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SBV-News Nr. 35 (24.8. – 28.8.2020)

Notiz­ der Woche

Es gibt Organisationen, welche die AP22+ als vorteilhaft für die Bauernfamilien interpretieren. Dies, obwohl der Bundesrat von einem um 265 Millionen Franken tieferen Nettoeinkommen des landwirtschaftlichen Sektors ausgeht. Das Einkommen soll sich dank dem Strukturwandel verbessern. Das einzige Rezept, das der Bund damit anbietet: Wachstum der Betriebe. Doch dem Wachstum sind in einem Familienunternehmen und je nach Topografie Grenzen gesetzt. Deshalb sagen wir klar nein zu der aktuellen Botschaft.


 

Fachkommission Forschung und Beratung

Die Hauptthemen der Fachkommission Forschung und Beratung waren die Agroscope und die Verwendung des Effizienzgewinns durch die Reduktion der Standorte, das Arbeitsprogramm 2022-2025 sowie die Zukunft der Forschungsforen.

Fachkommission Viehwirtschaft

Die Fachkommission Viehwirtschaft genehmigte Anpassungen an den Richtlinien von QM-Schweizer Fleisch. Einerseits müssen alle schweinehaltenden Betriebe ab 1.4.2021 an einem Schweine Plus-Gesundheitsprogramm teilnehmen. Andererseits wurde die Richtlinie im Punkt «Verbot von Klongenetik» präzisiert, damit die Anforderung besser verständlich ist. Zudem wurden die Mitglieder über die Resultate der QM-Kontrollen 2019 informiert. Weitere Themen waren der Gegenvorschlag zur Massentierhaltungsinitiative, die Anliegen der IG Anbindestall, prioritäre Forschungsanliegen aus der Viehwirtschaft für Agroscope, die Agrarpolitik 22+.

Schweizer Agrarpolitik Forum

Das diesjährige Agrarforum an der HAFL widmete sich den Themen Klimaschutz und Landwirtschaft. Der SBV zeigte dabei seine Sichtweise auf. Grundsätzlich wird die Schweiz überdurchschnittlich vom Klimawandel betroffen sein, gleichzeitig sind die Reduktionen in der Landwirtschaft komplex und langwierig. Vorträge sichtbar auf Agrarpolitikforum.ch

Begleitgruppe Aquakultur

Der Begleitgruppe Koordinationsstelle Aquakultur erhielt den Schlussbericht über den Aufbau einer möglichen «Koordinationsstelle Aquakultur». Dieser sieht eine Unterstützung des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen vor. Diese Koordinationsstelle soll zunächst Informationen für die Aquakulturbranche bereitstellen und den Austausch in der Branche koordinieren. Längerfristig soll die Stelle durch Mitgliedschaften von Organisationen und Partnern der Aquakultur finanziert werden.

Preisfestlegung Kartoffeln

Letzte Woche fand die Festlegung der Herbstpreise für die Kartoffelernte 2020 statt. Die Ertragserhebungen zeigten, dass die Erträge dieses Jahr überdurchschnittlich sind. Die Preise für Speise- und Industriekartoffeln fallen aufgrund der durchgeführten Preisberechnungen unter das mittlere Preisband.

Aktionsplan Pflanzenschutz

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) informierte die Gruppe «Wasser» zum Aktionsplan Pflanzenschutz über den Stand der Arbeiten. Neu ist eine «Checkliste», welche Anwendern von Pflanzenschutzmitteln die individuellen Risiken und Mängel auf dem eigenen Betrieb zeigt. Diese könnte unter anderem im Rahmen der Fachbewilligung Pflanzenschutz zur Anwendung gelangen. Weiter möchte das BAFU «Wasserberatungen» anbieten. Erfreulich ist, dass die vom SBV festgestellte fehlende Harmonisierung bei den Vorgaben für Befüll- und Waschplätze zur Überarbeitung des entsprechenden Grundlagenpapiers geführt hat.

Milchstatistik der Schweiz 2019

Die Ausgabe 2019 der Milchstatistik der Schweiz steht ab sofort zur Verfügung. Sie enthält auch zahlreiche Grafiken und schematische Darstellungen. Die Publikation ist ab sofort unter «Milchstatistik» www.agristat.ch als PDF verfügbar. Im Redaktionsteam sind die Organisationen TSM Treuhand GmbH, Schweizer Milchproduzenten, Branchenorganisation Milch, Switzerland Cheese Marketing AG und Agristat vertreten.

Statistik der Woche

Gemäss ersten Schätzungen wird erwartet, dass die offene Bio-Ackerfläche von 23’722 Hektaren im Jahr 2019 auf 25’500 bis 25’850 Hektaren im Jahr 2020 ansteigt. Der Bio-Anteil an der offenen Ackerfläche erhöht sich damit von 8.7 % auf ca. 9.4 %. Damit nimmt der Bio-Anteil deutlich zu, bleibt jedoch unter dem Anteil des Biolandbaus an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. 2019 betrug dieser Anteil 16,3 %. Absolut betrachtet nehmen die Bio-Flächen des Weizens und des Körnermaises am stärksten zu.