Hauptinhalt

Energieeffizienz

Der landwirtschaftliche Durchschnittsbetrieb braucht rund 20‘000 kWh Strom, 4’000 l Diesel (40‘000 kWh) und je nach Betriebszweig (Gewächshaus, Mastställe) unterschiedliche fossile Heizstoffe. Zudem verändert sich die Landwirtschaft tendenziell hin zu grösseren, stark mechanisierten Betrieben. Aus diesem Grund ist die Steigerung der Energieeffizienz von grosser Bedeutung und birgt ein grosses Potenzial.

Dazu gehört eine gute Auslastung der Traktoren und deren rationelle Nutzung. Durch Eco-Drive Massnahmen, wie die Optimierung von Reifendruck, Ballastierung oder geringer Bodenbearbeitungstiefe sind Treibstoffeinsparungen möglich. Eine regelmässige Wartung des Motors und der rechtzeitige Einsatz oder das Schärfen der Messer von Mähwerken oder Ladewagen sparen Diesel.

In Ökonomiegebäuden besteht Energiesparpotenzial beim bedarfs- und tiergerechten Klimatisieren und Beheizen von Nutztierställen und dem Einsatz von energieeffizienten Lüftern. Isolierte Ferkelnester und Jagerkisten verbrauchen bis zu 70 Prozent weniger Strom als offen in den Stall gehängte Infrarot-Lampen. Eine einfache Möglichkeit Energie zu sparen ist zudem die Umstellung auf eine wartungsarme und stromsparende LED-Beleuchtung. Speziell in der Milchproduktion können über die Wärmerückgewinnung aus der Milchkühlung und leistungsgesteuerte Melkmaschinen die Stromkosten deutlich gesenkt werden.

Der SBV setzt sich dafür ein, dass die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen so ausgelegt werden, dass sich eine Steigerung der Energieeffizienz auch finanziell für die Bauernfamilien lohnt. Weiter engagiert sich der Schweizer Bauernverband über die Plattform AgroCleanTech für die Förderung von Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und Klimaschutz.

Interessierte Landwirtinnen und Landwirte können Fördergelder für die Umrüstung von energieeffizienten Ferkelnestern und Jagerkisten beantragen.

  • Folgeprogramm Energieeffiziente Ferkelnester und Vorhänge

Bitte beachten Sie, dass Sie Ihr Gesuch unbedingt vor der Umrüstung an AgroCleanTech, Belpstrasse 26, 3007 Bern (info@agrocleantech.ch, 056 462 50 15) stellen müssen. Die Kontaktdaten und das Anmeldeformular für eine Förderung finden Sie auf der Website www.agrocleantech.ch.

Kontaktperson

Hannah von Ballmoos-Hofer

Schweizer Bauernverband
Departement Produktion, Märkte und Ökologie
Leiterin Geschäftsbereich Energie und Umwelt

Telefon      056 462 50 06 
E-Mail       hannah.vonballmoos@sbv-usp.ch 

  

Medienmitteilungen
Landwirtschaft fit für den Klimaschutz

25.05.18 | An der vierten Mitgliederversammlung des Vereins AgroCleanTech, Plattform für Energieeffizienz und Klimaschutz in der Landwirtschaft, war die Reduktion von landwirtschaftlichen Treibhausgasen ein zentrales Thema. Mit der Schaffung einer soliden Wissensbasis in Sachen Klimaschutzmassnahmen, Prüfung eines Kompensationsprogramms und der Realisierung einer Energieberatung in der Romandie soll die Landwirtschaft mit AgroCleanTech fit in die Zukunft starten.

Mehr lesen
Stellungnahmen Umsetzung des ersten Massnahmenpakets zur Energiestrategie 2050

10.05.17 | Die Schweizer Landwirtschaft kann über die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien einen beachtlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Gemäss einer Studie von AgroCleanTech könnte die Landwirtschaft theoretisch bis im Jahr 2030 2‘100 GWh/Jahr Strom aus erneuerbaren Energien produzieren, mindestens 1‘200 GWh über Photovoltaik, und 420 GWh/Jahr in Biogasanlagen. Aus Sicht des SBV ist zentral, dass die Gesetzesänderungen der Energiestrategie 2050 über die Verordnungen so umgesetzt werden, dass es sich auch für kleinere und mittlere Produzenten lohnt, Strom, Wärme und Gas aus erneuerbaren Energien bereit zu stellen. Aufgrund der Einführung von intelligenten Mess – und Regelsystemen dürfen keine zusätzlichen Kosten für die kleinen und mittleren Produzenten anfallen. Ausserdem muss beim Bau von Anlagen erneuerbarer Energien dem Kulturland-schutz Priorität beigemessen werden, mitunter auch im Zusammenhang mit der Umsetzung von ökologischen Kompensationsmassnahmen. Als hohe Priorität fordern wir dringlich, die mit der Aufnahme von Ökonomiegebäuden ins Gebäudeprogramm zu prüfen.

Mehr lesen