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SBV-News Nr. 10
Notiz der Woche
Über Frankreich und die Westschweiz sind die Bauernproteste in den letzten Wochen in der ganzen Schweiz angekommen. Bis jetzt sind diese alle geordnet und friedlich verlaufen, es gab keine Gülle- oder Mistverteilung und auch keine Blockaden. Das ist gut so! Denn es ist ein schmaler Grat, um den Goodwill in der Öffentlichkeit nicht zu verspielen. Neben dem nötigen Druck für die Preisverhandlungen in den Branchen, bescheren sie der Landwirtschaft auch viel medial Beachtung. Zum ersten Mal seit langem wird über das gesprochen, was die Bauernbetriebe beschäftigt und was ihnen das Lebens schwer macht. Bleiben wir friedlich, um diesen sachlichen Dialog weiterzuführen!
Aktuelles aus dem Vorstand
An seiner Märzsitzung informierte sich der Vorstand über die aktuelle Situation auf den Märkten, den Stand der Preisverhandlungen in den einzelnen Sektoren sowie zu den anhaltenden Bauernkundgebungen. Weiter orientierte er sich über die laufenden Arbeiten zur Biodiversitätsinitiative und fasste zuhanden der Landwirtschaftskammer mehrere Parolen zu bevorstehenden Volksabstimmungen. Schliesslich verabschiedete er den Schlussbericht zur Umfrage «AP 2030», die der SBV im letzten November bei den Bauernbetrieben durchführte.
Spitzengespräche
In der Berichtswoche fanden eine ganze Reihe von Spitzengesprächen mit Partnerorganisationen des SBV statt – unter anderem mit GastroSuisse, FIAL, Bio Suisse und dem BAFU. Im Zentrum standen dabei unterschiedliche Themen, beispielweise die aktuelle Situation auf den Märkten, die Biodiversitätsinitiative, die Bauernproteste, die Revision des Kartellgesetzes, der Umgang mit dem Wolf sowie die neuen Züchtungsverfahren.
Landwirtschaftlicher Klub
Der Landwirtschaftliche Klub der Bundesversammlung zählt rund 100 Mitglieder, welche regelmässig über aktuelle, politische Geschäfte mit Bezug zur Landwirtschaft informiert werden. Die aktuelle Ausgabe widmete sich dem Thema «Braucht die Schweiz neue Pflanzenzüchtungsverfahren?». Über 40 Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus der ganzen politischen Bandbreite nahmen teil, was das Interesse am Dossier unterstreicht. SBV-Direktor Martin Rufer legte die Sicht der Produzenten dar. Darüber hinaus gab es Inputs von Economiesuisse, Agroscope und Bio Suisse.
Zwischenbilanz Wolfsregulierung
Die im Dezember 2023 in Kraft getretene Revision der Jagdverordnung erlaubte eine präventive Regulierung der Wolfspopulation bis Ende Januar 2024. Nun zogen die betroffenen Tierhalterorganisationen zusammen mit dem SBV eine erste Zwischenbilanz. 36 Wölfe wurden in den zwei Monaten präventiv abgeschossen, wovon die Kantone unterschiedlich antizipierten. Die nächste proaktive Regulierung wird dann von 1. September 2024 bis 31. Januar 2025 durchgeführt. Die Haltung des SBV ist klar: Es ist absolut notwendig, die Wolfspopulation auf ein erträgliches Mass zu beschränken.
Junglandwirtekommission
Die Junglandwirtekommission – eine Fachkommission des SBV – wandte sich als Reaktion auf die angekündigten Kürzungen des Agrarbudgets und den ungenügenden Erhöhungen des Richtpreises bei der Milch mit einem offenen Brief mit Forderungen an diverse Akteure. Dieser ist online auf der SBV-Website abrufbar.