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Jetzt durchstarten gegen die Massentierhaltungsinitiative!

Standpunkt vom 19. August 2022

„Die Initiative wird sowieso abgelehnt, warum also sollen wir erneut einen grossen Aufwand betreiben?“ Auch eine bedeutende Fachzeitschrift unterstreicht gerne, dass die Massentierhaltungsinitiative keine Chancen habe. Solche und ähnliche Aussagen hört man zurzeit oft. Spätestens die erste Umfrage der TA-Medien-Gruppe zeigt, dass die Massentierhaltungsinitiative kein Selbstläufer ist. Das liegt nicht zuletzt am clever gewählten Titel. Denn wer will schon Massentierhaltung? Niemand, auch wir nicht! Wer sich also nicht mit den Forderungen und ihren Folgen befasst und auch keine Vorstellung der Tierhaltung in der Schweiz hat, wird dazu neigen, Ja zu stimmen. Erste Umfrageresultate sind mit Vorsicht zu geniessen. Aber es erstaunt doch, dass wir bei der ersten Umfrage beim gleichen Ja-Anteil sind, wie letztes Jahr bei der Trinkwasser- und Pestizidfrei-Initiative. Dort hat die Landwirtschaft dann alles gegeben und in einem enormen gemeinsamen Engagement eine Ablehnung von 60 Prozent erreicht. Die Massentierhaltungsinitiative erweist sich ebenfalls als kein Selbstläufer, die Ablehnung ist nicht zum vornherein klar.

Um sie zu gewinnen, brauchen wir wieder das gleiche Engagement und die gleiche Mobilisierung wie bei den Agrarinitiativen. Denn wir wollen auch nicht mit einem knappen Resultat über die Nein-Linie rutschen. Vielmehr ist unser Ziel ein möglichst klares Nein und damit ein klares Bekenntnis zur einheimischen Tierhaltung und damit zur Landwirtschaft als Ganzes. Und wir brauchen Solidarität! Es gibt Betriebstypen, die dieses Mal weniger betroffen sind. Bei der nächsten Initiative können aber auch  Sie wieder im Fokus sein und dann möchten auch Sie, dass sich Ihre Berufskollegen und -kolleginnnen mitengagieren. Kämpfen wir gemeinsam und sichern uns so ein bestmögliches Resultat – heute und in Zukunft!

Zeigen wir der Bevölkerung, dass wir auf verantwortungsvolle und tierfreundliche Art ihr tägliches Essen sicherstellen unddass sie Vertrauen zu den Schweizer Bauernbetriebe haben kann. Besonders wirkungsvoll ist es dabei, wenn nicht nur Betriebe mit Tieren, sondern eben gerade auch solche ohne, sich positionieren. So haben letztes Jahr Acker-, Gemüse-, Obst-, Beeren- oder Weinbau auch von der grossen innerlandwirtschaftlichen Solidarität profitiert. Für alle Betriebe mit Nutztieren muss das Engagement sowieso selbstverständlich sein. Niemand in der Land- und Ernährungswirtschaft kann Interesse daran haben, dass unsere tierfreundliche Nutztierhaltung von weiteren Importen verdrängt wird. Ebenfalls aus der Reserve treten sollten jetzt die Betriebe der vor- und nachgelagerten Bereiche. Bei jeder Metzgerei, Käserei oder auch bei Gross- und Handelsbetrieben sollte die Ablehnung sichtbar werden. Denn es geht auch um Ihre Arbeitsplätze!

Ich hoffe also sehr, dass es in den nächsten Tagen nochmals einen Schub gibt und unsere Kampagne nicht nur im bezahlten Raum in den Städten sichtbar ist, sondern auch überall auf dem Land. In weniger als zwei Wochen findet die Bevölkerung in ihrem Briefkasten das Abstimmungsmaterial. Der verführerische Titel wird locken. Also packen wir es zusammen an!  Liebe Bauernfamilien, hängt jetzt die Fahnen, Tafeln und Blachen auf, nutzt die Kleber auf euren Fahrzeugen, diskutiert in den sozialen Medien mit, schreibt einen Leserbrief, wirkt bei Standaktionen mit, informiert und überzeugt Freunde und Bekannte. Es gibt viel zu tun. Wir sind dankbar auf Sie zählen zu dürfen!

Urs Schneider, Stv. Direktor SBV und Kampagnenleiter gegen die Massentierhaltungsinitiative

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