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SBV-News Nr. 9

Notiz der Woche

Die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Wasser sind medial wieder öfters ein Thema. Unter anderen Weil eine politische Diskussion darüber läuft, ob die Schweiz auch die Zulassungen automatisch von der EU übernehmen soll. Sämtliche Hinweise, dass a) der Schutz der Kulturen ebenfalls gewährleistet sein muss und b) Biozideinsatz auch ausserhalb der Landwirtschaft gibt, verhallen meist ungehört. Medienberichte aus England schrecken nun auf. Dort wurde nämlich festgestellt, dass Insektizide aus Parasitenmitteln für Hunde und Katzen in grossen Menge ins Wasser gelangen. Auch hierzulande sind die toxischen Insektizide Fipronil, Imidacloprid und Permethrin im landwirtschaftlichen Pflanzenschutz zwar verboten, in Floh- und Zeckenmitteln für Heimtiere kommen sie aber nach wie vor in grossen Mengen zum Einsatz. So würde die Menge an Imidiacloprid aus der Heimtieranwendung problemlos reichen, um die gesamte Rapsfläche der Schweiz gegen Erdflohbefall zu schützen.


 

Sitzung der Landwirtschaftskammer

Die Landwirtschaftskammer (Laka) beschloss das Anforderungsprofil und den Fahrplan für die Nachfolge von Markus Ritter als Präsident des SBV entweder am 12. März oder im Herbst 2028. Weiter beschlossen die Mitglieder eine Statutenänderung, die eine Vergrösserung des SBV-Vorstandes um zwei Sitze vorsieht. Daneben fasste die Laka die Nein-Parole zur Vegi-Initiative (siehe nächster Punkt) genehmigte Budget und Finanzplan des SBV, hob die Fachkommission «Forschung und Beratung» auf und integrierte sie in die vorhandenen Fachkommissionen «Viehwirtschaft und Pflanzenbau» und informiert sich über diverse aktuelle politische Geschäfte.

Vegi-Initiative

Die Landwirtschaftskammer beschloss die Nein-Parole zur Vegi-Initiative (Ernährungsinitiative) und gab der Geschäftsstelle des SBV den Auftrag, eine breite Allianz zu bilden und den Lead für die Abstimmungskampagne zu übernehmen. Als Vorbereitung für diese Abstimmung wollen wir nun die 1000 besten Standorte im unbezahlten Raum in der ganzen Schweiz festlegen. Ziel ist es, diese Standorte so früh wie erlaubt mit grossen Blachen auszurüsten und damit eine gute Sichtbarkeit der Kampagne im ländlichen Raum zu erzielen. 

Agrarpolitik 2030 

Der SBV fordert seit längerem, dass im Rahmen der AP 2030 ein Marktpaket zu schnüren sei. Das BLW hat darum zu einem Workshop eingeladen, an dem die Stärkung der Wertschöpfung beleuchtet wurde. Zentrale Themen waren die Verbesserung der Transparenz, das Schliessen von Lücken beim Grenzschutz, die Stärkung der Absatzförderung und die Stärkung der Position der Produzenten. Die Stossrichtung stiess auf breite Zustimmung. 

Plattform Pflanzenschutz

Die Plattform Pflanzenschutz befasste sich nebst zahlreichen aktuellen Fragestellungen zum Pflanzenschutz auch mit der Fachbewilligung Pflanzenschutz, PFAS im Grundwasser, dem Japankäfer, parlamentarischen Vorstössen und den neuen Vorgaben zu Drift und Abschwemmung. Speziell dieses Thema bewegte, denn ab 2027 können bei Nichteinhaltung Sanktionen ausgesprochen werden. Die Plattform Pflanzenschutz wünscht sich hier eine Umsetzung mit Augenmass. 

Ökologische Infrastruktur

Nachdem die Kantone 2024 ihre Fachplanung zur Ökologischen Infrastruktur beim Bundesamt für Umwelt eingereicht haben, startete 2025 die Umsetzungsphase. Um den aktuellen Stand besser zu erfassen, führt der SBV derzeit eine Umfrage bei den Kantonalen Bauernverbänden durch.