Hauptinhalt

STEP: Ein nötiger und landschonender Ausbau

Standpunkt vom 14. November 2024

Der Verkehr auf dem Nationalstrassennetz hat sich seit dessen Bau vor 60 Jahren mehr als verfünffacht. Das ist überwiegend dem Bevölkerungswachstum geschuldet. Heute werden 40 Prozent des privaten Strassenverkehrs und 74 Prozent der auf Strassen beförderten Gütertransporte über die Autobahn abgewickelt, obschon diese lediglich 3 Prozent der Länge des Schweizer Strassennetzes ausmachen. Der Stau hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. 

Das ist auch für die Landwirtschaft ein Problem, auch wir haben ein grosses Interesse daran, dass der Verkehr auf der Autobahn rollt. Damit kann der Ausweichverkehr durch die Dörfer vermindert werden. Dieser belastet die Menschen in den Gemeinden und behindert auch die Landwirtschaft. Zudem verursachen Staustunden hohe Kosten. In der Land- und Ernährungswirtschaft, die ganz besonders auf den zuverlässigen und pünktlichen Transport von frischen, gekühlten Lebensmitteln angewiesen ist, verteuern diese Kosten die Lebensmittelproduktion. Das gleiche gilt für landwirtschaftliche Produktionsmittel. Auch Tiertransporte sind im Sinne des Tierwohls auf ein gut funktionierendes Strassennetz angewiesen. Die Entlastung des lokalen Verkehrsnetzes hätte auch Vorteile für die ländliche Bevölkerung insgesamt. Autofahrten werden weniger behindert und die Sicherheit für Radfahrer, FussgängerInnen und Tiere wird verbessert. 

Das Volk stimmt am 24. November über sechs Teilprojekte ab. Davon sind drei reine Tunnelprojekte. Diese brauchen kein Land. Der SBV hat sich dafür engagiert, dass auch die übrigen Ausbauprojekte möglichst wenig Land brauchen. Das ist gelungen: Die Projekte beanspruchen rund zehn Hektaren landwirtschaftliche Nutzflächen (LN). Davon sind acht Hektaren Fruchtfolgefläche. Wichtig ist zudem, dass der ökologische Ausgleich nicht auf der LN erfolgt. Die zuständige Behörde hat dem SBV zugesichert, dass auch keine Ersatzaufforstungen auf LN stattfinden. Diese werden möglichst über bereits eingewachsene Flächen abgewickelt. Damit konnte bei der Realisierung von Infrastrukturprojekten ein Umdenken herbeigeführt werden. Der Schutz der LN wird viel höher gewichtet als bei früheren Projekten. Das ist wegweisend für alle künftigen Infrastrukturprojekte. Natürlich ist der Verlust jeder Hektare schmerzlich. Man muss aber auch die Verhältnismässigkeit sehen: Bei der Biodiversitätsinitiative wäre eine Fläche von gegen 200'000 ha aus der Produktion genommen worden. Bei den zusätzlichen geforderten 3.5 Prozent BFF-Flächen auf der Ackerfläche, wäre eine Fläche von über 6'000 ha betroffen gewesen und bei den Gewässerräumen sind rund 20'000 ha betroffen.

In der Interessenabwägung überwiegen aus Sicht des SBV insgesamt die Vorteile dieser Vorlage. Die Landwirtschaftskammer hat daher im Oktober klar die Ja-Parole gefasst.

Autor

Markus Ritter

Markus Ritter

Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat

Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch

Weitere Beiträge zum Thema

SBV-News SBV-News Nr. 17 (26.04. – 02.05)

04.05.21 | Die Abstimmungskampagne kommt in die Hauptphase. Ab dieser Woche sind die Plakate und digitalen Sujets mit den fünf Kampagnensujets in allen Hauptorten präsent. Auch auf dem unbezahlten Raum ist das Aufstellen der Tafeln und Blachen nun überall erlaubt. Flyer zum Verteilen können direkt auf der Kampagnenwebseite bestellt werden. Der SBV dankt allen für das grosse Engagement bei diesen für die einheimische Landwirtschaft existenziell bedrohlichen Vorlagen!

Mehr lesen
Stellungnahmen Änderung der Jagdverordnung

04.05.21 | Der Schweizer Bauernverband (SBV) erachtet die rasche Anpassung der JSV als dringend und zwingend. Innerhalb des Rahmens des geltenden Jagdgesetzes muss der Handlungsspielraum auf Verordnungsstufe jetzt voll ausgenutzt werden, um den Umgang mit Grossraubtieren neu zu regeln. Der vorliegende Entwurf geht in die richtige Richtung ist aber ungenügend. Der Bestand an Wölfen hat innerhalb des vergangenen Jahres gemäss Angaben des BAFU um 30 Tiere von 80 auf 110 Tiere zugenommen. Das entspricht einer Zunahme um 37%. Damit erhöht sich der Druck auf die Nutztiere und die Halter der Tiere gewaltig. Die extrem schnelle Entwicklung der Wolfsbestände und insbesondere die bereits bestätigte Bildung neuer Rudel, hält in keiner Weise Schritt mit den nötigen und gemäss JSV zulässigen Massnahmen. Das zeigt auch die Tatsache, dass die vorliegende Revision der JSV bereits die 9. Revision im Zusammenhang mit dem Auftreten der Grossraubtiere innert 25 Jahren ist.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Konkretisierung des neuen Pestizidgesetzes

28.04.21 | Die Risiken und Mengen beim Pflanzenschutzmitteleinsatz senken und die Nährstoffverluste reduzieren: Der Bundesrat hat das vom Parlament in der Frühlingssession verabschiedete neue Gesetz bereits konkretisiert. Er stellte heute umfangreiche Massnahmen zu dessen Um-setzung vor.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Bauernverband sagt Ja zum CO2-Gesetz

28.04.21 | Die Landwirtschaftskammer ist dem Antrag des Vorstands gefolgt. Damit unterstützt der Schweizer Bauernverband das CO2-Gesetz, über das die Bevölkerung am 13. Juni abstimmen wird.

Mehr lesen
Stellungnahmen Verordnung über die Pflichtlagerhaltung von Ethanol

28.04.21 | Die Anpassung der Verordnung über die Pflichtlagerhaltung von Ethanol betrifft die Landwirtschaft nur in geringem Mass direkt. Fehlt jedoch infolge Lieferstörungen Ethanol für Hygiene- und Medizinalzwecke, so sind davon auch Landwirtschaftsbetriebe mit ihren Arbeitskräften und Tieren betroffen. Ethanol wird ausser als Desinfektionsmittel unter anderem bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln eingesetzt und ist für human- und veterinärmedizinische Zwecke unabdingbar. Ethanol wird fast ausschliesslich importiert. Seit kurzer Zeit stellt AlcoSuisse und die Schweizer Zucker AG auch wieder qualitativ hochwertiges Ethanol aus Schweizer Rüben her, einem Rohstoff aus einheimischer landwirtschaftlicher Produktion.

Mehr lesen
Stellungnahmen Vernehmlassung zum Agrarpaket 2021

28.04.21 | Der Schweizer Bauernverband (SBV) dankt dem Bund für diese Vernehmlassung und bittet die Behörden, diese Stellungnahme, die auf einer breit abgestützten internen Vernehmlassung des SBV bei seinen Mitgliedorganisationen beruht, zu berücksichtigen. Die Positionen wurden von der Landwirtschaftskammer festgelegt, das heisst durch eine Versammlung, die um die Hundert Delegierte zählt.

Mehr lesen
SBV-News SBV-News Nr. 16 (19. – 23. April 2021)

27.04.21 | Die Landwirtschaftskammer fand erneut virtuell als Infoveranstaltung statt. Die Abstimmungen fanden anschliessend auf dem Schriftweg statt. Ein Punkt stellte die Parolenfassung zum CO2-Gesetz dar. Nationalrätin Priska Wismer-Felder zeigte die Gründe dafür und Nationalrat Albert Rösti jene dagegen. Der Vorstand empfiehlt die Ja-Parole zu fassen. Weitere Themen waren die Situation auf den Märkten, das landwirtschaftliche Verordnungspaket 2021, die AP22+, der Absenkpfad, der Jahresbericht und die Jahresrechnung 2020 des SBV. Als neue Mitgliederorganisationen wurden Kleintiere Schweiz und Schafe Schweiz aufgenommen.

Mehr lesen
SBV-News SBV-News Nr. 15 (12. – 16. April 2021)

19.04.21 | Der SBV führte verschiedene Gespräche zur Thematik Jagdrecht und Wolf. Zum einen diskutierte er im Rahmen der Revision der Jagdverordnung den Entwurf seiner Stellungnahme mit den hauptbetroffenen Mitgliedsorganisationen. Zum anderen legte er zusammen mit den Bauernverbänden aus Österreich, Deutschland und Südtirol die Eckwerte für eine länderübergreifende Wolfsregulation fest.

Mehr lesen