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SBV-News Nr. 46 (13.11. – 17.11.2017)

Notiz­ der Woche

Die knappe Butterversorgung führte beim SBV zu etlichen Medienanfragen. Selbst Medienschaffende aus dem Ausland interessierten sich für die Versorgungslage. Trotz grossem medialen Interesse können die Milchbauern nach den ersten vorliegenden auch im Dezember nur ungenügend von der guten Marktsituation profitieren: Die Butterherstellern behalten die im Detailhandel realisierten Preisaufschläge beim Butter in der eigenen Tasche und gönnen sich damit selber ein grosszügiges Weihnachtsgeschenk!


 

Vorstand

Der Vorstand des SBV informierte sich über die Situation auf den Märkten, die Anpassung des WTO-Mandates und den Stand der Budgetdiskussion im Parlament. Weiter nahm er die Finalisierung des Manifests zur Verankerung der Ernährungssicherheit in der Verfassung zuhanden der Delegiertenversammlung vor und diskutierte das Vorgehen bezüglich der Gesamtschau des Bundesrats zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik.

WTO-Ministerkonferenz

Vergangene Woche präsentierte der Bundesrat den Aussenpolitischen Kommissionen sein Verhandlungsmandat für die WTO Ministerkonferenz in Buenos Aires zur zweiten Lesung. Der heftige Widerstand des SBV gegen den ersten Entwurf und die Rückweisung wirkte offensichtlich. Im zweiten Entwurf wurden die Zielsetzungen im Landwirtschaftsdossier präzisiert.

Medienkonferenz Antibiotikaresistenzen

Im Rahmen der Antibiotika-Awareness-Woche hat der SBV gemeinsam mit der Gesellschaft Schweizer Tierärzte GST und Mitgliedorganisationen im Tierbereich einen Medienanlass organisiert und dabei aufgezeigt, dass die Landwirtschaft den Antibiotikaeinsatz bereits massiv gesenkt hat und eine Reihe von Projekten gestartet wurden, mit denen die Tiergesundheit weiter verbessert werden soll. Vertreter aus den Bereichen Milch, Schweine und Kälber haben ihre Tätigkeiten zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes dargelegt.

Fachkommission Viehwirtschaft

Die Fachkommission Viehwirtschaft des SBV diskutierte die Marktlagen, die sich von sehr erfreulich (rotes Fleisch, Eier) bis sehr unbefriedigend (Schweine, Milch) präsentieren. Die Mitglieder unterstützen die Erarbeitung einer Branchenstrategie zur Futtermittelversorgung, die der SBV lanciert hat. Weiter machten sie sich Gedanken dazu, wie der öffentlichen Diskussion über Tierschutzfälle zu begegnen ist. Der Entscheid in Bezug auf QM-Ställe ohne ausreichend Fenster musste vertagt werden, um die Auswirkungen bei Schafhaltern und Kälbermästern abzuklären.

Ausländische Arbeitskräfte und Minimallohn

Die Arbeitsgruppe für ausländische Arbeitskräfte beschloss, den Minimallohn für das Jahr 2018 um CHF 25  auf CHF 3235 anzupassen,  was einer Erhöhung um 0,78% entspricht. Der Minimallohn findet in die Lohnrichtlinie Eingang. Diese wiederum spielt eine wichtige Rolle bei den Betriebskontrollen, die von den tripartiten Kommissionen gemacht werden, denn bei Löhnen, die tiefer liegen, wird Lohndumping vermutet.

Lohnrichtlinie für familienfremde Arbeitnehmende

Mit den Vertretern der ABLA, der IVAG und den Fach- und Kantonalorganisationen fand eine Besprechung zum betreffend Lohnrichtlinie 2018 für familienfremde Arbeitnehmende satt. Die Löhne für qualifizierte Arbeitnehmende (Lohnstufen 5 bis 8) wurden ebenfalls um 0,78%, da es sich zunehmend schwieriger gestaltet, qualifiziertes Personal zu rekrutieren.

Ertragswert Grundlagenkurs

Agriexpert führte einen Grundlagenkurs zum Ertragswert durch, bei dem die wichtigsten Änderungen und die Auswirkungen auf die Werte der Betriebe und den Pachtzins auf. Weiter wurde das Programm Agrivalor vorgestellt, mit dem ab April 2018 der Ertragswert geschätzt werden kann.

AG Messen

Die Arbeitsgruppe Messen des SBV zog an der Genfer Herbstmesse „Les Automnales“ Bilanz zu den Herbstmessen (insbesondere die OLMA), diskutierte die Messestationen 2018 und entschied, welche Module nicht mehr zum Einsatz kommen und entsorgt werden. Weiter skizzierte sie erste mögliche Eckpfeiler der angedachten Getreideausstellung, die an der OLMA 2018 Premiere feiern wird. Zwischendrin fand am Stand der Schweizer Landwirtschaft in der Halle 1 die Preisverleihung der Catégorie speciale  (verliehen von Agir) im Rahmen des Fotowettbewerbs agrimage.ch statt.

Zahl der Woche

Gemäss eidg. Finanzverwaltung erhalten Landwirtschaft und Ernährung rund 3,5 Milliarden CHF Subventionen pro Jahr. Es gibt aber auch andere Formen von Subventionen, die die Finanzverwaltung nicht erfasst. Die Grossbanken haben nach der Finanzkrise 2008 eine Staatsgarantie bekommen. Da die Steuerzahler das Risiko übernommen haben, konnten diese Banken tiefere Zinsen für ihre Fremdgelder bezahlen. Der Internationale Währungsfond (IWF) hat diese Subventionen geschätzt: Die Schweizer Grossbanken haben nach der Wirtschaftskrise von 2008 jährlich von bis zu 50 Milliarden Dollar profitiert. Mit diesen Subventionen der zwei Grossbanken hätten die 50‘000 landwirtschaftlichen Familienbetriebe ihre Existenz für die nächsten 100 Jahre gesichert.