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Ist Tierwohl nichts mehr wert?

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands, Suisseporcs und des Schweizer Kälbermäster-Verbands vom 11. Dezember 2018

Coop kündigt an, das Coop-Naturafarm-Programm ab 2019  Jahr stark zu reduzieren oder gar zu streichen. Das ist ein Rückschritt für das Tierwohl in der Schweizer Landwirtschaft und ein sehr grosses Problem für die mitwirkenden Bauernfamilien, die entsprechende Investitionen getätigt haben. Das ist die zweite Hiobsbotschaft, nachdem bereits die Migros ab 2019 keine RAUS-Prämie für Schlachtkälber mehr bezahlt. Die Produzenten fordern die Detailhändler auf, auf die unverständlichen Entscheide zurückzukommen und mit den Produzenten an den Verhandlungstisch zu sitzen! 

„Naturafarm ist unser Bekenntnis zum Tierwohl. Tiere auf Naturafarm-Höfen können sich frei bewegen und nach draussen gehen. Im Stall gibt es separate Bereiche, wo sie fressen, schlafen und spielen können“, schreibt Coop auf ihrer Webseite. Naturafarm ist Teil des Coop-Engagements „Taten statt Worte“. Nun plant der Grossverteiler für 2019 mit einem Kahlschlag im Naturafarm-Angebot Taten in eine andere Richtung. Das Schweineprogramm soll um 30 Prozent reduziert, das Kalbfleischprogramm ganz eingestellt werden. Coop begründet diesen Schritt mit einem starken Nachfragerückgang bei den Labelfleischprogrammen. Vor einigen Tagen wurde bereits kommuniziert, dass Migros für Schlachtkälber ab 2019 keine Prämie für das RAUS-Programm mehr bezahlt. 

Für den Schweizer Bauernverband (SBV), Suisseporcs und den Schweizer Kälbermäster-Verband sind diese Pläne unverständlich. Die Programme basieren auf Haltungsvorschriften, die deutlich über das Schweizer Tierschutzgesetz hinausgehen und  die für Produzenten mit Mehrkosten bei den Investitionen verbunden sind. Wenn Coop das Naturafarm-Programm nun stoppt, dann verlieren die Bauernfamilien den damit verbundenen Mehrwert bei den Preisen, die sie für die Amortisation ihrer Investitionen benötigen. Ohne verlässliche Partner wird es schwierig, das Tierwohl-Niveau weiter zu erhöhen und am Markt Wertschöpfung damit zu erzielen. 

Ein hohes Tierwohl-Niveau ist bei jeder Meinungsumfrage eine Hauptforderung der Konsumentinnen und Konsumenten an die Schweizer Landwirtschaft. Zurzeit läuft sogar eine Unterschriftensammlung gegen die vermeintliche Massentierhaltung in der Schweiz. Es stellt sich in Anbetracht der unbefriedigenden Verkaufszahlen beim Labelfleisch auch die Frage, ob es sich bei diesen Aussagen nur um Lippenbekenntnisse handelt. Entscheidet am Schluss beim Einkauf doch nur der Preis, wieviel Tierwohl im Einkaufskorb landet?

Rückfragen

Markus Ritter

Markus Ritter

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Nationalrat

Telefon 079 300 56 93
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Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

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Telefon 079 859 54 39

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