Hauptinhalt

Raumplanungsgesetz: Positive Bilanz

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 29. September 2023

Das Parlament verabschiedete heute das revidierte Raumplanungsgesetz, welches das Bauen ausserhalb Bauzone behandelt. Die vor 13 Jahren aufgegleiste Revision dient auch als indirekter Gegenvorschlag zur Landschaftsinitiative. Trotz Wermutstropfen zieht der Schweizer Bauernverband insgesamt eine positive Bilanz und erwartet den Rückzug der Initiative.

Das Bauen ausserhalb der Bauzone regelt die Möglichkeiten und Grenzen für das Bauen auf Landwirtschaftsland. Die Revision dieses Gesetzes ist deshalb für die Bauernfamilien von grosser Tragweite. Im Gegensatz zur ursprünglichen Botschaft des Bundesrates hat das Parlament zu diversen Themen pragmatische Vorschläge erarbeitet. Die Kernstücke der Vorlage sind der bis zum Schluss umkämpfte Planungsansatz sowie das aus der Initiative abgeleitete Stabilisierungsziel für die Anzahl Gebäude ausserhalb Bauzone.

Für die Landwirtschaft bringt das neue Gesetz wichtige Verbesserungen. So sind zum Beispiel die Regeln zur inneren Aufstockung, zu den Biogasanlagen und zu altrechtlichen Wohnbauten präzisiert. Das erleichtert die Bewilligungsverfahren und verbessert die Rechtssicherheit. Zudem erhält die Landwirtschaft in der Landwirtschaftszone eine Vorrangstellung, beispielsweise wenn es um Konflikte wegen Gerüchen oder Lärm geht.

An der Stabilisierung der Anzahl Bauten ausserhalb Bauzone muss sich auch die Landwirtschaft beteiligen. Damit aber der Bau von tierfreundlichen, grossflächigen Ställen und Ausläufen möglich bleibt, ist die Landwirtschaft von der Stabilisierung der Gebäudefläche ausgenommen. Für die Zielerreichung soll der freiwillige Abbruch von alten Gebäuden durch eine Prämie gefördert werden.

Vorbehalte hat der Schweizer Bauernverband (SBV) beim Planungs- und Kompensationsansatz. Dieser will in der Landwirtschaftszone bisher nicht erlaubte Projekte ermöglichen.  Die neuen Optionen bergen die Gefahr von Konflikten und Kulturlandverlust. Deshalb fordert der SBV, dass dieses Instrument – wie von Bundesrat Rösti in der Debatte versprochen – auf Verordnungsstufe mit Augenmass und den richtigen Leitplanken konkretisiert wird. Ebenfalls erwartet er von den Initianten, dass sie die Landschaftsinitiative zurückziehen.

Rückfragen

Markus Ritter

Markus Ritter

Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat

Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Beat Röösli

Beat Röösli

Schweizer Bauernverband
Leiter Internationales

Telefon 079 768 05 45
E-Mail beat.roeoesli@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Konsumenten mit Lockpfosten auf den Hof locken

20.11.23 | Jahr für Jahr blitzen sie uns entlang von Wegen und Wiesen entgegen – die weiss leuchtenden Lockpfosten. Bis am 31. Januar 2024 können sich Landwirtinnen und Landwirte unter www.bauernportal.ch für die neue Lockpfosten-Saison anmelden. Besonders geeignet sind gutfrequentierte Standorte. Mit Hilfe der auffälligen Lockpfosten bringen die Bauernbetriebe ihre Arbeit und ihre Leistungen spielerisch der Bevölkerung näher.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Sparen bei den Direktzahlungen reduziert das heute schon tiefe Einkommen der Bauernfamilien

16.11.23 | Die Finanzkommission des Ständerats hat das Budget für das Jahr 2024 beraten und entsprechende Anträge für die Wintersession verabschiedet. Sie anerkennt, dass die Landwirtschaft für das Loch in der Bundeskasse nicht verantwortlich ist. Trotzdem spricht sie sich für einschneidende Kürzungen bei den Direktzahlungen aus.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 10-23: Grundlagen zur Ernährungsinitiative

13.11.23 | Die hängige Volksinitiative für eine sichere Ernährung verlangt einen tiefgreifenden Wandel des Schweizer Ernährungssystems. Rein rechnerisch scheint der verlangte Netto-Selbstversorgungsgrad von 70 Prozent realisierbar zu sein. Es würden sich jedoch massive Veränderungen für die gesamte Nahrungsmittelkette ergeben. Dazu wären drastische Eingriffe von Seiten des Bundes notwendig. Die Realisierbarkeit und Opportunität der notwendigen Massnahmen erscheinen fraglich, genauso wie die Akzeptanz durch die Konsumenten.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 45-2023

13.11.23 | Die Deklassierung von Label-Weizen widerspricht dem viel geäusserten Wunsch von Konsumenten und Handel nach mehr Nachhaltigkeit. Waren alles nur leere Worte?

Mehr lesen
Stellungnahmen Direkter Gegenentwurf zur Volksinitiative «Bargeld ist Freiheit»

13.11.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zum direkten Gegenentwurf zur Volksinitiative «Bargeld ist Freiheit».

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 44-2023

06.11.23 | In den letzten zwei Wochen fanden die vier Regionalseminare des SBV statt. Beim Austausch mit der Basis wurden aktuelle Geschäfte besprochen und Anliegen entgegen genommen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Bundesrat straft Bauernfamilien doppelt

01.11.23 | Der Bundesrat hat die definitiven Anpassungen der landwirtschaftlichen Verordnungen ver-abschiedet. Er hält an den weitreichenden Umlagerungen der Direktzahlungen zugunsten der neuen Produktionssystembeiträge fest. Zudem sieht er im Budget 2024 ein Sparprogramm vor. Der Schweizer Bauernverband fordert das Parlament auf, dies im Rahmen der Budgetdebatte zu korrigieren.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 43-2023

31.10.23 | Für die Bekanntmachung einer neuen Plattform über Streuströme konzipierte der SBV eine Social-Media-Kampagne.

Mehr lesen