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SBV-News Nr. 38 (16.09. – 20.09.2019)
Notiz der Woche
Das Parlament hat das Jagdgesetz bereinigt. Es bietet die Möglichkeit, bei Wölfen rascher zu intervenieren. Auf der anderen Seite wurde auch der Schutz der Wildtiere teilweise gestärkt. Trotzdem wird wahrscheinlich das Referendum ergriffen. Somit gibt es 2020 eine zusätzliche emotionale Volksabstimmung.
Landwirtschaftskammer
Die Mitglieder der Landwirtschaftskammer (LAKA) befassten sich mit dem Projektstand der beiden Initiativen «Sauberes Trinkwasser» und «Pestizidfrei» und verabschiedeten ein «Green-Paper Landwirtschaft», welches das Engagement der Landwirtschaft für eine noch umwelt- und tierfreundlichere Landwirtschaft festhält. Sie stimmten auch der parlamentarischen Initiative der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats zu, die verbindliche Ziele zur Reduktion der Risiken im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln vorsieht. Die LAKA befasste sich weiter mit dem Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten und der Agrarpolitik 22+, hiess das Tätigkeitsprogramm 2020 gut und nahm Agrotourismus und Lohnunternehmer Schweiz als neue Mitgliedsektionen auf. Anne Challandes wurde Kandidatin für das Vizepräsidium des Vorstands nominiert.
Landwirtschaftlicher Klub
Der landwirtschaftliche Klub führte zusammen mit dem Klimaklub des Parlaments einen Infoanlass zum Thema Klimawandel und Landwirtschaft durch, an dem mehr als 40 Personen teilnahmen und der viel Diskussionsstoff bot. Professor Reto Knuti, Präsident des Forums ProClim, zeigte die Auswirkungen des Klimawandels auf die Schweiz auf. Robert Baur von Agroscope ergänzte die Folgen für die Schweizer Landwirtschaft und deren Anpassungsmöglichkeiten. ETH-Professor Robert Finger stellte die Perspektiven aus wirtschaftlicher Sicht und Martin Rufer, Präsident von Agrocleantech, die Handlungsmöglichkeiten und ihre Grenzen vor.
AP 22+ und die Nutzung von AGIS-Daten
Um Fragen im Zusammenhang mit der AP 22+ zu beantworten, kann der SBV anonymisierte, einzelbetriebliche Daten des Agrarinformationssystems des Bundes nutzen. Er will damit besser aufzeigen zu können, welche finanziellen und strukturellen Auswirkungen die vorgeschlagenen Massnahmen für die Landwirtschaft insgesamt und auf für unterschiedliche Betriebstypen haben. Der SBV legte in einer internen Sitzung die konkreten Fragen fest, die in den kommenden Monaten mittels Auswertungen der Datenbasis und mit Modellrechnungen geklärt werden sollen.
Gespräch mit Wald Schweiz
Seit längerer Zeit kam es wieder zu einem Austausch mit Wald Schweiz zu den längerfristigen Perspektiven für die Schweizer Waldwirtschaft, mögliche Synergien und aktuellen gemeinsamen Themen wie das CO2-Gesetz.
Wegfall Chlorpropham
Chlorpropham war der wichtigste Wirkstoff zur Keimhemmung bei Industriekartoffeln am Lager. Da ein Risiko für den Verbraucher nicht ausgeschlossen werden kann, verliert er die Zulassung. Alternativen sind aktuell keine zugelassen. Anders im EU-Raum, wo aus alternative Produkte bereits bewilligt sind. Wenn sich das bis Herbst 2020 nicht ändert, geht die Branche davon aus, dass Veredelungskartoffeln importiert werden müssten. Die importierten Kartoffeln wären dann mit einem Wirkstoff behandelt, der in der Schweiz nicht zugelassen ist. Die Branche hofft, dass rechtzeitig eine Lösung gefunden wird.
Koordinationsgruppe Basiskommunikation
Die MassnahmenleiterInnen der Basiskommunikation diskutierten die Resultate des Audits der Agentur Webrepublic und die Werbewirkungskontrolle der Sommerwelle der Botschafter (Print und online). Die Ergebnisse daraus sowie die gegenwärtigen Entwicklungen des landwirtschaftlichen Umfelds bewogen die Verantwortlichen dazu, die Strategie von «Schweizer Bauern» zu überarbeiten.
Messestand Tierwohl
Vor vier Jahren lancierte der SBV einen Messestand zum Thema Tierhaltung, der eigentlich ausgemustert werden sollte. Mit Blick auf die neu eingereichte Massentierhaltungsinitiative wird er diesen nun aber inhaltlich und optisch aktualisieren. Er soll ab Frühjahr 2020 zur Verfügung stehen und erstmals an der LUGA in Luzern zum Einsatz kommen.
Statistik der Woche
2019 nimmt der Schweizer Nutztierbestand nach einer ersten Schätzung um ca. 15'000 Grossvieheinheiten, bzw. um etwas mehr als 1 % ab. Der Hauptgrund ist die Reduktion des Rindvieh- und des Schweinebestands.