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SBV-News Nr. 41 (5. – 9.10.2020)
Notiz der Woche
Während des Corona-Lockdowns sind viele Marktfahrer auf Heimlieferung ausgewichen. Dieses Angebot ist bei den Konsumentinnen und Konsumenten nach wie vor gefragt. Aus diesem Grund arbeitet der SBV neu mit SaisonBox zusammen. Diese die technischen Grundlagen, damit jeder interessierte Betrieb seine Produkte auf einfache Art und Weise für die Heimlieferung in der Region selbst anbieten kann. Mehr Infos: https://www.saisonbox.ch/neuer-Standort/
Vorstand
Die Mitglieder des Vorstands befassten sich mit der Abstimmungsniederlage zum Jagdgesetz, zogen die Lehren aus den gemachten Erfahrungen im Hinblick auf die kommenden Abstimmungen und legten das weitere Vorgehen in Sachen Umgang mit dem Wolf fest. Sie diskutierten zudem die vorgesehenen Massnahmen für die Abstimmungen zur Trinkwasser- und Pestizidfreiinitiative. Weitere Themen waren der Stand beim Schleppschlau-Obligatorium, die Sistierung der AP22+ und die parlamentarische Initiative «Absenkpfad». Der Vorstand verabschiedete das Pflichtenheft und die Grundsätze für die Vertretungen im Agroscoperat und wählte Daniel Etter als Vertreter der Spezialkulturen. Schliesslich wählte er neue Stiftungsräte für Agrisano Prevos, Agrisano Pencas und agriss.
Internationales
Die Arbeitsgruppe Internationales des SBV organisierte eine Tagung zu den Freihandelsabkommen. Beat Röösli, Leiter Geschäftsbereich Internationales des SBV, erläuterte den aktuellen Stand der Verhandlungen mit Mercosur, Indonesien und Grossbritannien und das von der Uniterre ergriffene Referendum gegen ein Freihandelsabkommen mit Indonesien. Die Grüne Nationalrätin Christine Badertscher sprach über die Wichtigkeit des Aspektes Nachhaltigkeit in Freihandelsabkommen. Heinrich Bucher, Direktor von Proviande, informierte über die Entwicklung des Fleischmarktes und zeigte die Sicht der Proviande auf die Freihandelsabkommen auf.
Mai-Verteiler als Schleppschlauch
Es gibt diverse Verunsicherungen darüber, ob der Mai-Verteiler als Schleppschlauch gilt. Bis heute kann das Bundesamt für Umwelt nicht definitiv sagen, ob diese Technik bei einem Obligatorium erlaubt wäre. Kritisiert wird, dass die Schläuche des Mai-Verteilers nicht zwingend auf dem Boden sind. Dies ist aber auch bei anderen Schleppschlauchsystemen teilweise der Fall. Dieses Beispiel zeigt die Probleme auf, wenn die Zuständigkeit für landwirtschaftliche Massnahmen nicht beim Bundesamt für Landwirtschaft liegen. Für die Emissionsminderung ist es kontraproduktiv, wenn mittels Ressourcenprogrammen geförderte Techniken bei einem Obligatorium nicht mehr zugelassen sein sollen. Um Wirkung zu erzielen, braucht es praxistaugliche Systeme. Deshalb wird hoffentlich auch der Nationalrat die Problematik des Schleppschlauch-Obligatoriums erkennen und der Motion Hegglin zustimmen.
Statistik der Woche
Wenn man die Alpweiden miteinbezieht, verfügt die Schweiz über 14’817 km2 Landwirtschaftsfläche. Pro Einwohner ergibt dies 18 Aren. In unseren Nachbarländern ist mehr Landwirtschaftsfläche pro Einwohner verfügbar: Frankreich 44 Aren, Österreich 30 Aren, Italien 21 Aren und Deutschland 20 Aren. In Europa haben nur die Niederlande (11 Aren) und Belgien (12 Aren) tiefere Werte pro Einwohner als die Schweiz. Weltweit am meisten Landwirtschaftsfläche pro Einwohner weist Australien mit 1513 Aren aus.