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Die Eigeninteressen von economiesuisse
Bald gibt es mehr Landwirtschaftsexperten als Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz. Nach Avenir Suisse hat auch die economiesuisse eine Studie zur Zukunft der Agrar- und landwirtschaftlichen Aussenhandelspolitik herausgegeben. Ihr Rezept dient vor allen ihren eigenen Interessen: Den Grenzschutz für Landwirtschaftsprodukte abbauen. Sprich die Landwirtschaft soll die Rechnung dafür bezahlen, dass andere Branchen vermeintlich bessere Exportchancen bekommen. Und das in einem Land, das bereits zu den grössten Nettoimporteuren der Welt bei Lebensmitteln gehört. Das einseitige Verfolgen nur einzelner Interessen ist für den Schweizer Bauernverband (SBV) und die einheimischen Bauernfamilien nicht akzeptabel. Der Grenzschutz ist für sie eine der wichtigsten und wirkungsvollsten agrarpolitischen Massnahmen. Eine Schwächung ist nicht angebracht, das hat auch die Wirtschaftskommission des Nationalrates in ihrem Brief an den Bundesrat bezüglich eines Freihandelsabkommens mit den USA festgehalten.
Die aktuelle Agrarreform 2014-17 befindet sich erst im fünften Jahr. Statt einem erneuten kompletten Umbau des Systems brauchen die Bauernfamilien nun Stabilität und Verlässlichkeit. Der Vorschlag von economiesuisse, ein grosser Teil der Aufgaben auf die Kantone zu verlagern, würde zu einem massiv höheren administrativen Aufwand, einer unnötigen Verkomplizierung des Systems und einer Ungleichbehandlung der Betriebe führen. Dies ist nicht zielführend. Wir brauchen im Gegenteil: Eine administrative Entlastung auf Stufe der Landwirtschaft und der Kantone.
Der SBV ist erstaunt darüber, dass sich die economiesuisse lieber um Landwirtschaftsthemen statt um die grossen Themen wie beispielsweise Unternehmenssteuerreform kümmert, welche die Wirtschaft bewegen.
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Präsident Schweizer Bauernverband
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Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
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Telefon 056 462 50 12
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