Hauptinhalt

Agrarpolitik 22+: Ernährungswirtschaft als Ganzes anschauen

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 14. Dezember 2020

Der Ständerat will die Agrarpolitik 22+ sistieren und verlangt grundsätzliche Antworten zur Weiterentwicklung der Agrar- und Ernährungspolitik. Die Vorgehensweise bietet die Chance, die einseitige Agrarpolitik zu einer glaubwürdigen Ernährungspolitik umzubauen. 

Der Ständerat befasste sich mit der Botschaft zur Agrarpolitik 22+. Der Schweizer Bauernverband (SBV) lehnt diese ab, weil sie eine Reduktion des landwirtschaftlichen Sektoraleinkommens um 265 Millionen Franken und eine Senkung des Selbstversorgungsgrads auf 52 % zur Folge hätte. Die kleine Kammer beschloss nun, das Geschäft vorläufig zu sistieren und mit einem Postulat den Bundesrat aufzufordern, grundsätzliche Fragen zur künftigen Ausgestaltung der Politik für die Land- und Ernährungswirtschaft zu klären. Der SBV sieht im Beschluss des Ständerats eine Chance, dass die Schweiz anstelle einer einseitigen auf die Landwirtschaftsbetriebe fokussierte Agrarpolitik endlich eine Diskussion über eine zukunftsgerichtete und kohärente Ernährungspolitik führt. Eine solche muss von der Heu- bis zur Essgabel greifen und allen Akteuren – auch den Bauernfamilien – wirtschaftliche Perspektiven bieten. Der SBV erwartet, dass der Bundesrat mit dem Beschluss des Ständerats nun auch ernsthafte Vorschläge zur Umsetzung des im Jahr 2017 vom Volk mit 78.6 % angenommenen Verfassungsartikels 104a zur Ernährungssicherheit vorlegt. Dabei muss er insbesondere aufzeigen, wie er eine ausreichende Inlandversorgung und eine Verbesserung der Nachhaltigkeit bei den importierten Nahrungsmitteln gewährleistet. 

Rückfragen

Markus Ritter

Markus Ritter

Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat

Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

SBV-News
SBV-News Nr. 14-2023

11.04.23 | SBB und SBV haben sich über Neophyten ausgetauscht. Im Kanton Glarus wird ein Pilotprojekt zur koordinierten Bekämpfung gestartet. Endlich geht es vorwärts!

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 13-2023

04.04.23 | Weil der Bund immer mehr Pflanzenschutzmittel verbietet, verlangt die Motion von Christine Badertscher gleichlange Spiesse bei Importen. Die zuständige Kommission des Ständerats konnte davon bereits überzeugt werden.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 12-2023

28.03.23 | Die Umweltkommission des Ständerats sprach sich knapp gegen den schlechten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative aus. Der SBV wird nun alles daransetzen, dass das Plenum der kleinen Kammer der Kommission folgt.

Mehr lesen
Stellungnahmen Umsetzung der Motion 20.4339 UREK-N «Übermässigen Motorenlärm wirksam reduzieren»

22.03.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands über die Umsetzung der Motion 20.4339 UREK-N «Übermässigen Motorenlärm wirksam reduzieren».

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 11-2023

21.03.23 | An der von der SAB, SAV und dem SBV initiierten Dialogplattform Grossraubtiere diskutierte man die Rolle der Wildhut. Weitere Themen waren die Identifizierung von Schäden und der Vollzug der Abschüsse.

Mehr lesen
Stellungnahmen Änderung der Verordnung über die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHVV)

21.03.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands über die Änderung der Verordnung über die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHVV).

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
Agristat Aktuell 02-23: Schweizer Aussenhandel mit Käse

13.03.23 | Das Handelsvolumen des Käsemarkts hat in den letzten zwanzig Jahren stark zugenommen. Deutschland ist mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt, Italien hat Anteile eingebüsst. 2022 wurde erstmalig mehr Käse ein- als ausgeführt. Wertmässig resultierte jedoch ein Ausfuhrüberschuss von 204 Millionen CHF. Jeder dritte eingeführte Käse ist ein Frischkäse. 85,6 % der Käseeinfuhren stammen aus Italien, Frankreich und Deutschland. Ausgeführt wird am meisten Hartkäse; Halbhart- und Frischkäse erlangen aber immer mehr Bedeutung. Der Käseverbrauch unterliegt Schwankungen und hat während der Pandemie stark zugenommen, was zumindest teilweise durch den Wegfall des Einkaufstourismus erklärt werden kann. Da der Energiegehalt des Käses je nach Kategorie stark variiert, sollte man beim Verbrauch nicht nur das Gewicht, sondern auch die Menge an Energie beachten.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 10-2023

13.03.23 | Der SBV arbeitet an der Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm & Tierasche. Eine Phosphor-Produktionsanlage für Dünger wird 2024/25 in Betrieb genommen. Ein wichtiger Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft!

Mehr lesen