Hauptinhalt

Keine Massentierhaltung in der Schweiz

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 17. September 2019

Das Tierwohl ist in der Schweizer Landwirtschaft grossgeschrieben und festgelegte Maximalgrössen der Anzahl Tiere pro Betrieb verhindern eine industrielle Massentierhaltung. Der Schweizer Bauernverband erachtet die neu lancierte Volksinitiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» deshalb als müssig.

Eine Gruppe mit dem Namen Sentience Politics reicht heute die Volksinitiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» ein. Aus Sicht des Schweizer Bauernverbands (SBV) ist diese unnötig: Die Schweizer Tierhaltung hat verglichen mit jener in anderen Teilen der Welt kleine Dimensionen. Unsere Tierschutzbestimmungen sind streng und es gibt bereits Regelungen zu den Höchstbeständen, die eine industrielle Massentierhaltung verhindern. Bei den Legehennen sind z.B. maximal 18‘000 erwachsene Tiere erlaubt, bei den Mastschweinen höchstens 1500 Tiere. Die Konsumenten können die Haltung in noch kleineren Gruppen fördern, indem sie konsequent entsprechende Produkte, z.B. aus biologischer Produktion oder KAG-Freilandhaltung kaufen. So sind für Biobetriebe maximal zwei Geflügelställe à 2000 Tiere erlaubt. Das Angebot folgt automatisch der Nachfrage.

Die Initiative sieht vor, dass der Bund auch Vorschriften über den Import erlässt. Der SBV geht davon aus, dass solche Vorgaben beim Import von Lebensmitteln aufgrund der WTO-Vorgaben nicht umsetzbar sind. Bei verarbeiteten Produkten empfehlen die Initianten selber ein «pragmatisches» Vorgehen. Damit ist absehbar, dass bei tierischen Inhaltsstoffen in importierten Lebensmitteln weggeschaut würde. So könnten weiterhin Lebensmittel in die Schweiz gelangen, die z.B. Eier aus Batteriehaltung enthalten. Eine Produktionsform, die in der Schweiz seit langem verboten ist. Eine Annahme würde dazu führen, dass mehr Produkte aus fragwürdigen Tierhaltungen zu uns gelangen. Kurz und gut: Der SBV sieht in der Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» keinen Mehrwert. Weder für das Tierwohl generell, noch für die Konsumenten oder die Bauernfamilien.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Klare Mehrheit erachtet Massentierhaltungsinitiative als unnötig

25.09.22 | Die Schweizer Stimmbevölkerung lehnt die Massentierhaltungsinitiative mit 63 Prozent klar ab. Sie sagt damit Nein zu einer staatlich verordneten Tierhaltung gemäss Bio-Standard. Die Schweizer Landwirtschaft ist froh über diesen Entscheid. Denn: Das Angebot ist bereits da! Wenn alle Ja-Stimmenden dieses in Zukunft nutzen, dann können sich Bio-Lebensmittel und andere besonders tierfreundliche Labels über eine markante Steigerung des Absatzes bei tierischen Produkten freuen und zahlreiche Bauernbetriebe ihre Tierhaltung umstellen.

Mehr lesen
Standpunkte
Standpunkte Wir brauchen nochmals einen 13. Juni 2021-Effekt

16.09.22 | Der 25. September und die Entscheidung über die Massentierhaltung naht. Zahlreiche Bauernbetriebe haben in den letzten Wochen mitgeholfen, die Massnahmen und Argumente für ein NEIN bei der Stimmbevölkerung zu streuen. Für dieses Engagement danken wir herzlich! Die Diskussionen in der jüngsten Zeit zeigten einmal mehr, wie emotional das Thema Tierhaltung ist. Deshalb sind auch die Umfrageresultate viel weniger klar, als die guten Nein-Argumente es würden annehmen lassen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor wird deshalb sein, wer stärker mobilisieren kann. Ist es die linke, eher urbane Seite, welche die AHV- und Verrechnungssteuer versenken will oder der bürgerliche und eher ländliche Raum, der die Schweizer Landwirtschaft nicht gefährden und die AHV sichern will?

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 08-22: Schätzung der Schweizer Ackerfläche 2022

12.09.22 | Die offene Ackerfläche nimmt 2022 kaum zu (+0,3 %). Die Kunstwiesenfläche wächst um 1164 Hektaren oder 1,0 %. Die grössten Flächenzunahmen ergeben sich in absoluten Zahlen beim Silomais, Dinkel, Ha-fer, Soja und bei den Sonnenblumen. Den grössten Flächenrückgang verzeichnen Körnermais, Winter-weizen, Eiweisserbsen, Zuckerrüben und Futterweizen. Nach der starken Reduktion der Silomais- und Kunstwiesenfläche vom Vorjahr erfolgte 2022 eine leichte Korrektur zugunsten des Futterbaus.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Finalisten der LandwirtInnen bekannt und Spannung bei den Obstleuten

09.09.22 | Die Spannung in den Zelten der landwirtschaftlichen Berufe ist auf dem Höhepunkt. Gestern beendeten die Obstfachleute ihren Wettbewerb. Heute treten die Winzer und Weintechnologinnen auf die Bühne, während bei den Landwirten die Westschweizer ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen, um ins Finale zu kommen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Die Gemüsegärtner, wie am Schnürchen!

08.09.22 | Auch am zweiten Tag der SwissSkills, die zum dritten Mal in Bern stattfinden und bis Sonntag, den 11. September dauern, ist der Erfolg der Veranstaltung ungebrochen. Die Stände in den Hallen 6 und 7 sind voll besetzt. Im Rampenlicht stehen heute die GemüsegärtnerInnen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen SwissSkills sind gestartet!

07.09.22 | Ab 9.00 Uhr herrschte grosser Andrang bei den SwissSkills in Bern. Hunderte von Schülern strömten zu den Ständen und die landwirtschaftlichen Berufe waren ein Publikumsmagnet am Eröffnungstag. Die ersten Finalisten bei den Wettbekämpfen des Berufs LandwirtIn sind bekannt. 

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Schade! Vandalismus statt sachlicher Debatte

05.09.22 | Bei der Abstimmung über die Massentierhaltungsinitiative in der Schweiz kommt es zu Verunstaltung oder Zerstörung der Nein-Instrumente. Der Schweizer Bauerverband bedauert das und fordert alle auf, die Meinungsfreiheit zu akzeptieren und eine sachliche Debattenkultur zu pflegen.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 07-22: Dünger: Preis- und Importentwicklung in Zeiten der Unruhe

11.08.22 | Die Düngerimporte der Schweiz sind über die letzten Jahre mehrheitlich konstant geblieben. Dünger werden vorwiegend via Schiff- und Strassenverkehr eingeführt. Die wichtigsten Herkunftsländer sind Nachbarländer sowie Belgien und die Niederlande. Aus Russland wird seit dem März 2022 kein Dünger mehr importiert. Aufgrund der Corona-Krise und dem Krieg in der Ukraine sind die Düngerpreise so stark gestiegen, wie dies seit 2008 nicht mehr der Fall war. Die hohen Preise können weltweit und auch in der Schweiz zu tieferen Erträgen im Pflanzenbau führen.

Mehr lesen