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SBV-News Nr. 48 (26.11. – 30.11.2018)
Notiz der Woche
Die Bürgerbewegung „Gilets jaunes“ (gelbe Warnwesten) protestiert in Frankreich unter dem Motto „Einige sorgen sich um den Weltuntergang – wir sorgen darum, ob das Geld bis Ende Monat reicht“. Hier kann man Parallelen zur Landwirtschaft ziehen. Wenn man die vielen Volksinitiativen anschaut, könnte man meinen die Schweiz vor dem Umweltkollaps. Die Bauernfamilien stehen dabei oft im Fokus. Diese dagegen machen sich hauptsächlich Sorgen darüber, wie sie Ende Monat die Rechnungen bezahlen sollen.
Konferenz der bäuerlichen Parlamentarier
Die Konferenz der bäuerlichen Parlamentarier hörte die drei offiziellen Kandidatinnen und den Kandidat für die Bundesratswahl an. Alle hatten gute Kenntnisse der aktuellen, agrarpolitischen Themen. Die Konferenz besprach anschliessend die aktuellen Themen und anstehenden Geschäfte im Parlament wie die Agrarpolitik 22+, den Finanzplan 2018-2021 der Eidgenossenschaft oder die Totalrevision des CO2-Gesetzes.
Fachkommission Pflanzenbau
Die Vertreter der pflanzenbaulichen Mitgliederorganisationen informierten sich über die erfolgten Anpassungen im Verordnungspaket 2018 und die Vernehmlassung zur Agrarpolitik 22+. Sie bemängelten insbesondere die fehlenden klaren Ziele und die spezifisch darauf ausgerichteten Massnahmen. Betreffend dem Problemunkraut Erdmandelgras bringt der Bund in der AP 22+ mit Artikel 153 a einen rechtlichen Lösungsvorschlag, um die schweizweite Einführung einer Meldepflicht zu ermöglichen. Weiter hat sich die Fachkommission mit dem Maiswurzelbohrer beschäftigt. Der Luzerner Bäuerinnen und Bauernverband präsentierte Vorschläge für einen Wechsel von einer Tilgungs- zu einer Eindämmungsstrategie, welche die Landwirte weniger stark einschränken würde. Die Vorschläge sollen vertieft diskutiert werden.
Gespräch mit fenaco-Führung
An einem Spitzengespräch besprachen SBV- und fenaco-Führung die Marktsituation in allen Produktionsbereichen und die aktuellen politischen Themen. Bei letzteren sticht die Bekämpfung der Pflanzenschutzmittel-Initiativen heraus. Als Mitglied der Allianz, welche die Vorlagen bekämpft, wird die fenaco den SBV bei der Vorkampagne und der späteren Abstimmungskampagne unterstützen. Weitere Themen waren die Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG II), Suisse Garantie, Mehrwertstrategie, Barto2.0, neue Pflanzenzüchtungsverfahren, Strategie Futtermittelversorgung und das Image der Landwirtschaft in der Wirtschaft.
Konferenz der Bauernverbände im Berggebiet
Die Konferenz der Bauernverbände im Berggebiet war mit 30 Vertretern und Vertreterinnen aus den Kantonalverbänden des Berggebiets sehr gut besucht. Das erste Thema war die AP22+, wo auch der SBV eine erste Einschätzung vortrug. Die Teilnehmenden diskutierten über Erfolgsfaktoren regionaler Wertschöpfung und dazu präsentierte Patricia Fry Kurzfilme zu «Erfolgreiche regionale Vermarktung». Die SAB stellte ihre Positionspapiere zu Nebenerwerbsbetrieben und zu Strukturverbesserung vor.
Career Day HAFL
Es fand der fünfte Career Day an der HAFL in Zollikofen BE statt. Über 20 Arbeitgeber präsentierten sich den Studierenden ab dem dritten Semester. Der SBV nutzte diese Plattform ebenfalls mit einem Stand. In vielen interessanten Gesprächen konnten die SBV-Vertreter den Studierenden die vielfältigen und spannenden Tätigkeiten aufzeigen und den SBV als modernen Arbeitgeber präsentieren.
Statistik der Woche
Die Milchleistung pro Milchkuh ist von 2002 bis 2017 gemäss Schätzung von 5898 auf 6936 kg Milch pro Kuh und Jahr und damit um knapp 18 Prozent angestiegen. Rein rechnerisch dürfte dies auch den Futterbedarf einer durchschnittlichen Milchkuh um rund 13 Prozent erhöht haben. Zudem sind die Kühe ohne Zweifel im Durchschnitt schwerer geworden. Dies bedeutet, dass der Milchkuhbestand des Jahres 2017 (569‘185) bezüglich des Futterbedarfs beinahe jenem des Jahres 2002 (657‘924) entsprechen dürfte, obwohl die Anzahl um 13,5 Prozent tiefer liegt. Damit ist die sogenannte Grossvieheinheit im Verlauf der Jahre keine konstante Basis.