Notiz­ der Woche

Das Wachstum der Wolfsbestände ist exponentiell. Letztes Jahr hat der Bestand um fast 100 Tiere zugenommen. Das führt in vielen Regionen zu unhaltbaren Zuständen. Das vom Parlament revidierte Jagdgesetz bietet die Grundlage für eine Regulierung der Wölfe und damit für die Koexistenz von Menschen, Nutztieren und Wolf. Unverständlich, dass nun gegen das Jagdgesetz das Referendum ergriffen wurde. 

Landwirtschaftskammer

An der Sitzung der Landwirtschaftskammer, dem Parlament des SBV, wurde die Situation auf den Märkten erörtert. Die Mitglieder forderten eine Erhöhung der Produzentenpreise um durchschnittlich 10 Prozent aufgrund der massiv gestiegenen Kosten. Bei den agrarpolitischen Geschäften diskutierten die Teilnehmenden das sich in der Vernehmlassung befindende landwirtschaftliche Verordnungspaket, die Biodiversitätsinitiative bzw. den indirekten Gegenvorschlag dazu und die Revision der Raumplanung. Im Falle des Zustandekommens des Referendums zum Jagdgesetz wird sich der SBV für ein Ja einsetzen. Für Stefan Müller wurde Peter Seiler als Vertreter des Berggebiets in den Vorstand gewählt.

Produktionskosten

Aufgrund gestiegener Vorleistungskosten und der Umsetzung des Absenkpfads Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe sinkt die Wirtschaftlichkeit im Pflanzenbau. Insbesondere der Absenkpfad führt zu höheren Risiken im Anbau, zu tieferen Erträgen und zu Mehrkosten für alternative Strategien bei der Kulturführung. Der Absenkpfad wurde insbesondere auch von den nachgelagerten Marktpartnern gefordert und unterstützt. Der SBV erwartet daher, dass sie sich nun auch an den Mehrkosten beteiligen, welche die Landwirtschaft betreffen.

Agridigital

Die Digitalisierung schreitet in der Landwirtschaft schnell voran. Deshalb beteiligt sich der SBV am News Spot der Chartagemeinschaft Agridigital. Halbjährlich werden hier aktuelle Digitalisierungsprojekte aus der Landwirtschaft vorgestellt. Diese Woche verfolgten 80 Teilnehmende die Referate zu folgenden Themen: das Fütterungstool Rumiplan (barto), das Projekt Datahub Geodatenaustausch (agrosolution) sowie den Stand der eCH-Fachgruppe „Agrardaten“ und der ISO-Normen in der Landwirtschaft. 

Zuckerrüben

Das Rübenjahr 2022 war von der Trockenheit geprägt. Lediglich zum Start der Ernte gab es starke Niederschläge, welche die Qualität der Rüben beeinträchtigten (niedriger Zuckergehalt, Fäulnis). Die Gesamtzuckerproduktion von 226.000 t konnte überzeugen. Der ganze Jahresbericht der Zuckerrübenproduzenten ist online zu finden.

Provisorische Schlachtviehstatistik

Agristat hat die provisorische Schlachtviehstatistik für den Januar 2023 publiziert. Nach einem eher schwachen Dezember 2022 lagen die Schlachtzahlen im Januar 2023 im Vergleich zum Januar 2022 hoch. Bei den Schweinen zeichnet sich noch keine Entspannung ab.

Artikel in der Tierwelt

Im neuen Artikel von Schweizer Bäuerinnen und Bauern in der «Tierwelt» geht es um Biogas und Solarstrom vom Hof. Das Potenzial ist gross: Aktuell landen nur fünf Prozent der Hofdünger in Biogasanlagen – und auf 95 Prozent der Dachflächen könnten Solaranlagen stehen.