Hauptinhalt

Bauernfamilien bringen die Schweiz zum Blühen

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 13. Juli 2021

Bienen sind wegen ihrer Bestäubungsarbeit für die landwirtschaftliche Produktion von grosser Bedeutung. Doch finden sie nach dem Abblühen der Kulturen oft nur noch wenig Nahrung. Deshalb säten über 400 Bauernfamilien im Rahmen des vom Schweizer Bauernverbands (SBV) initiierten Projekts «Die Schweiz blüht» über 500 Blühstreifen an. An seiner Medienkonferenz erläuterte der SBV den Nutzen für Bestäuber und Nützlinge, erklärte weshalb Biodiversität für die Landwirtschaft wichtig ist, und präsentierte sein Fokusmagazin zu diesem Thema.

Bienen und andere Bestäuber finden nach dem Abblühen von Bäumen und landwirtschaftlichen Kulturen im Sommer oft nur noch wenig Nahrung. Dabei ist die Insektenbestäubung für viele Obst- und Beerenkulturen unerlässlich. Deshalb säten über 400 Bauernfamilien im Rahmen des vom Schweizer Bauernverbands (SBV) initiierten Projekts «Die Schweiz blüht» mehr als 500 Blühstreifen an. Ziel dieses Projekts war es, die Biodiversität zu fördern und der Bevölkerung zu zeigen, was die Landwirtschaft alles dafür unternimmt. Eine interaktive Karte auf der Webseite www.die-schweiz-blueht.ch zeigt, wo diese Blühstreifen landauf landab angelegt wurden.

«Neben Bestäubern werden auch zahlreiche Nützlinge durch den Anbau von Blühstreifen gefördert. Denn Schlupfwespen, Schwebfliegen und Florfliegen benötigen als adulte Insekten Blütennektar als «Flugtreibstoff». Agroscope entwickelte dafür sogenannte Nützlingsblühstreifen, durch dessen Anbau in angrenzenden Kulturen Schädlinge reduziert werden», erklärte Stefan Lutter von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in seinem Referat.

Die Landwirtschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst

Die Landwirtschaft hat einen direkten Einfluss auf die Artenvielfalt in den ländlichen Gebieten und ist gleichzeitig auf eine intakte Biodiversität angewiesen. Sie trägt daher eine hohe Verantwortung und nimmt diese ernst. Wer Direktzahlungen in der Schweiz beantragt, muss mindestens sieben Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche dem ökologischen Ausgleich zur Verfügung stellen. Aktuell belaufen sich die Biodiversitätsförderflächen auf über 190’000 ha. Dies entspricht 18,8 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. «Wir begrüssen die Anstrengungen der Landwirtschaft zur Förderung der Biodiversität. Ebenso erachten wir eine gute Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Imkern als wichtig», so apisuisse, der Dachverband der Schweizerischen Bienenzüchtervereine.

Es stehen jedoch weitere Hausaufgaben an. Die Landwirtschaft will den Zustand der Artenvielfalt verbessern und gezielt fördern. Für einen optimalen Nutzen ist eine Vielzahl an unterschiedlichen, vernetzten Lebensräumen von genügend grosser Fläche nötig. Daneben geht es auch darum, weniger Pflanzenschutzmittel einzusetzen und die Abdrift zu reduzieren.

Biodiversität endet nicht am Feldrand

Mit der stetigen Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen spielen aber auch diese eine immer relevantere Rolle. Daher ist es wichtig, dass auch die Bevölkerung weiss, wie sie Bienen unterstützen und die Artenvielfalt fördern kann. An insgesamt neun Bahnhöfen verteilten Bäuerinnen und Bauern im April Saatguttütchen mit einer Blumenmischung und gaben Tipps und Tricks, was Herr und Frau Schweizer zu Hause für die Biodiversität tun können. Denn auch viele kleine Schritte führen ans Ziel!

Unterstützt wurde die Blühstreifen-Aktion von UFA Samen und Mövenpick, letztere engagiert sich im Rahmen der Lancierung ihrer neuen Glace «Swiss Honey Almond» mit Schweizer Honig für die Biodiversität.

 

Neues Fokusmagazin zur Biodiversität

Auch das aktuelle Fokusmagazin des SBV mit dem Titel «Wie die Landwirtschaft die Biodiversität fördert» widmet sich diesem Thema und liefert spannende Zahlen und Fakten. Es zeigt auf, was die Landwirtschaft für die Biodiversität tut, welchen Herausforderungen sie sich stellen muss und wo Ansätze für Verbesserungen liegen.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Matthias Limacher Götti

Präsident apisuisse
Mobile: 076 511 22 21

Stefan Lutter

Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
Tel: 031 910 29 92

Diane Gossin

Schweizer Bauernverband
Departement Produktion, Märkte und Ökologie
Geschäftsbereich Energie und Umwelt

Telefon 056 462 50 11 / 076 499 35 99
E-Mail diane.gossin@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Erfreulich: Ständerat sagt Littering den Kampf an!

03.06.20 | Achtlos weggeworfene Abfälle entlang von Strassen und Wegen sind ein grosses Problem für viele Bauernfamilien und gefährden die Tiergesundheit. Deshalb freut sich der Schweizer Bauernverband (SBV) über die Unterstützung des Ständerats zur Motion «Wirksame Massnahmen gegen Littering». Diese beauftragt den Bundesrat sich wirksame Massnahmen zu überlegen, mit denen er das zunehmende Problem eindämmen will. Abfälle auf Wiesen und Feldern sorgen für viel Aufräumaufwand für die Bauernfamilien. Vor allem im hohen Gras ist unentdeckter Abfall eine Bedrohung für die Tiergesundheit. Durch das Mähen und Aufbereiten des Grases werden Abfälle zerkleinert und gelangen so als gefährliche Fremdkörper ins Futter der Tiere. Harte Abfallteile können weiter die landwirtschaftlichen Maschinen beschädigen. Zigarettenstummel oder Plastik sind zudem praktisch unzerstörbar und verschmutzen über Jahrzehnte die Natur und den Boden. Der SBV erachtet es deshalb als wichtig, dass der Bund das Problem des Litterings auf nationaler Ebene angeht. Er selber ist im Bereich Sensibilisierung bereits seit vielen Jahren aktiv, doch das allein scheint – so zeigen die Erfahrungen – nicht ausreichend zu sein.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Herzenssache: Wer macht mit bei der «Aktion Sonnenblume»?

30.04.20 | Die Schweizer Bäuerinnen und Bauern zeigen mit Sonnenblumen am Feldrand ihre Dankbarkeit und Solidarität. Bist du auch dabei?

Mehr lesen
Medienmitteilungen
UREK-N will Insektensterben wirksam stoppen

12.02.20 | Im letzten August beschloss die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrats (UREK-N) eine Kommissionsmotion (19.3968) zum Thema Insektensterben. Auslöser dafür war die von Naturfreunde Schweiz, Apisuisse, Dark Sky Switzerland und Schweizer Bauernverband lancierte Petition „Insektensterben aufklären“, die innert 100 Tagen 165'512 Personen unterschrieben hatten. Heute nahmen die Mitglieder kleine Anpassungen vor und reichten diese als neue Motion (20.3010) ein. So sollen sich die Massnahmen nicht allein auf den Bericht stützen, den das Bundesamt für Umwelt dazu erstellt hat. Die Kommissionsmitglieder möchten auch andere für Insekten relevante Themen, wie die Lichtverschmutzung, angehen und konkrete Massnahmen dazu sowie eine Auslegeordnung und Massnahmen gegen Schädlingen ohne natürliche Feinde erarbeiten. Weiter sollen die Massnahmen entsprechend ihrer Wirksamkeit und Praktikabilität gewichtet und priorisiert werden. Die UREK-N unterstreicht mit den Anpassungen, dass sie das Insektensterben möglichst breit und effizient stoppen will. Das freut auch den Schweizer Bauerverband. Denn eine intakte Biodiversität und Insektenwelt ist für die Stabilität des Ökosystems generell und die Landwirtschaft im Speziellen wichtig.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Absatz von 2.- und 3.-Klass-Ware im Direktverkauf fördern

03.02.20 | Der Schweizer Bauernverband bietet den Bauernfamilien kostenloses Kommunikationsmaterial an, um 2.- und 3.-Klass-Ware im Direktverkauf zu kennzeichnen. Das ist eine seiner Massnahmen im Rahmen der Kampagne von «SAVE FOOD, FIGHT WASTE.» gegen Lebensmittelverschwendung. Sie soll die Akzeptanz für die natürlichen Unterschiede bei Naturprodukten sowie die Wertschätzung für Lebensmittel generell fördern.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Landwirtschaft engagiert sich gegen Food Waste

28.11.19 | «Save Food. Fight Waste» heisst die heute lancierte, nationale Initiative bei der mehr aktuell 69 Firmen, Organisationen, Städte und Gemeinden mitwirken. Die Landwirtschaft ist ebenfalls mit an Bord. Der Schweizer Bauernverband will mit seinen Massnahmen Aufklärung betreiben, die Verkaufsnormen überprüfen und den Absatz von Zweit- und Drittklassware im Direktverkauf fördern.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Nationaler Schulterschluss in der Bekämpfung von Erdmandelgras

26.11.19 | Das Erdmandelgras (EMG), vor Jahrzehnten über kontaminiertes Pflanzgut in die Schweiz eingeschleppt, hat sich zu einem Ungras mit hohem wirtschaftlichem Schadpotential für die gesamte Landwirtschaft entwickelt. Weil seine Knöllchen unbemerkt über anhaftendes Bodenmaterial an Erntemaschinen oder Bodenbearbeitungsgeräten leicht verschleppt werden, breitet es sich immer weiter aus. Das Erdmandelgras wird schnell zur Konkurrenz für unsere Kulturpflanzen, da zuverlässige Herbizide fehlen und nur sehr intensive Bodenbearbeitung eine Teilwirkung erzielt. Stark befallene Flächen können im schlimmsten Fall nicht mehr für den Ackerbau genutzt werden. Als invasiver Neophyt ist es auch eine Bedrohung für die Biodiversität. EMG steht darum auf der Schwarzen Liste von Info Flora.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Aktive Rolle der Landwirtschaft beim Klimaschutz

14.11.19 | Die Schweiz steht mitten in der Klimadebatte. Das Parlament setzt aktuell mit der Revision des CO2-Gesetzes die Leitplanken für die Umsetzung des internationalen Klimaabkommens. Die rasche Umsetzung zum Klimaschutz und zur Anpassung ist angezeigt. An der 5. AgroCleanTech-Tagung zeigten die Referentinnen und Referenten den aktuellen Entwicklungsstand zu den Rahmenbedingungen für landwirtschaftliche Klimaschutzmassnahmen auf und was dies für die Landwirtschaft in Zukunft bedeutet.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Verzicht auf Chlorothalonil-haltige Pflanzenschutzmittel

08.11.19 | Chlorothalonil ist diesen Sommer aufgrund einer Neubeurteilung über Nacht zum Problem für das Schweizer Trinkwasser geworden. Aktuell überprüfen die Behörden die Zulassung. Der Schweizer Bauernverband fordert die Bauernbetriebe bis zu diesem Entscheid dazu auf, keine Chlorothalonil-haltigen Pflanzenschutzmittel einzusetzen.

Mehr lesen