentarischen Initiative «Absenkpfade» betrifft, ist der Bundesrat auf einen Irrweg geraten! Während in Europa gar bestehende Biodiversitätsförderflächen wieder zur Produktion von Lebensmittel genutzt werden sollen, will die Schweizer Regierung nochmals 3.5 Prozent der besten Ackerböden (das entspricht rund 10'000 Hektaren) davon ausnehmen. Dies, obwohl a) bereits heute 19 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche zur Förderung der biologischen Vielfalt dienen und b) sich die Ausgangslage mit der Ukraine-Krise um 180 Grad drehte. Das wird weder von der direktbetroffenen Landwirtschaft noch von den für den Vollzug verantwortlichen Kantonen verstanden. Daher wird es am Parlament liegen hier korrigierend einzugreifen.


 

Notmassnahmen Wolf

Aufgrund der stark wachsenden Wolfsbestände in der Schweiz nimmt der Druck auf die Nutztierhaltung zu. Das Parlament sprach daher 5,7 Mio. Franken für «Notmassnahmen» für den Alpsommer 2022. Der SBV definierte mit dem BAFU die konkreten Massnahmen, die über diesen Kredit finanziert werden. Dazu gehören unter anderem zusätzliches Alppersonal, mobile Wohncontainer, Vergrämungsmaterial und Wärmebildgeräte. Die Liste der Massnahmen wird demnächst veröffentlicht.

Teilnahme an Versammlungen

In der Berichtswoche standen gleich mehrere Versammlungen von Mitgliedorganisationen und Partnern auf der Liste des SBV – so unter anderem jene von Suisseporcs und den Micarna Geflügelproduzenten. Nebst den reibungslos verlaufenen statutarischen Geschäften stand jeweils auch die Massentierhaltungsinitiative im Zentrum der Diskussionen. Der SBV zeigte die gravierenden Auswirkungen der Initiative auf die einheimische Fleischproduktion auf und wie er sie bekämpfen will. Bei den SBV-Mitgliedorganisationen ist darüber hinaus das 125-Jahre-Jubiläum ein Thema.

Statistik der Woche

In der Schweiz standen 2020 insgesamt 7’752’114 Tonnen Futter (gemessen in Trockensubstanz) für die Nutztiere zur Verfügung. Der mit Abstand grösste Anteil mit 78,9 % (6’113’293 Tonnen) war für das Rindvieh bestimmt. Es folgen die Schweine mit 9,6 % (741’555 Tonnen) und das Geflügel mit 4,8 % (368’544 Tonnen). In der Kategorie «Andere» befinden sich Equiden (Pferde, Esel, Maultiere) und Kaninchen mit einem Anteil von 4,1 % (315’604 Tonnen). Die Schafe und Ziegen beanspruchten mit 2,7 % (213’117 Tonnen) den kleinsten Anteil. Mehr Infos zum Thema Futtermittelbilanz 2020 finden sich im «AGRISTAT Aktuell».