Hauptinhalt

Magermilchpulver ist verpulvert

Marktkommentar vom 10. Mai 2019 in der BauernZeitung

Fast unbemerkt haben sich auf dem EU-Milchmarkt die milchpreisdrückenden Magermilchpulver-Lager fast vollständig aufgelöst. Im Januar 2018 lagen noch 377 000 Tonnen (t) Magermilchpulver in EU-Lagern. Im Februar dieses Jahres waren es noch 4000 t, was bemerkenswert wenig ist. Die Preise für EU-Magermilchpulver sind vom katastrophal tiefen Niveau von 1700 Dollar je Tonne im April 2016 auf 2450 Dollar fob (verladen) gestiegen. Das ist noch kein guter Preis. Die Milchbauern hoffen, dass er weiter ansteigen wird. Auch der EU-Butterpreis hat sich auf 5400 Dollar je Tonne im April erhöht, das sind 800 Dollar mehr als im Januar. In der EU sank die Milchproduktion in den ersten zwei Monaten um 0,7%, auch in Neuseeland wird wegen der Dürre für März/April mit einer rückläufigen Milchproduktion gerechnet. Die Nachfrage nach Milchprodukten steigt weltweit.  Das ist im Interesse der Schweizer Milchbauern, werden doch 20% der Schweizer Milch exportiert. Der Kieler Börsenmilchwert zeigt von März 2019 bis November 2020 steigende Preise für Milch, Butter und Magermilchpulver. Ob sich diese Erhöhung bis zum Schweizer Milchpreis durchschlägt, ist währungsbedingt unsicher. Jedoch der Grüne-Teppich-Zuschlag von 3 Rappen je Kilo auf der A-Molkereimilch ist ab September zugesichert. 
 

Hans Rüssli

Schweizer Bauernverband

Weitere Beiträge zum Thema

Marktkommentar Einkommen sichern!

22.03.19 | Das aktuelle Preisniveau von Fr. 4.40/kg SG ist erfreulich und gerechtfertigt. Dieser Wert für Schlachtschweine wurde zuletzt vor fünf Jahren erreicht. Gemäss Betriebskalkulation sind diese Erlöse aber notwendig, damit für einen durchschnittlichen Zucht-Mast Betrieb (50 ZSP, 350 MSP, 26 Ferkel pro Sau und Jahr) eine kostendeckende Produktion mit dem angestrebtem Arbeitsverdienst von Fr. 34.00 je Stunde (entspricht Kalkulationsrechnung Geflügel) erzielt werden kann. Eine marktgerechte Produktion ist Voraussetzung und hilft das Einkommen der Schweinehalter nachhaltig zu sichern.

Mehr lesen
Marktkommentar Weniger Kühe jedoch mehr Kälber

14.03.19 | Die Zahl der Kühe sinkt. Laut den Zahlen der Tierverkehrsdatenbank TVD zählt man Ende Februar mit 555 587 Kühen rund 7400 weniger Kühe als ein Jahr zuvor. Dass zugleich die Zahl der Milchkühe (-9800) sank und die Zahl der Mutterkühe (+2400) stieg, ist an und für sich keine neue Nachricht mehr.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 02-19: Entwicklung von Produktion und Produzentenpreisen beim Schlachtvieh

11.03.19 | Das Jahr 2018 brachte teilweise starke Mengen- und Preisbewegungen auf dem Schlachtviehmarkt. So nahm die Fleischproduktion von Grossvieh und Schafen stark zu, stabilisierte sich beim Kalbfleisch und ging bei den Schweinen stark zurück. Die Preisentwicklung verlief jeweils in die entgegengesetzte Richtung. Die Aussichten für 2019 sind je nach Schlachtviehkategorie sehr unterschiedlich.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Milchproduzenten aufgepasst!

12.02.19 | Seit dem 1. Januar 2019 ist die Nachfolgelösung zum Schoggigesetz in Kraft. Unverständlicherweise werden nun teilweise unverschämt hohe Abzüge gemacht. Gewisse Milchverarbeiter finanzieren sich so ihre hohen Kosten. Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands fordert die Produzenten und ihre Organisationen auf, diesen den Milchhahn zuzudrehen!

Mehr lesen
Marktkommentar 2019 wird hartes Kälbermastjahr

18.01.19 | Über das gesamte Jahr gesehen lagen die realisierten Kälberpreise auf Vorjahresniveau. Die durchschnittlichen Schlachtgewichte sind leicht gestiegen.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell AGRISTAT Aktuell 12-18: Lage der schweizerischen Landwirtschaft (bis Ende Dezember 2018)

31.12.18 | Die Zunahme des durchschnittlichen Schlachtgewichts in allen Rindviehkategorien führt zum Schluss, dass das Lebendgewicht der Kühe von 1998 bis 2017 schätzungsweise um 50 kg pro Kuh angestiegen ist. Gleichzeitig erhöhte sich die durchschnittliche Milchleistung der Milchkühe um 27 % insgesamt bzw. um 1,3 % pro Jahr. Der Kuhbestand war 2017 zwar um 6 % kleiner als 1998, gemäss dem Anstieg des Lebendgewichts und der Milchleistung lag der Energiebedarf in der Fütterung jedoch um 5 % höher.

Mehr lesen
Marktkommentar Natura Veal sind gesucht

21.12.18 | Wir freuen uns über die positive Entwicklung vom Programm Natura Veal. Die Schlachtungen der letzten Wochen konnten gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Unfairer Druck auf die Produzentenpreise

14.12.18 | Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands stellt eine unerfreuliche Tendenz fest: Detailhandel und Verarbeitungsindustrie wälzen das unternehmerische Risiko vermehrt auf die Bauern ab.

Mehr lesen