Hauptinhalt

Landwirtschaftskammer unterstützt Sistierung der Agrarpolitik 22+

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 21. September 2020

Die Mitglieder der Landwirtschaftskammer des Schweizer Bauernverbands diskutierten die Entscheide des Ständerats bezüglich Agrarpolitik 22+, der parlamentarischen Initiative und der Ablehnung der beiden nächstes Jahr anstehenden extremen Agrarinitiativen. Sie fassten zudem die Parolen für die Abstimmungen im November und hörten die vier Kandidaten für das Vizepräsidium an.

Die Landwirtschaftskammer (LAKA), das Parlament des Schweizer Bauernverbands (SBV), befasste sich mit dem für die Bauernfamilien zentralen Thema der Weiterentwicklung der Agrarpolitik 22+. Im August beschloss die beratende Kommission des Ständerats, diese zu sistieren. Das Plenum wird in der Wintersession entscheiden. Unterdessen hat der Ständerat mit einer Parlamentarischen Initiative (19.475) bereits eine Mini-Agrarpolitik erarbeitet. Letzte Woche entschied die kleine Kammer mit Stichentscheid des Präsidenten, neben dem bereits beschlossenen Absenkpfad für die Risiken im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln, auch die Nährstoffthematik zu integrieren. Eine rasche Behandlung der Agrarpolitik im Hinblick auf die im nächsten Jahr zur Abstimmung gelangenden Initiativen bringt somit keinen Zusatznutzen. Die LAKA ist auch über die klare Ablehnung des Ständerats der beiden Initiativen «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» und der Mogelpackung «Für sauberes Trinkwasser» froh. Sie beschloss deshalb, sowohl die Sistierung der Agrarpolitik als auch das von der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats beschlossene Postulat zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik zu unterstützen.

Die LAKA beschäftigte sich weiter mit den Volksabstimmungen vom 29. November 2020. Nach einem Pro- und einem Kontrareferat sowie intensiver Diskussion beschlossen die Mitglieder die Nein-Parole zur Konzernverantwortungsinitiative und eine Unterstützung des vom Parlament ausgearbeiteten Gegenvorschlags. Die in der Initiative formulierten neuen Haftungsregeln und die Beweislastumkehr führen zur Rechtsunsicherheit für den Wirtschaftsstandort Schweiz. Zur Volksinitiative «Für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten» verzichtete sie auf eine Parole, da es keinen Bezug zur Landwirtschaft gibt.

An der Delegiertenversammlung im November gilt es nach dem altersbedingten Rücktritt von Hans Frei einen neuen SVP-Vertreter ins Vizepräsidium des SBV zu wählen. Vier Kandidaten stehen zur Auswahl. Sie konnten sich und ihre Ziele an der LAKA-Sitzung präsentieren: Martin Haab, Landwirt in Mettmenstetten, Nationalrat und Nachfolger von Hans Frei als Präsident des Zürcher Bauernverbands; Alois Huber, Landwirt in Wildegg, Nationalrat und Präsident des Bauernverbands Aargau; Thomas Roffler, Landwirt in Grüsch und Präsident des Bündner Bauernverbands sowie Hans Jörg Rüegsegger, Landwirt in Riggisberg, Grossrat und Präsident des Berner Bauern Verbands.

 

Jagdgesetz: Millionenschwere, unwahre Gegenkampagne

Die Mitglieder der LAKA diskutierten den aktuellen Umfragestand zur Abstimmung über das revidierte Jagdgesetz, die am nächsten Sonntag bevorsteht. Die millionenschwere Gegenkampagne mit unwahren Behauptungen hat dazu geführt, dass unterdessen eine Pattsituation zwischen Gegnern und Befürwortern entstanden ist. Aus diesem Grund fordert die Mitglieder der LAKA die gesamte Landwirtschaft sowie deren Umfeld auf, abstimmen zu gehen und ein JA einzulegen.

 


 

Rückfragen

Markus Ritter

Markus Ritter

Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat

Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Stellungnahmen Tierschutzverordnung und weiteren Verordnungen im Tierschutzbereich

14.03.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Tierschutzverordnung und weiteren Verordnungen im Tierschutzbereich.

Mehr lesen
Stellungnahmen Teilrevision des Epidemiengesetzes

13.03.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Teilrevision des Epidemiengesetzes.

Mehr lesen
Stellungnahmen Teilrevision des AHVG betreff Anpassung Hinterlassenenrenten

13.03.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Teilrevision des AHVG betreff Anpassung Hinterlassenenrenten.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Über 2200 Tonnen Agrarkunststoffe gesammelt

13.03.24 | Offizieller Monitoringbericht bestätigt: Das Rücknahmesystem für Agrarkunststoffe, ERDE Schweiz, hat im Jahr 2023 insgesamt 2200 Tonnen Kunststoffe gesammelt. Dies stellt im Vergleich zum Jahr 2022, in dem 1800 Tonnen Agrarkunststoffe gesammelt wurden, eine bedeutende Steigerung dar.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen digiFLUX: So nicht umsetzbar

12.03.24 | Die parlamentarische Initiative 19.475 beinhaltet eine Mitteilungspflicht für Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe. Sie schafft Transparenz zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auch in anderen Branchen. Die praktische Umsetzung – wie sie aktuell mit digiFLUX angedacht ist – ist aber unnötig, aufwändig und kompliziert. Es sind grundlegende Anpassungen nötig.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Ständerat will Absatzförderung von Schweizer Wein stärken

12.03.24 | Die kleine Kammer setzte am Montag ein klares Zeichen, indem sie die Notwendigkeit anerkennt, die Mittel für die Absatzförderung von Schweizer Wein auf 9 Millionen Franken pro Jahr zu erhöhen. Für die betroffenen Branchen ist es matchentscheidend, gleich lange Spiesse wie die europäische Konkurrenz, welche zweistellige Millionenbeträge für den Schweizer Markt einsetzt, zu haben. Als weiteres wichtiges Element begrüssen sie die Einführung einer Klimareserve für Schweizer Weine.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Klare Erwartungen an die Agrarpolitik 2030

08.03.24 | Im November 2023 führte der Schweizer Bauernverband eine Umfrage bei den Bauernbetriebe durch. Ziel war es, deren Zukunftspläne und konkreten Erwartungen an die nächste Agrarpolitik zu erfassen. Die Auswertung zeigt, dass die Betriebsleitenden vier grosse Handlungsfelder sehen: Die Lebensmittelproduktion und deren Wertschöpfung ist wieder zu stärken, der administrative Aufwand zu reduzieren und die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu stabilisieren.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Was wir Junglandwirtinnen und Junglandwirte brauchen

05.03.24 | Wenn 2030 die nächste Agrarpolitik eingeführt wird, werden 40% der jetzigen Betriebsleiter pensioniert sein. Es sind die Junglandwirtinnen und Junglandwirten, welche die Entscheide von heute umsetzen.

Mehr lesen