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SBV-News Nr. 14

Notiz­ der Woche

Derzeit finden landesweit viele Versammlungen von Mitgliedorganisationen des SBV statt. An allen Anlässen sind Vertreterinnen und Vertreter des Bauernverbandes dabei, um über aktuelle Herausforderungen zu informieren und das Jubiläumsgeschenk zum 125. Geburtstag zu überbringen. Letzte Woche fanden die Versammlungen des Züricher, Solothurner und Urner Bauernverbands, der Agora, des Kälbermäster- sowie des Obstverbandes statt. Die kantonalen Bauernverbände bekommen zudem einen Korb für die Kartoffeln, die sie bis im Herbst in ihrem Kanton produzieren. Am 19. September wird dann daraus auf dem Bundesplatz eine Weltrekordrösti gebraten!


 

Vorstandssitzung

Der Vorstand diskutierte und verabschiedete die Stellungnahme zur Fachbewilligung Pflanzenschutz sowie zur Revision des CO2-Gesetzes und das Positionspapier «Neue Züchtungsverfahren». Zu den Abstimmungsvorlagen vom 15. Mai beschloss er, keine Parolen zu fassen. Das wichtigste Traktandum war die definitive Position des SBV zum agrarpolitischen Verordnungspaket 2022, nachdem alle Mitgliedorganisationen ihre Rückmeldung eingebracht hatten. Die Mitglieder segneten auch den Jahresbericht 2021 sowie die verschiedenen Rechnungen 2021 des SBV ab. Weitere Themen waren der Stand der Arbeiten bei der Bildungsreform und die Abstimmungskampagne gegen die Massentierhaltungsinitiative.

Kontrollen des Pflanzenschutzmitteleinsatz

Ab 2023 wird die Einhaltung aller Auflagen bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln risikobasiert im Rahmen der ÖLN-Kontrolle kontrolliert. Auflagen gibt es einige: Jene zu Drift -und Abschwemmung sind inzwischen bekannt. Es gibt aber zunehmend Wirkstoffe, bei denen Abstände auch zu bewohnten Zonen oder Biotopen von kantonaler- und nationaler Bedeutung eingehalten werden müssen. Hinzu kommen maximale Aufwandmengen innert 2 oder 3 Jahren für einzelne Wirkstoffe und Einschränkungen für Karstgebiete und Grundwasserschutzzonen. In naher Zukunft wird es zusätzliche Einschränkungen für die Zuströmbereiche geben. Der SBV arbeitet in einer Begleitgruppe des BLW’s mit und setzt sich dafür ein, dass die Umsetzung dieser Massnahmen für die Betriebe machbar ist und ihnen sämtliche Informationen in verständlicher Form zu Verfügung gestellt werden.

Spitzengespräch mit der Migros

Der SBV und die Migros trafen sich zu einem Austausch. Im Zentrum des Gespräches standen Marktthemen und die Vorleistungen, die immer teurer werden. Der SBV machte klar, dass es höhere Produzentenpreise braucht, um die gestiegenen Kosten auf den Bauernbetrieben abzufedern. Daneben standen die aktuellen politischen Dossiers auf der Traktandenliste.

Wiederverwertung tierischer Nebenprodukte

Um die Abhängigkeit vom Ausland zu verringern und die Ressourcennutzung zu verbessern, laufen aktuell Diskussionen zur Wiederverwertung tierischer Nebenprodukte. Der SBV nahm am 7. Runden Tisch dazu teil, der mit den Behörden und den Akteuren der Wertschöpfungskette stattfand. Vorgesehen ist eine Vernehmlassung bis Ende Jahr und ein Inkrafttreten der Verordnung auf den 1.8.2023. Die Wiedereinführung ist aus ökologischer Sicht sinnvoll. Die Lebensmittelsicherheit muss in jedem Fall gewährleistet sein. Die Akzeptanz der Konsumenten bleibt das grösste Fragezeichen und bedingt eine gute Kommunikation.

Statistik der Woche

Stickstoff, Phosphor und Kalium sind die wichtigsten Pflanzennährstoffe und werden weltweit in grossen Mengen benötigt. Hohe Energiepreise haben ab Herbst 2021 die Produktion von Stickstoffdüngern wie Harnstoff und Ammoniumnitrat massiv verteuert. Der Ukraine-Krieg verstärkt die Probleme, da Russland einen Teil des Stickstoff- und des Phosphor-Düngers produziert, während Belarus Kalium-Dünger exportiert. Es besteht die Gefahr, dass in vielen Ländern aufgrund der hohen Preise weniger Düngemittel eingesetzt werden, womit die Erträge im Pflanzenbau weltweit abnehmen könnten.