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SBV-News Nr. 11 (15. – 19.3.2021)

Notiz­ der Woche

Die Kritiker der Landwirtschaft und des Bauernverbands erheben gebetsmühlenartig den Vorwurf, dass wir Schritte in Richtung mehr Ökologie blockieren. Die Medien übernehmen das ohne kritisches Hinterfragen. Dabei blenden sie die immensen bereits erzielten Fortschritte völlig aus: 40 Prozent Rückgang bei den konventionellen Pflanzenschutzmitteln, Halbierung des Antibiotikaeinsatzes bei den Nutztieren, 190 000 Hektaren Biodiversitätsflächen. Diese Entwicklung verstärkt sich nochmal massiv mit der verabschiedeten Parlamentarischen Initiative «Absenkpfad». Die Schweiz hat nicht nur heute, sondern auch in Zukunft eine der nachhaltigsten Landwirtschaften der Welt. 


 

Umsetzung parlamentarische Initiative Absenkpfad

Der SBV diskutierte mit dem Bundesamt für Landwirtschaft, der IG Agrarstandort Schweiz und der schweizerischen Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor die Umsetzung der parlamentarischen Initiative 19.475. Dabei ging es darum ein Projekt zu definieren, um beim Absenkpfad Nährstoffe die richtigen Massnahmen zu identifizieren und deren Wirkung einzuschätzen.

Sonderkonferenz für die bäuerlichen Parlamentarier

An der Sonderkonferenz besprach der SBV mit acht bäuerlichen Parlamentariern die Argumente gegen die extremen Agrarinitiativen und stellte ihnen die geplante Abstimmungskampagne vor.

Fachkommissionen Bildung & Forschung, Pflanzenbau und Viehwirtschaft

Die Fachkommission Bildung & Forschung, Pflanzenbau und Viehwirtschaft machten eine Auslegeordnung über die Absenkpfade Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe. Mitarbeiter von Agroscope zeigten auf, wo und wie die Forschung die Zielerreichung der beiden Absenkpfade unterstützen und begleiten kann. Die grosse Herausforderung besteht darin, die Massnahmen auf den Betrieben in zähl- und messbare Ergebnisse auf nationaler Ebene umzusetzen.

Palmöl-Koalition

Im Nachgang zur Abstimmung über das Freihandelsabkommen mit Indonesien traf sich die Palmöl-Koalition nach längerer Zeit wieder. Während der Kampagne waren die Mitglieder in unterschiedlichen Lagern. Jetzt wo es um die Umsetzung der Nachhaltigkeitsanforderungen geht, ziehen alle wieder am gleichen Strick. In einer Medienmitteilung forderten sie, dass die Palmöl-Verordnung, welche aktuell in der Vernehmlassung ist, strenger sein müsse.

Quarantänepflicht bei ausländischen Arbeitskräften

Unterdessen haben das Bundesamt für Gesundheit und diverse kantonale Behörden die Gesuche zur Befreiung der Test- und Quarantäneplicht für einreisende Arbeitskräfte der Landwirtschaft grundsätzlich bestätigt. Es bestehen aber von Kanton zu Kanton Unterschiede im konkreten Vollzug. Bei gewissen Kantonen muss jeder Betrieb ein Gesuch stellen. Wenn jemand mit dem Flugzeug einreist, besteht aber in jedem Fall eine Testpflicht. Um Corona-Ansteckungen vor Ort zu vermeiden, empfehlen wir allen Betrieben trotzdem, ausländische Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter am Tag der Einreise auf Corona testen zu lassen.

Statistik der Woche

Anfang Monat ist die aktualisierte Schätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR) in der Datenbank von Eurostat 2020 erschienen. Unter vielen anderen Informationen wird auch der Indikator A (reale Nettowertschöpfung zu Faktorkosten je Arbeitseinheit) publiziert. Anhand von diesem wird das Einkommen der Landwirtschaft von verschiedenen Staaten verglichen. Im Coronajahr 2020 wurde in Spanien, Irland und die meisten Staaten Zentral- und Nordosteuropas eine positive Entwicklung gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Die Schweiz mit +7,1 % und Österreich mit +5,4 % gehören auch zu dieser Gruppe. Die anderen Nachbarländer hatten dagegen eine negative Entwicklung: Deutschland -14,6 %, Frankreich -7,6 % und Italien -4,9 %. Die Gründe sind unterschiedlicher Natur: In Deutschland waren es v.a. die tiefen Schweinepreise, in Frankreich die schlechte Getreideernte und in Italien die negativen Folgen der Pandemie auf den Agrotourismus.