Hauptinhalt

«Ja, aber» zu den Verordnungen zum Absenkpfad Pflanzenschutzmittel und Nährstoffverluste

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 19. August 2021

Die Landwirtschaftskammer des Schweizer Bauernverbands hat heute die Stellungnahme zu den Verordnungen zur parlamentarischen Initiative 19.475 «Absenkpfad» verabschiedet. Die Mitglieder bekennen sich dabei zu den im Parlament beschlossenen Zielen, um die Risiken im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln und die Nährstoffverluste zu reduzieren. Die Vorlage braucht aber Korrekturen. Weiter wählten sie SVP-Nationalrat und Landwirt Alois Huber aus dem aargauischen Wildegg zum neuen Vizepräsidenten des Verbands.

Das Parlament hat am 21. März 2021 die parlamentarische Initiative 19.475 verabschiedet, um den Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit aufrecht zu erhalten. Der Schweizer Bauernverband (SBV) beteiligte sich aktiv am Prozess und gab eine positive Stellungnahme zur abschliessenden Schlussabstimmung ab. Die in die Vernehmlassung gegebenen Verordnungen entsprechen aber nur zum Teil den damaligen Beschlüssen. Einerseits betreffen sie einmal mehr ausschliesslich den Landwirtschaftssektor. Um die festgesetzten Ziele effektiv erreichen zu können, müssen auch die anderen involvierten Sektoren einen Beitrag leisten. Anderseits kamen verschiedene Element hinein, die in der sistierten AP22+ enthalten waren und die keinen Einfluss auf die Zielerreichung haben. Und drittens wurden extrem ambitiöse Reduktionsziele bei den Nährstoffen vorgeschlagen. Die Mitglieder der Landwirtschaftskammer sprechen sich deshalb nach intensiver Diskussion heute für 10 statt 20 Prozent Reduktion bei den Stickstoff- und Phosphorbereich aus. Sie erwarten zudem, dass die Suisse-Bilanz zuerst praxistauglich überarbeitet wird, bevor der aktuelle Toleranzbereich von 10% reduziert wird. Weiter sind sie der Meinung, dass die 3.5% Biodiversitätsförderfläche auf der Ackerfläche keinen Reduktionseffekt haben.

Die neuen und weiterentwickelten Produktionssystembeiträge, welche die Erreichung der Reduktionsziele unterstützen, begrüsst die Landwirtschaftskammer mehrheitlich. Sie erwartet eine praktikable und pragmatische Umsetzung. Diese muss das Erreichen der Reduktionsziele unterstützen und die Glaubwürdigkeit der Programme gewährleisten. Die Verordnungsanpassungen erhöhen den wirtschaftlichen Druck auf die Landwirtschaftsbetriebe. Der Bundesrat geht davon aus, dass die dadurch verursachten Ertragseinbussen durch eine höhere Wertschöpfung auf den Märkten kompensiert werden können. Er sieht aber keinerlei Massnahmen im Bereich Markt zur Absatzförderung oder Sensibilisierung der Konsumentinnen und Konsumenten vor. Hier besteht klarer Nachholbedarf, auch die nachgelagerten Stufen stehen in der Pflicht ihren Beitrag zu leisten!

 

Nationalrat Alois Huber zum neuen Vizepräsidenten gewählt

Die Landwirtschaftskammer holte die wegen Corona verschobene Wahl eines neuen Vizepräsidenten nach. Unter den vier Kandierenden entschied Nationalrat Alois Huber aus dem aargauischen Wildegg das Rennen im fünften Wahlgang für sich. Er tritt ab sofort die Nachfolge von Hans Frei, der aus Altersgründen zurücktreten musste, im vierköpfigen Präsidium des SBV an. Traditionellerweise sind im Präsidium des Bauernverbands alle drei bürgerlichen Parteien und mit dem ehemaligen Präsidenten des Aargauer Bauernverbands und Landwirt Alois Huber auch weiterhin die SVP vertreten.

Rückfragen

Markus Ritter

Markus Ritter

Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat

Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Mehr Wertschätzung für die Landwirtschaft

13.02.24 | Die Ereignisse der letzten Tage bringen die Unzufriedenheit und den wirtschaftlichen Druck in der Schweizer Landwirtschaft zum Ausdruck. Sie verdeutlichen die Notwendigkeit, jungen Landwirtinnen und Landwirten bessere Perspektiven zu bieten. Die Schweizer Junglandwirte stellen sich hinter die vom SBV und Agora lancierte Petition. Gestern wurden die Forderungen mit Beteiligung der JULA an Politik und Detailhandel überreicht.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Petition mit 65'000 Unterschriften übergeben

12.02.24 | 65'000 Menschen haben innert weniger Tage die von Schweizer Bauernverband und AGORA lancierte Petition mit den Forderungen der Landwirtschaft unterschrieben. Fünf verschiedene Delegationen haben diese heute an den Bundesrat sowie an die vier Detailhändler Migros, Coop, Lidl und Aldi übergeben. Der Bauernverband steht in engem Dialog mit Bundesrat und Detailhandel.

Mehr lesen
Stellungnahmen Teilrevision der Mehrwertsteuerverordnung

08.02.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Teilrevision der Mehrwertsteuerverordnung.

Mehr lesen
Stellungnahmen Mandatsentwurf für Verhandlungen mit der Europäischen Union

08.02.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zum Mandatsentwurf für Verhandlungen mit der Europäischen Union.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Studie Klimaresilienter Ackerbau 2035

08.02.24 | Agroscope erstellte im Auftrag von der Schweizer Hagel, fenaco und dem Schweizer Bauernverband die Studie Klimaresilienter Ackerbau 2035. Das Thema Trockenheit stand bei den Arbeiten im Zentrum. Um den Schweizer Ackerbau klimaresilienter zu machen und sein Produktionspotenzial zu erhalten, müssen eine Vielzahl von Massnahmen kombiniert werden.

Mehr lesen
Stellungnahmen Vernehmlassung zur Änderung des Postgesetzes

05.02.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Änderung des Postgesetzes.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Die Forderungen der Landwirtschaft

30.01.24 | Die Proteste der Landwirtschaft haben sich auf ganz Europa ausgeweitet. Die Schweizer Bauernbetriebe haben in weiten Teilen die gleichen Probleme wie ihre europäischen Kollegen und teilen viele ihrer Forderungen. Zwar ist der Zahlungsrahmen für 2024 dank den Parlamentsentscheiden gesichert, doch die weitere Finanzierung des Rahmenkredits bleibt gefährdet. Die Einkommenssituation vieler Bauernfamilien ist auch in der Schweiz ungenügend. Der Schweizer Bauernverband und die Westschweizer Bauernorganisation AGORA lancieren eine Petition mit Forderungen zur Verbesserung des instabilen sozio-ökonomischen Umfelds an die Adresse der Politik und der Marktpartner.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Der Frust der Bauern muss gehört werden

25.01.24 | Die Bauernproteste weiten sich aus und haben nach Deutschland nun auch Frankreich erreicht. Die Schweizer Bauernbetriebe haben sehr viel Verständnis für den Frust ihrer europäischen Kolleginnen und Kollegen und teilen ihre Forderungen. In der Schweiz hat das Parlament glücklicherweise offenere Ohren für die Anliegen der Landwirtschaft, aber die Situation ist ebenfalls angespannt.

Mehr lesen