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SBV-News Nr. 5 (27. – 31.01.2020)
Notiz der Woche
Das Bundesamt für Statistik (BfS) veröffentlichte Ende Januar die Resultate einer Omnibusumfrage bei der Bevölkerung zu Umweltqualität und -verhalten. Gemäss dieser kaufen nur noch 19 Prozent der Schweizer nie Bioprodukte. In der Westschweiz würden gar 53 Prozent der Befragten meistens bis immer Bioprodukte wählen. Daraus folgert das BfS einen enormen Trend zur Bioproduktion. Leider entging ihnen offenbar völlig, dass der Marktanteil von Bio bei circa 11 Prozent liegt und die Leute offensichtlich nicht so einkaufen, wie sie in Umfragen behaupten.
Junglandwirtekommission
Die Junglandwirtekommission (JULA) – eine Fachkommission des SBV – traf sich zur ersten Sitzung im neuen Jahr. Themen waren die Umfrage zur Revision der Grundbildung, die Raumplanung und die AP 22+. Mit dem Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband tauschten sich die JULA-Mitglieder zudem über aktuelle Themen wie die Absicherung des Ehepartners und Frauenförderung aus.
Absenkpfad für Phosphor- und Stickstoffüberschüsse
Im Rahmen der AP 22+ hat der Bundesrat einen Absenkpfad für Phosphor- und Stickstoffüberschüsse vorgegeben. Ausgehend vom Referenzjahr 2015 sollen die Überschüsse jeweils um 10 Prozent bis 2025 respektive 20 Prozent bis 2030 gesenkt werden. Der SBV hat gewisse Zweifel an den Zahlen, die das Bundesamt für Landwirtschaft für die Zielsetzung heranzieht. Die Zahlen liegen einer anderen Berechnungsgrundlage zugrunde als jene, welche die OECD verwendet. Der SBV besprach die Diskrepanz mit den Verantwortlichen.
UNO-Jahr der Pflanzengesundheit
Die UNO ernannte das Jahr 2020 zum «Internationalen Jahr der Pflanzengesundheit». Der SBV rief gemeinsam mit Partnern an einer Medienkonferenz auf, keine Pflanzen, Früchte, Gemüse, Schnittblumen sowie Samen aus den Ferien nach Hause zu nehmen und zeigte auf, wie die Landwirtschaft von eingeführten Schadorganismen betroffen ist. Gleichzeitig will der SBV das Jahr der Pflanzengesundheit nutzen, um auch über den Pflanzenschutz zu informieren.
AgroCleanTech: Landwirtschaftliche Energieberatung für Westschweizer Betriebe
Westschweizer Landwirtschaftsbetriebe können ab sofort von einer Energieberatung für ihren Betrieb profitieren. AgroCleanTech bietet diesen Service in Zusammenarbeit mit EnergieSchweiz und den zuständigen kantonalen Bauernverbänden an. Alle Informationen dazu gibt’s unter www.agrocleantech.ch.
Statistik der Woche
2018 wurde gemäss Nahrungsmittelbilanz 40 Prozent des produzierten Käses (inkl. Quark) exportiert. Während die Käseexporte in den Jahren 2007 bis 2018 jährlich um 1,9 Prozent zunahmen, stiegen die Käseimporte um 4,5 Prozent an. Mit gleichbleibenden Wachstumsraten würden die Export- und die Importmenge von Käse gemessen in Vollmilchäquivalenten im Jahr 2035 gleich hoch sein. Gemäss den aktuellen Aussenhandelszahlen sind die Käseexporte (+4,3 %) jedoch im Jahr 2019 erstmals seit der Einführung des Käsefreihandels mit der EU stärker gewachsen als die Importe (+2,8 %). Dies verbessert die Aussichten der Schweizer Milchwirtschaft deutlich.