Hauptinhalt

Verantwortung wahrnehmen. Fürs Leben rüsten.

Medienmitteilung vom 12. Oktober 2021

«Verantwortung wahrnehmen. Fürs Lebens rüsten.», so lautet der Slogan einer heute von der Branche lancierten Kampagne für eine bessere soziale Absicherung in der Landwirtschaft und speziell der Bäuerinnen. Herzstück ist ein einfacher Selbstcheck, der das Verbesserungspotential sichtbar macht und ein niederschwelliges kostenloses Beratungsangebot, um den Schutz individuell zu verbessern.  

Das Leben und Arbeiten auf einem Bauernhof ist mit speziellen Herausforderungen verbunden. Das gilt speziell, was die Arbeitsbelastung und Mitarbeit von Familienmitgliedern anbelangt. Besonders die Frauen sind auf vielen Betrieben an zahlreichen Fronten gefordert. Sie tragen meist die Hauptverantwortung für Haushalt und Kinderbetreuung. Zusätzlich gehen sie nicht selten einer ausserlandwirtschaftlichen Tätigkeit nach. Oft sind die Bäuerinnen für die Direktvermarktung, Agrotourismus sowie die Buchhaltung zuständig oder sie arbeiten regelmässig im Stall oder auf dem Feld mit. Die Frauen steuern also massgeblich zum Erfolg der meisten Landwirtschaftsbetriebe bei.

Wie Unterlagen des Bundesamtes für Landwirtschaft zeigen, ist die Entschädigung für die Mitarbeit auf dem Hof und die soziale Absicherung auf zahlreichen Betrieben nicht geregelt. Denn nach wie vor sind es in 90 Prozent der Fälle Männer, die einen elterlichen Hof übernehmen. Das gemeinsam erwirtschaftete Geld fliesst nach Abzug der laufenden Kosten oft wieder in den Betrieb. Wer keinen Lohn erhält, der hat oft einen ungenügenden Sozialversicherungsschutz. Im Fall einer Scheidung drohen grosse finanzielle Einbussen, wenn die Existenz des Betriebes nicht gefährdet sein soll. Die Möglichkeit, solche traurigen Schicksale zu vermeiden, bestehen heute bereits. Die Bedingung dafür ist, dass sich das Betriebsleiterpaar mit diesen Fragen auseinandersetzt und die verschiedenen Varianten bezogen auf ihre Situation prüfen. Hier setzt die heute gestartete Sensibilisierungskampagne des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands, des Schweizer Bauernverbands, der Agrisano-Gruppe und Prométerre an. 

Das Ziel ist, dass möglichst viele Betriebe ihre Situation mithilfe eines einfachen Online-Checks auf www.meine-situation.ch überprüfen und so den Verbesserungsbedarf erkennen. Der Fokus dabei liegt auf der Prüfung der Bereiche Taggeldversicherung, Risikovorsoge, Altersvorsorge und Einkommensteilung. Bei Bedarf sind fachliche Informationen zu den einzelnen Themen verfügbar. Der Check lässt sich anonym ausfüllen. Am Schluss wird neben einer Analyse auch eine Kontaktadresse für eine kostenlose Beratung angezeigt. Wer diese in Anspruch nehmen möchte, was für die Umsetzung von geeigneten und individuell angepassten Lösungen wichtig ist, kann seine Kontaktdaten ergänzen und das Formular absenden.

Angesprochen sind die Landwirte genauso wie die Bäuerinnen selbst. Das Thema soziale Absicherung geht alle an. Die Kampagne arbeitet mit konkreten Fragen, denen sich jedes Bauernpaar stellen sollte:  «Was passiert, wenn wir uns trennen?», «Was ist, wenn jemand verunfallt oder invalid wird?» oder «Was ist, wenn ich im Alter auch noch Pläne habe?»  Dank der einfachen Überprüfung der eigenen Situation und einem niederschwelligen Beratungsangebot will die von der Branche lancierte Kampagne die soziale Absicherung in der Landwirtschaft unabhängig von der Agrarpolitik verbessern, und finanzielle Sorgen nach traurigen Schicksalen so weit als möglich verhindern.

Rückfragen

Anne Challandes

Vizepräsidentin Schweizer Bauernverband
Präsidentin Schweizerischer Bäuerinnen- und Bauernverband
Mobile 079 396 30 04

Markus Ritter

Markus Ritter

Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat

Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 44

08.11.22 | Der Bundesrat hat die Anpassungen zum Verordnungspaket 2023 veröffentlicht. Einige Forderungen des SBV z.B. im Bereich des bäuerlichen Bodenrechts oder der Milchpreisstützungsverordnung wurden aufgenommen.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 43

31.10.22 | Die Wetterbedingungen in diesem Herbst sind optimal: Einerseits für den Anbau, andererseits aber auch für das Graswachstum, das sich nach der Trockenheit im Sommer erholt hat. Es bleibt zu hoffen, dass diese Bedingungen noch einige Tage anhalten, um die Wintervorräte zu schonen. Zudem hilft das milde Wetter beim Energiesparen, was uns angesichts der drohenden Stromknappheit gelegen kommt.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 42

24.10.22 | Der Schweinemarkt ist noch immer unter Druck. Die provisorische Schlachtviehstatistik vom September zeigt noch keine Anzeichen für eine Verbesserung der Situation auf dem Schweinemarkt.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Ernährungssicherheit ist nicht (mehr) selbstverständlich

19.10.22 | Neun deutschsprachige Bauernverbände tauschten sich über die gemeinsamen Herausforderungen aus und verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung zur Stärkung der Ernährungssicherheit durch die eigene Landwirtschaft.

Mehr lesen
Stellungnahmen Révision partielle de quatre ordonnances du droit de la circulation routière

18.10.22 | Prise de position de l'USP sur la Révision partielle de quatre ordonnances du droit de la circulation routière

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Schafhaltung: QM-Schweizer Fleisch gewinnt an Bedeutung

17.10.22 | Immer mehr Nebenerwerbs- und Hobbyschafhalter nutzen QM-Schweizer Fleisch. Deshalb hat Agriquali ein entsprechendes Merkblatt erstellt.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 41

17.10.22 | Der Weltbauernverband setzte an seiner letzten Generalversammlung eine Task Force zum Thema Handelspolitik ein. Der SBV ist dort Mitglied und sorgt dafür, dass die Interessen der Schweizer Bauernfamilien gewahrt sind.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Vor einer Scheidung ist niemand sicher

14.10.22 | Die vor einem Jahr gestartete Kampagne «Verantwortung wahrnehmen. Fürs Leben rüsten.» will im zweiten Jahr den Fokus auf das Thema Scheidung setzen. Sie möchte weitere Bauernfamilien dazu animieren, die für sie geeignetsten Massnahmen zu ergreifen, um negative Folgen für sie selbst sowie den Betrieb und damit unnötige Härtefälle zu verhindern.

Mehr lesen