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SBV-News Nr. 42 (12. – 16.10.2020)

Notiz­ der Woche

Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats folgte beim Inhalt der Parlamentarischen Initiative (Pa.Iv.) «Absenkpfad» weitgehend den Vorschlägen des Ständerats. Die Pa.Iv. ist eine glaubwürdige Antwort auf die Trinkwasser- und die Pestizidverbots-Initiative. Die beiden extremen Agrar-Initiativen schiessen weit am Ziel vorbei und würden Tausende von Existenzen in der Landwirtschaft aber auch Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen gefährden. 


 

Stärkung der Deklarationspflicht

Der SBV will zusammen mit dem Schweizer Tierschutz (STS) und den Westschweizer Konsumenten (FRC) die Deklaration von bedenklichen Produktionsmethoden bei Importprodukten verbessern. Während die Schweizer Bauern hohe Anforderungen einhalten müssen, werden bei den Importen beide Augen zugedrückt. Zumindest sollten die Konsumierenden transparent über bedenkliche Praktiken auf den Produkten informiert werden. Die drei Organisationen haben eine Liste solcher bedenklichen Produktionsmethoden erstellt und mit der Bundesverwaltung besprochen. Parallel dazu wurde im Parlament eine Kommissionsmotion eingereicht.        

Austausch mit der ETH

Professor Robert Finger von der ETH Zürich äusserte sich in einem online-Artikel zur «Pestizid-Politik». Darin wies er darauf hin, dass Verbote keine Lösung sind, weil die Landwirtschaft ihre Kulturen vor Krankheiten und Schädlingen schützen muss. Ebenso betonte er, dass nur ein gesamtheitlicher Ansatz, der auch die Konsumenten einschliesst, den erwünschten Erfolg bringen kann. Um die Risiken schnell zu senken, sprach er sich unter anderem für Lenkungsabgaben aus. Der SBV sucht daraufhin das Gespräch mit ihm. Es zeigte sich, dass man sich einig ist, dass auf den Achsen Züchtung, neue Technologien oder politische Instrumente Handlungsbedarf besteht. Die hängigen Initiativen erschweren zielführende Massnahmen. 

Berggebiet tauschte sich aus

An der Konferenz der Bauernverbände im Berggebiet wurde über den aktuellen Stand der Agrarpolitik informiert.  Auch das Berggebiet wäre von den geplanten Änderungen stark betroffen. Der SBV zeigte diese Auswirkungen anhand Berechnungen auf. Weiter wurde die Jagdgesetz-Abstimmung besprochen und das weitere Vorgehen erläutert. Weitere Themen waren die Schwierigkeiten der Erschliessung von Sömmerungsbetrieben, der aktuelle Stand der Massentierhaltungsinitiative und die SBV-Haltung dazu. 

Welternährung 

Die FAO (Food and Agriculture Organization der UNO) führte eine digitale Konferenz zur Sicherheit der Welternährung durch, an der auch der SBV teilnahm. Das Fazit: Die Ernährungsunsicherheit hat sich infolge der weltweiten Corona-Krise verschärft. Es ist nötig, dass die Ernährungswirtschaft und die Produktion nachhaltiger und gesunder Lebensmittel gestärkt werden und das Konsumverhalten entsprechende Impulse gibt.