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SBV-News Nr. 39 (21. – 27.9.2020)
Notiz der Woche
Klimaaktivisten nahmen während der Session den Bundesplatz in Beschlag, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Einige davon klangen recht verheissungsvoll – so zum Beispiel vermehrt auf Bauernmärkte zu setzen. Aber genau diese illegale Besetzung führte dazu, dass der traditionelle Markt nicht wie gewohnt stattfinden konnte und viele Bäuerinnen und Bauern unverrichteter Dinge wieder abreisen mussten. Wir können den Aktivisten nur ans Herz legen, wieder mal Stiefel anzuziehen und in die Welt der Landwirtschaft einzutauchen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, jeden Tag volle Teller zu haben.
Landwirtschaftskammer
Die Mitglieder der Landwirtschaftskammer (LAKA) diskutierten die Entscheide des Ständerats bezüglich Agrarpolitik 22+, der parlamentarischen Initiative und der Ablehnung der beiden extremen Agrarinitiativen «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» und «Für sauberes Trinkwasser». Weiter beschlossen sie die Nein-Parole zur Konzernveranwortungsinitiative und eine Unterstützung des vom Parlament ausgearbeiteten Gegenvorschlags. Zur Volksinitiative «Für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten» verzichteten sie auf eine Parole. Abschliessend hörte die LAKA die vier Kandidaten für das SBV-Vizepräsidium an. An der DV im November gilt es nach dem altersbedingten Rücktritt von Hans Frei einen neuen SVP-Vertreter zu wählen.
Abstimmung Jagdgesetz
Mit 51.9 Prozent Nein-Stimmen lehnte das Schweizer Volk die Revision des 34 Jahre alten Jagdgesetzes knapp ab. Die Vorlage scheiterte nach einer ersten Einschätzung des SBV an der hohen Stimmbeteiligung in den Städten und der millionenschweren Kampagne der Gegner, die auch praktisch alle Medien auf die Nein-Seite zog. Mit diesem Entscheid verpasste es das Stimmvolk, den Tier- und Artenschutz zu stärken und klare Regeln für das Nebeneinander von Wolf und Nutztieren zu setzen.
«Zukunft Klimapolitik Schweiz»
Ein Zusammenschluss von Vertreterinnen und Vertretern der jBDP Schweiz, jCVP Schweiz, Jungfreisinnige Schweiz, jSVP Zürich, der Junglandwirtekommission des SBV und sowie der AEE (Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz) erarbeitete in den letzten Monaten einen Massnahmenkatalog, der die Klimaproblematik mit konstruktiven Mitteln lösen will. Die Massnahmen orientieren sich an den Pariser Klimazielen. Unter dem Namen «Zukunft Klimapolitik Schweiz» wollen sie der Jugend eine Möglichkeit geben, eine konstruktive Klimapolitik mitzugestalten. Dieses Massnahmenpapier stellten sie gemeinsam an einer Medienkonferenz vor.
Koordinationsgruppe Basiskommunikation
Die Projektleitenden der Basiskommunikation diskutierten das neue Umsetzungsprogramm 2021-2025 der Absatzförderung des Bundes und dessen Auswirkungen auf «Schweizer Bauern». Das Gesamtbudget der Absatzförderung wird im Parlament zwar nicht in Frage gestellt, innerhalb wird es aber Verschiebungen geben. Weiter standen die Auswirkungen der Corona-Ausnahmesituation auf die Finanzen, das Debriefing der Plattform Basiskommunikation, die Optimierung der Markenstrategie und die damit verbundenen Anpassungen der Projektwebseiten sowie die wichtigsten Updates aus den verschiedenen Massnahmen auf der Traktandenliste.
Statistik der Woche
Das Bruttoinlandprodukt (BIP) liefert jährlich Informationen über produzierte Güter und erbrachte Dienstleistungen. Es entspricht ungefähr der Bruttowertschöpfung eines Landes. Der Anteil der Landwirtschaft liegt gegenwärtig in der Schweiz um 0.6 %. Fast alle westeuropäischen Länder weisen Werte unter 2 % auf. Selbst Agrarnationen wie Deutschland (0.6 %) oder Frankreich (1.3 %) bilden keine Ausnahme. Das BIP wird immer wieder kritisiert, weil es Kosten und Gewinn nicht umfassend berücksichtigt. Qualitative Aspekte – insbesondere der Preis der Umwelt – werden nicht abgebildet. Schon in den 80er Jahren versuchten statistische Institutionen, Umwelt und Wirtschaft zu integrieren. Die Komplexität des Themas führte jedoch bis heute zu keinem neuen Indikator.