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Ja zu sauberem Trinkwasser, nein zur Initiative
Das Initiativkomitee hat heute die Unterschriften für die Trinkwasser-Initiative eingereicht. Das Zustandekommen zeigt, dass der Bevölkerung sauberes Trinkwasser wichtig ist. Auch die Schweizer Landwirtschaft unterstützt das Anliegen und will dazu beitragen. Das geht aber nicht, wenn sie praktisch nichts mehr produziert. Denn die Initiative verdrängt einheimische Lebensmittel mit Importen, die oft aus fragwürdigen Produktionsbedingungen bezüglich Ökologie und Tierwohl stammen.
Nur Landwirtschaftsbetriebe, die ohne Pflanzenschutzmittel produzieren und ihre Tiere vollumfänglich vom eigenen Hof ernähren können, sollen künftig noch Direktzahlungen erhalten. Das fordert die Initiative „Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung“, bei der die gesammelten Unterschriften heute der Bundeskanzlei übergeben wurden. Sauberes Wasser ist auch für die Landwirtschaft von zentraler Bedeutung. Der Schweizer Bauernverband (SBV) lehnt die Initiative jedoch aus mehreren Gründen ab.
Die Streichung der Direktzahlungen für Betriebe, die Pflanzenschutzmittel einsetzen, würde die pflanzliche Produktion in der Schweiz extrem einschränken und den Anbau von Kulturen wie Gemüse, Obst, Kartoffeln, Raps oder Zuckerrüben verunmöglichen. Denn mit der Initiative wäre nicht einmal mehr der biologische Anbau möglich, da auch dort Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. Das gleiche gilt für Eier, Geflügel- und Schweinefleisch. Es ist auf der Mehrheit der Betriebe schlicht nicht möglich, das für diese Tiere benötigte Futter selber zu produzieren. Dafür sind ausreichend Ackerflächen in guten Lagen nötig, die den Anbau von ausreichend Protein- und Kohlehydratquellen zulassen. Die Folge: Die entsprechenden Lebensmittel würden in der Schweiz nicht mehr produziert und in Zukunft hauptsächlich importiert. Viele Importprodukte werden bezüglich Ökologie und Tierwohl unter bedenklichen Bedingungen produziert. Die meisten Lebensmittel aus einheimischer Produktion würden zu einer Nische für extrem anspruchsvolle und kaufkräftige Konsumenten und die Kulturlandschaft sehr eintönig.
Beim Gewässerschutz hat sich in den vergangen Jahren bereits viel verbessert. Das Bundesamt für Umwelt stufte in seinem Bericht vom Januar 2017 die Qualität der Gewässer als grundsätzlich gut ein. Die Qualität des Schweizer Trinkwassers ist auch im weltweiten Vergleich hervorragend. Im Sommer 2017 ist der „Nationale Aktionsplan Pflanzenschutz“ in Kraft getreten, der den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln senkt und deren negative Effekte anpackt. Die Schweizer Landwirtschaft hat diesen von Anfang an unterstützt, denn sie ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Sie hat zudem kein Interesse daran, unnötig kostspielige Pflanzenschutzmittel einzusetzen oder durch nicht fachgerechte Anwendung deren Wirkung zu schmälern. Auch sie will sauberes Trinkwasser für alle!
Rückfragen
Markus Ritter
Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat
Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch
David Brugger
Schweizer Bauernverband
Leiter Geschäftsbereich Pflanzenbau
Telefon 077 438 90 88
E-Mail david.brugger@sbv-usp.ch