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SBV-News Nr. 28 (6. – 10.7.2020)
Notiz der Woche
Das Sojanetzwerk Schweiz informierte letzte Woche, dass die importierte Futtersoja zu über 95% verantwortungsvoll produziert wurde, zu 100% aus abholzungsfreien Regionen stammt und zu 100% GVO-frei ist. Bei den importierten tierischen Produkten weiss wohl niemand so recht, wie die Tiere gefüttert wurden. Ebenso wenig kann man Aussagen darüber machen, wie diese Soja produziert worden ist. Diese blinden Flecken bei den Importen gilt es in den Fokus zu nehmen. Es braucht mehr Transparenz und eine glaubwürdige Deklaration der Produktionsmethoden.
Lehren aus der Coronakrise
Die Geschäftsleitung des SBV führte einen kurzen Workshop durch, um Lehren aus dem bisherigen Verlauf der Corona-Krise für die Landwirtschaft sowie den SBV und seine Mitgliedorganisationen zu ziehen. Es zeigte sich, dass die rasch eingesetzte Task Force die auftauchenden Probleme und Fragen zu Themen wie Sicherstellung der Versorgung oder Verfügbarkeit von Arbeitskräften und die unzähligen Fragen von Einzelnen zu beantworten, bzw. zu lösen vermochte. In einigen Punkten wurden für die Zukunft und allfällige neue Probleme und Optimierungsmöglichkeiten identifiziert.
Sommerwettbewerb #HalloLandschaft
Letzte Woche startete der Sommerwettbewerb 2020 der Basiskommunikation «Schweizer Bauern». Eine Social-Media-Kampagne fordert die Leute auf, ihr schönstes Landschaftsbild per Facebook Messenger, Instagram, Direct Message oder mit dem Hashtag #HalloLandschaft einzureichen. Die Beiträge auf Französisch folgen diese Woche. Gewinnen kann man Badesets aus der Edelweisskollektion oder Rucksäcke von «Schweizer Käse». Als Hauptpreis lockt ein Wochenende auf einem Bauernhof von Agrotourismus Schweiz. Der Wettbewerb dauert bis am 30. September 2020. Gleichzeitig zum Wettbewerb wird jede Woche einen «Tipp für unterwegs» veröffentlicht. Dabei handelt es sich um Ratschläge für das korrekte Verhalten im ländlichen Raum.
Zusammenarbeit innerhalb Europas
Eine Task Force der Copa-Cogeca – dem europäischen Dachverband der Bauern und Kooperativen – nahm die Arbeit auf, um die Partnerschaft mit Nicht-EU-Mitgliedern neu zu definieren. Der SBV, wie auch der norwegische und isländische Bauernverband, sind seit jeher Partnerorganisationen. Neu kommt mit dem britischen Bauernverband ein Schwergewicht hinzu. Daher bietet sich nun die Chance, den Zugang zu Informationen und zum Netzwerk zu verbessern. Die vier Nicht-EU-Verbände wollen eng zusammenarbeiten und die Rolle der Partnerorganisationen in der europäischen Bauernszene ausbauen.
Freihandelsabkommen EU-Mercosur
Die EU-Kommission hat die Texte für das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten fertig gestellt. Ab Oktober werden sich die EU-Mitgliedstaaten und das Europaparlament damit befassen. Es bleibt umstritten, zumal alle EU-Staaten es ratifizieren müssen. Die Parlamente von Österreich, den Niederlanden und des wallonischen Teils von Belgien haben bereits ihre Ablehnung signalisiert. Auch Frankreich steht den verstärkten Agrareinfuhren kritisch gegenüber.
Statistik der Woche
Im April 2020 wurden 32 % mehr Früchte importiert als im April 2019. Im Mai betrug der Unterschied noch 14 %, im März waren es 15 %. Auch im zweiten Semester 2017 und im ersten Semester 2018 wurden viele Früchte importiert. Damals war jedoch die schlechte Inlandernte des Jahres 2017 verantwortlich. Was hat die Importe im laufenden Jahr stärker anwachsen lassen: Der Wegfall der Gastronomie oder jener des Einkaufstourismus? Haben sich die Schweizer im Lockdown gesünder ernährt?