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Beim Angurten nach wie vor inkonsequent
Medienmitteilung der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft und des Schweizer Bauernverbands vom 27. Februar 2024
Seit 2020 motiviert die Kampagne «Schon geschnallt» für das Angurten in landwirtschaftlichen Fahrzeugen. In einer Umfrage wurde nun zum zweiten Mal deren Wirkung untersucht. Das Fazit: Die Kampagne ist sehr bekannt und wird verstanden. Dennoch sind viele Fahrerinnen und Fahrer nach wie vor inkonsequent beim Umsetzen. Dabei hätten zahlreiche tödliche Unfälle durch das Angurten verhindert werden können. Ein kleiner Klick mit grosser Wirkung!
«Schon geschnallt?» Mit dieser Frage erinnerte die Anfang 2020 gestartete Kampagne Fahrerinnen und Fahrer von landwirtschaftlichen Fahrzeugen ans Angurten. Dahinter steht die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft. Der Schweizer Bauernverband ist Schirmherr. Nach 3.5 Jahren führten die Verantwortlichen eine zweite Onlineumfrage zur Bekanntheit und Wirkung der Kampagne durch. Die meisten der abgefragten Werte haben sich positiv entwickelt. Von den 2243 befragten Personen haben 88 Prozent bereits von «Schon geschnallt?» gehört oder gelesen. Fast alle wussten auch, um was es bei der Kampagne geht. Die Botschaft der Sensibilisierungskampagne wird somit sehr gut verstanden.
Ein Drittel der Fahrzeuge ohne Sicherheitsgurt
Die Befragten nutzen 10’749 Fahrzeuge auf ihren Betrieben. Davon wurden 48 Prozent bereits mit Gurt gekauft und 15 Prozent nachgerüstet. Bei 37 Prozent fehlt folglich der Sicherheitsgurt. Bei der ersten Umfrage verfügten noch fast die Hälfte der genutzten Traktoren über keinen Gurt. Auf 31 Prozent der befragten Betriebe haben alle Fahrzeuge einen Sicherheitsgurt. Der Anteil der Betriebe, auf denen kein Fahrzeug einen Gurt aufweist, sank von 17 Prozent bei der ersten Umfrage auf 10 Prozent. Der mit 44 Prozent häufigste Grund für das Nachrüsten der landwirtschaftlichen Fahrzeuge mit Gurt ist, dass es sich um einen Lehrbetrieb handelt. Bei Lernenden ist ein Gurt obligatorisch. Weitere Faktoren fürs Nachrüsten waren Erhöhung der Sicherheit (33%), Angestellte (12%) oder Betriebskontrollen (10%). 2 Prozent haben aufgrund der Kampagne «Schon geschnallt?» nachgerüstet.
Nach wie vor tiefe Tragequoten
Nach wie vor gibt lediglich 5 Prozent der Befragten an, immer einen Sicherheitsgurt zu tragen. Hier ergab sich keine Verbesserung. Hingegen geben 22 Prozent der befragten Personen an, meistens einen Sicherheitsgurt zu tragen. Dieser Wert ist gegenüber der ersten Umfrage um 5 Prozentpunkte gestiegen. Umgekehrt sagen 48 Prozent, dass sie selten oder nie einen Sicherheitsgurt tragen. Bei der ersten Umfrage waren es noch 55 Prozent. Westschweizer, Frauen und junge Menschen sind konsequenter als der Rest, wenn es ums Angurten geht.
Mögliche Motivatoren zum Gurttragen
Die Bereitschaft, sich anzugurten ist seit der letzten Umfrage um 10 Prozentpunkte gestiegen. Die wichtigste Motivation für das Tragen des Sicherheitsgurtes ist die Vorbildfunktion für Lernende und Mitarbeitende sowie die Verbesserungen beim Gurtsystem. An dritter Stelle steht das Gurtenobligatorium. Warnhinweise beim Nichttragen, Unfallereignisse im Umfeld oder der Wunsch von Angehörigen motivieren zum Angurten.
Die zweite Umfrage zeigte, dass die Kampagne «Schon geschnallt?» gut bekannt ist, aber nach wie vor zu wenig umgesetzt wird. Wie wichtig Anschnallen ist, zeigten die Unfälle infolge Fahrzeugsturz: angegurtete Personen kamen in der Regel mit leichten oder gar keinen Verletzungen davon. Fahrzeugstürze ohne getragenen Sicherheitsgurt hingegen hatten oft schwere bis tödliche Folgen.
Rückfragen
Thomas Frey
BUL, Projektleiter
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Peter Kopp
Leiter Departement Soziales und Dienstleistungen
Generalsekretär Agrisano
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