Hauptinhalt

2 x NEIN zu den Agrarinitiativen: Danke!

Standpunkt vom 14. Juni 2021

Gewonnen! Es ist euer Erfolg, liebe Bäuerinnen und Bauern, und auch derjenigen, die sich an eurer Seite für 2xNein eingesetzt haben. Im Namen der Kampagnenleitung daher zuallererst ein riesengrosser Dank an alle, die einen Beitrag leisteten, dass ein solches Ergebnis zustande kam. Von einer Ablehnung mit über 60 Prozent Nein-Stimmen und bis auf einen Halbkanton in allen Ständen, davon wagte vor wenigen Monaten oder gar Wochen kaum jemand zu träumen. Das Ergebnis liegt über den Erwartungen und ist ein Vertrauensbeweis in die Bauern-familien und die Inlandproduktion. Es kam zustande, weil sich Tausende engagiert haben, sei es durch den Aus-hang von Fahnen oder Blachen, das Aufstellen von Plakaten oder Landschaftssujets, die Beteiligung an Standaktionen oder Anlässen, das Schreiben von Leserbriefen, Aktivitäten in den Sozialen Medien, Flyerverteilaktionen und vielen weiteren originellen, kreativen Massnahmen. Wichtige Faktoren waren auch die persönliche Überzeugungsarbeit und die fantastische Mobilisierung.

Wenn ich nach dem Rezept für erfolgreiche Kampagnen gefragt werde, antworte ich jeweils «Organisation, Einigkeit, gute Argumente und Herzblut». All diese Voraussetzungen konnten wir erfüllen. Wir haben griffige Konzepte für den Abstimmungskampf erarbeitet und konnten diese, zusammen mit engagierten kantonalen Stützpunkten und der bäuerlichen Basis, konsequent umsetzen. Auch wenn die Medien ein anderes Bild vermittelten, machten die vielen Fahnen und Plakate sichtbar, dass die überwältigende Mehrheit der Bauern, wohl über 95 Prozent, die Initiativen ablehnen. Es wurden die richtigen Botschaften evaluiert. Die Mehrheit der Leute sah ein, dass ohne sinnvollen, verantwortungsvollen Pflanzenschutz und durch eine massive Einschränkung der Futterbasis viel weniger im Inland produziert wird und mehr Importe mit einer viel schlechteren Ökobilanz die Folge wären. Verlust von Arbeitsplätzen und massiv teurere Lebensmittel waren weitere Schlüsselbotschaften. Es ist wohltuend festzustellen, dass das Stimmvolk sich nicht durch Dramatisierung und eine Diffamierungskampagne beeinflussen liess und anerkannte, dass die Schweiz bereits eine der nachhaltigsten, wenn nicht die nachhaltigste Landwirtschaft der Welt hat. Das schliesst nicht aus, dass sich die Landwirtschaft weiterentwickeln muss und dort, wo es Verbesserungen braucht, diese gezielt angehen muss. Die Parlamentarische Initiative «Absenkpfad» schafft dafür im Bereich Belastungen eine Grundlage. Sie wird dort, wo es nötig ist, umfassender, gezielter und schneller Lösungen bringen, als über das Ziel hinausschiessende Initiativen.

Der 13. Juni hat uns etwas gelehrt. Es genügt nicht, dass wir uns nun wieder den in der Verfassung verankerten Aufgaben, der Produktion von nachhaltigen Lebensmitteln, der Pflege der Kulturlandschaft und dem Erhalt der Lebensgrundlagen zu wenden. Wir werden auch in Zukunft ständig Überzeugung- und Aufklärungsarbeit über die Arbeit und Leistungen der Landwirtschaft leisten müssen, damit wir die Bevölkerung für unsere Anliegen sensibilisieren und gewinnen und auch kommende politische Auseinandersetzungen für uns entscheiden können. Wir freuen uns, auch in Zukunft, zusammen mit Ihnen, liebe Bäuerinnen und Bauern, alle Herausforderungen zu bewältigen.

Autor

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Nutztiere haben es in der Schweiz so gut wie nirgendwo sonst

04.01.22 | Die Tierhaltung auf den Bauernhöfen gibt aktuell zu diskutieren. Auf dem Schweinezuchtbetrieb von Marianne und Franz Guillebeau im bernischen Lanzenhäusern machte der Schweizer Bauernverband heute eine Auslegeordnung. Fazit: Die Schweizer Tierhaltung ist dank umfassenden gesetzlichen Vorgaben, festgelegten Höchsttierbeständen, tierspezifischen Gesundheitsprogrammen oder agrarpolitischen Tierwohlprogrammen auf einem Niveau, das weltweit seinesgleichen sucht. Labelprodukte stellen sicher, dass die besonders aufs Tierwohl achtende Kundschaft ein passendes Angebot vorfindet. Dieses ist aktuell grösser als die Nachfrage. Aus diesen Gründen sind politische Vorstösse wie die Massentierhaltungsinitiative unnötig.

Mehr lesen
Stellungnahmen Vollzugshilfe Umweltschutz

21.12.21 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Vollzugshilfe Umweltschutz in der Landwirtschaft, Konsultation des Moduls «Massnahmen der Landwirtschaft nach Artikel 62a GSchG».

Mehr lesen
Stellungnahmen Implementierung des «Swissness-Branchenmechanismus»

21.12.21 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Implementierung des «Swissness-Branchenmechanismus» (Verordnung über die Verwendung von schweizerischen Herkunftsangaben für Lebensmittel (HasLV; SR 232.112.1)).

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Nationalrat anerkennt hohes Schweizer Tierschutzniveau

15.12.21 | Der Nationalrat lehnt die Massentierhaltungsinitiative, den Gegenvorschlag und die Rückweisung ab. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diese Entscheide. Es besteht kein akuter Handlungsbedarf: Die Schweizer Tierhaltung ist auf einem weltweit einzigartig hohen Niveau und verbessert sich laufend weiter. Zudem besteht ein ausreichendes Angebot für tierische Lebensmittel, die weitergehende Anforderungen erfüllen.

Mehr lesen
Stellungnahmen Umweltschutzgesetz

13.12.21 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbandes zur Änderung des Umweltschutzgesetzes, betreffend der Bereiche Lärm, Altlasten, Lenkungsangaben, Informations- und Dokumentationssysteme, Strafrecht sowie die Finanzierung von Aus- und Weiterbildungskursen zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Wichtige Budgeterhöhung gesprochen

01.12.21 | Das Parlament hat das Budget zugunsten der Landwirtschaft angepasst. Das ist sehr erfreulich und hilft speziell den Milchproduzenten und Rübenpflanzern, zwei Branchen, die wirtschaftlich zu kämpfen haben.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung

18.11.21 | Die unnötige Massentierhaltungsinitiative wird den Schweizer Bauernverband im nächsten Jahr besonders beschäftigen. Mit Jeanette Zürcher-Egloff und Damien Humbert-Droz sind zwei neue Vorstandmitglieder an Bord.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen GVO-Moratorium: Entscheid der WBK-S ist Schuss ins Abseits

17.11.21 | Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerates (WBK-S) befasste sich gestern mit der Vorlage zur Verlängerung des Gentech-Moratoriums. Sie hat erfreulicherweise die Verlängerung des Moratoriums angenommen.

Mehr lesen