Hauptinhalt

Biodiversitätsinitiative kommt zur Abstimmung

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 7. Dezember 2023

Der Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative ist vom Tisch. Biodiversität ist wichtig, es besteht jedoch kein Bedarf an einer neuen Gesetzesgrundlage, um sie weiter zu fördern. Diese Meinung hat sich am Schluss im Ständerat durchgesetzt. Der Schweizer Bauernverband teilt diese Auffassung. Deshalb lehnt er auch die Initiative selbst ab. 

Der Ständerat lehnte das Eintreten auf einen Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative zum zweiten Mal ab. Damit ist dieser definitiv vom Tisch und die Initiative selbst kommt nächstes Jahr zur Abstimmung. Der Schweizer Bauernverband (SBV) erachtet diesen Entscheid als richtig. Es besteht kein zusätzlicher Regulierungsbedarf. Eine aktuelle Rechtsgrundlage für die Förderung der Biodiversität besteht bereits. Zudem ist eine nationale Strategie Biodiversität und ein Aktionsplan dazu lanciert.

Man sollte den Fokus in deren Umsetzung und in die Verbesserung der Qualität der bestehenden Biodiversitätsflächen legen – und das über die Landwirtschaft hinaus: Denn die Schweizer Bauernbetriebe setzen im Schnitt 19.3% ihrer Flächen oder über 190'000 ha Land für die Förderung der biologischen Vielfalt ein. Das entspricht der vierfachen Fläche des Bodensees. Mehr als drei Viertel dieser Flächen sind miteinander vernetzt. Dazu kommen weitere Flächen, wie die rund 500'000 ha extensiv bewirtschafteten Sömmerungsflächen.

Bundesrat und Parlament haben sich auch klar gegen die Biodiversitätsinitiative ausgesprochen, weil sie ihnen zu weit geht. Sie würde die (nachhaltige) Energie- und Lebensmittelproduktion, aber auch die Nutzung des Waldes und des ländlichen Raums für den Tourismus stark einschränken. Die einheimische Versorgung würde geschwächt und die Importe von Energie, Essen und Holz nähmen zu. Zudem würden die Kompetenzen der Kantone beschnitten und die öffentliche Hand wäre mit Mehrausgaben von 375 bis 440 Mio. Franken konfrontiert. Der SBV wird sich deshalb mit anderen Partnern für ein Nein bei der Abstimmung über die Initiative engagieren.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Michel Darbellay

Leiter Produktion, Märkte & Ökologie SBV

Telefon:    078 801 16 91
E-Mail:     michel.darbellay@sbv-usp.ch 

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Schweizer Landwirtschaft bleibt gentechfrei

08.03.22 | Der Ständerat lenkte in der Differenzbereinigung zum Gentechnikgesetz ein und übernahm die Lösung des Nationalrats: Damit hat sich auch die kleine Kammer für eine GVO-freie Landwirtschaft ohne Ausnahmen für die nächsten vier Jahre und einen Auftrag zur Erarbeitung einer künftigen Regelung für die neuen Züchtungsverfahren ausgesprochen. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diesen Entscheid.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 9

07.03.22 | Wie immer lud der SBV die bäuerlichen Parlamentarier und Parlamentarierinnen zu Beginn der Session zu einem Austausch ein. Rund 20 Personen nahmen teil, um die anstehenden Themen rund um die Landwirtschaft vorzubesprechen. Dazu gehörten die Massentierhaltungsinitiative, das Gentechnikgesetz oder das Jagdgesetz.

Mehr lesen
Stellungnahmen Änderung der Verordnung über Fernmeldedienste

07.03.22 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands über die Änderung der Verordnung über Fernmeldedienste.

Mehr lesen
Stellungnahmen Revision der Verordnung über Fernmeldedienste (Anpassung der Grundversorgungsbestimmungen)

07.03.22 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Revision der Verordnung über Fernmeldedienste (Anpassung der Grundversorgungsbestimmungen).

Mehr lesen
Stellungnahmen Änderung des Bundesgesetzes über die Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und Wissensaufbau im Tourismus

07.03.22 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Änderung des Bundesgesetzes über die Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und Wissensaufbau im Tourismus.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Gentechnik in der Schweiz: Weitsichtiger Entscheid

02.03.22 | Der Nationalrat lehnt die vom Ständerat vorgesehene Ausnahme für die neuen Züchtungsverfahren vom Gentech-Moratorium ab. Er setzt richtigerweise auf eine GVO-freie Schweizer Landwirtschaft. Gleichzeitig beauftragt der Nationalrat den Bundesrat bis 2024 Regulierungsvorschläge für die neuen Züchtungsverfahren vorzulegen. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diesen Entscheid.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Nur Massentierhaltungsinitiative kommt vors Volk

02.03.22 | Mit dem Entscheid des Ständerats ist der Gegenvorschlag des Bundesrats zur Massentierhaltungsinitiative vom Tisch. Die Initiative selbst wird noch dieses Jahr zu Abstimmung kommen. Bundesrat und Parlament lehnen sie ab. Die Landwirtschaft selbst erachtet sie als unnötig, weil die Schweizer Tierwohlniveau bereits sehr hoch ist und das von der Initiative geforderte Angebot bereits in mehr als ausreichendem Umfang zur Verfügung steht.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 8

01.03.22 | Für 2022 ist eine Erhöhung des Produzentenpreises für Chips-Kartoffeln um 5 bis 10 Prozent mindestens nötig, um a) die Rohstoffbeschaffung in der Schweiz sicherzustellen und b) die Anbaubereitschaft der Produzenten trotz Inflation zu halten. Auf der anderen Seite würde dies rund 1 Prozent Mehrkosten pro Chips-Packung bedeuten – umgerechnet zwischen 1 bis 3 Rappen. Die Schweizer Kartoffel ist für diverse Firmen zentraler Bestandteil des Erfolgskonzepts. Diese Mehrkosten sollten sich transferieren lassen, damit auch in Zukunft noch viele Produzenten stolz ihren Namen auf der Chips-Packung suchen werden!

Mehr lesen