Hauptinhalt
Milchproduzenten aufgepasst!
Seit dem 1. Januar 2019 ist die Nachfolgelösung zum Schoggigesetz in Kraft. Unverständlicherweise werden nun teilweise unverschämt hohe Abzüge gemacht. Gewisse Milchverarbeiter finanzieren sich so ihre hohen Kosten. Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands fordert die Produzenten und ihre Organisationen auf, diesen den Milchhahn zuzudrehen!
Die Exportunterstützung für Milch und Getreide in verarbeiteten Produkten im Rahmen des Schoggigesetzes ist auf Anfang Jahr mit einer Zulage für die Milchbauern in der Höhe von 4.5 Rappen abgelöst worden. Diese wird ihnen auf der Milchabrechnung aber wieder abgezogen, um zwei Fonds der Branchenorganisation Milch zu speisen. Die Fonds sollen dazu dienen, die Verwendung einheimischer Rohstoffe in exportierten Produkten weiterhin zu verbilligen und Produktinnovation im Export zu fördern. Der Schweizer Bauernverband (SBV) hat im Vorfeld dezidiert darauf hingewiesen, dass die Abzüge effektiv maximal 4.5 Rappen pro Liter Milch betragen dürfen. Denn bereits heute ist der Produzentenpreis für Molkereimilch auf einem nicht mehr kostendeckenden Niveau. Nun zeigt sich aber, dass gewisse Abnehmer die Neuerung dafür nutzen, um die eigenen hohen Kosten zu finanzieren. Sie ziehen deutlich mehr als die vereinbarten 4.5 Rappen ab. Für den Vorstand des SBV ist dieses Vorgehen inakzeptabel. Er fordert die Milchproduzenten und ihre Vermarktungsorganisationen auf, die Milch in bessere Kanäle zu leiten!
Lösung beim Coop Naturafarm-Programm Anfang Jahr gab Coop eine Anpassung beim Naturafarm-Projekt bekannt. Wegen der mangelnden Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten nahm der Grossverteiler Mengenkürzungen vor. Diese sind für die betroffenen Landwirte schmerzhaft. Der SBV, die betroffenen Produzentenorganisationen und der Viehhandel suchten mit Coop das Gespräch. Aus harten aber fairen Verhandlungen resultieren nun korrekte Lösungen für die betroffenen Bauerfamilien. Einerseits liegen nun verbindliche Eckwerte für das Naturafarm-Programm bis Ende 2020 vor. Die Zuschläge bleiben bestehen und alle Vermittler können weiterhin liefern. Anderseits schafft Coop einen Fonds zur Verhinderung von Härtefällen in der Höhe von 1.9 Mio. Franken. Daraus entschädigt er Produzenten, die aus dem Programm fallen. Der Vorstand des SBV ist froh, dass mit dem Grossverteiler eine Regelung gefunden werden konnte. Der SBV setzt auf eine weiterhin faire und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Coop. |
Rückfragen
Markus Ritter
Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat
Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch
Stefan Hagenbuch
Direktor Schweizer Milchproduzenten
Telefon 079 292 97 52