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Tränkekälber werden Goldstücke
Marktkommentar vom 02. November 2018 in der BauernZeitung
Aktuell ist das Angebot von Tränkekälbern gross und die Nachfrage ist schwach. Die Kälbermäster kaufen aktuell wenig Tränker, weil die Mastställe voll sind mit bald schlachtreifen Tieren. Die Preise der Tränker sinken. Der saisonale und regionale unterschiedliche Rückstau hält noch einige Wochen an. Tränkekälber unter 70 Kilo Lebendgewicht lassen sich aktuell nur schwer verkaufen, es lohnt sich, diese auf mindestens 70 Kilo zu mästen vor dem Verkauf. Ab Dezember wird die Nachfrage nach Tränkern anziehen und ab Februar 2019, oder schon spätestens im März 2019 werden die Tränker wieder teuer werden.
Weil das Futter knapp ist, wurde in den ersten drei Quartalen 2018 rund 2500 mehr Kühe geschlachtet als im gleichen Zeitraum 2017. Laut Tierverkehrsdatenbank zählte man Enden September 6000 Milchkühe weniger als ein Jahr zuvor. Das heisst in der jetzt beginnenden Abkalbesaison sind weniger Kälbergeburten zu erwarten. Die Rückstaus bei den Tränkern werden ab März 2019 nur noch eine ferne Erinnerung sein und die Tränkekälber werden dann vom Viehhandel und von den Kälbermästern als wertvolle Goldstücke betrachtet werden. Die zahlreichen bisherigen und die neuen Bankkälber-Labelmarken kurbeln die Nachfrage nach jungen Tränkern zusätzlich an.
Hans Rüssli
Schweizer Bauernverband