Hauptinhalt
Kein gemeinsamer Richtpreis mehr für Tränkekälber
Unter Federführung des Schweizer Bauernverbands haben Vertreter der Geburtsbetriebe, des Handels und der Mäster im Jahr 2015 ein Richtpreissystem für Tränker erarbeitet. Die Erfahrungen zeigen, dass sich die mit dem Richtpreissystem eingeführten Qualitätsklassen bewährt haben. Die Korrektheit der Richtpreise wird teilweise aber in Frage gestellt. Daher publiziert die Branche ab Januar 2020 keinen gemeinsamen Richtpreis mehr. Künftig publizieren die Vertreter der Geburtsbetriebe einen eigenen Richtpreis. Ebenso werden die Mäster mit den Händlern einen eigenen Richtpreis publizieren.
Die Tränkerpreise sind seit Jahren ein kontrovers diskutiertes Thema. Im Jahr 2015 erarbeitete eine vom Schweizer Bauernverband (SBV) eingesetzte Arbeitsgruppe Massnahmen zur Verbesserung der Preistransparenz bei den Tränkern. Basis dafür war ein schweizweit einheitliches System mit Qualitätsklassen für die Tränker. Seit Januar 2016 wurden für die einzelnen Qualitätsklassen jeweils Richtpreise publiziert.
Die Arbeitsgruppe passte das System zur Richtpreisfindung mehrfach an. Sie ist nach einer eingehenden Analyse nun zum Schluss gekommen, ab Januar 2020 keine gemeinsamen Richtpreise mehr zu publizieren. Dies obwohl die Arbeitsgruppe das System mit den Qualitätsklassen als positiv beurteilt. Ein schweizweit einheitliches System für die Qualitätsklassen dämmt den Transport von Tränkern in jeweils andere Landesgegenden ein. Die Richtigkeit der publizierten Richtpreise beurteilte die Arbeitsgruppe aber als sehr unterschiedlich. Aufgrund dieser sehr unterschiedlichen Einschätzung beschloss sie, die Publikation eines gemeinsamen Richtpreises einzustellen.
In Zukunft geben die Schweizer Milchproduzenten und die Arbeitsgemeinschaft Schweizer Rindviehzüchter einen eigenen Richtpreis für die Tränker heraus. Zusätzlich wird der Schweizer Viehhändlerverband, gemeinsam mit dem Schweizer Kälbermästerverband und Swiss Beef CH einen Richtpreis publizieren.