Bienen sind für die Landwirtschaft unverzichtbar: Ihre unermüdliche Arbeit garantiert die Bestäubung der Kulturen und damit eine effiziente Produktion. Im Gegenzug können sie von den Pollen und dem Nektar profitieren, die ihnen die Kulturen und insbesondere die Nützlingsstreifen bieten. Forscher von Agroscope haben den Wert der Bestäubung durch Honig- und Wildbienen in der Schweiz auf rund 350 Millionen Franken pro Jahr geschätzt.
80 Prozent der wilden Blütenpflanzen in der Schweiz und drei Viertel der weltweit wichtigsten landwirtschaftlichen Kulturen sind auf die Bestäubung durch Insekten wie Bienen, Schwebfliegen oder Käfer angewiesen. In der Schweiz nehmen Bienen beispielsweise für die Bestäubung von Apfelbäumen eine bedeutende Rolle ein. Werden die Griffel nicht alle bestäubt, dann wächst die Frucht ungleichmässig und die Äpfel müssen als Mostobst statt Tafelobst weiterverwertet werden. Auch tragen sie dazu bei, den Ertrag von selbst- und fremdbestäubenden Kulturen wie Raps oder Ackerbohnen zu steigern.
Die Honigbiene und die mehr als 600 Arten Wildbienen, die in der Schweiz vorkommen, sind auf Unterstützung angewiesen. Denn es mangelt an Nahrung und Lebensraum. Die Schweizer Bauernfamilien schaffen mit Biodiversitätsförderflächen wie beispielsweise Nützlingsstreifen eine wertvolle Nektarquelle, die in den Sommermonaten bei der Überbrückung der sogenannten Trachtlücke – wenn Wiesen, Bäume und landwirtschaftliche Kulturen verblüht sind – helfen. Buntbrachen, Kleinstrukturen oder offene Bodenstellen in beispielsweise Rebbergen oder extensive Wiesen bieten Nestmöglichkeiten an. Denn über die Hälfte der Wildbienen brüten im Boden!
Projekte wie die Ressourcenprojekte „Agriculture et pollinisateurs“ und „Bienenfreundliche Landwirtschaft“ befassten sich speziell mit der Förderung von Bienen in der Landwirtschaft. Sie unterstützen eine Reihe von bienenfreundlichen Massnahmen, wie insektenschonende Mähtechniken und Mähgeräte, aber auch einen gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmittel oder Weiterbildungskurse mit Fokus Bienen. Nicht zuletzt sind eine gute Zusammenarbeit und eine offene Kommunikation zwischen den Bauernfamilien und den Imkerinnen und Imker grundlegend für eine erfolgreiche Förderung der Bienen.