Hauptinhalt

Agrarpolitik: Komplexität reduzieren!

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 1. November 2024

Die Komplexität des agrarpolitischen Systems hat ein untragbares Ausmass erreicht. Mit dem runden Tisch «Kontrollen auf Landwirtschaftsbetrieben» stösst Bundesrat Guy Parmelin deshalb eine wichtige Diskussion an. Für den Schweizer Bauernverband ist klar: Bei den Kontrollen anzusetzen ist gut, es reicht aber nicht. Für eine wirksame Entlastung der Bauernfamilien braucht es zeitnahe Vereinfachungen auf allen Stufen. 

Die steigende Komplexität und die administrative Belastung gehören zu den grossen Baustellen des aktuellen agrarpolitischen Systems. Eine vor einem Jahr durchgeführte Umfrage des Schweizer Bauernverbands (SBV) bei den Bauernbetrieben bestätigte die Dringlichkeit des Problems. Mehr als die Hälfte der befragten Landwirtinnen und Landwirte gaben an, dass weniger administrativer Aufwand das oberste Ziel der zukünftigen Agrarpolitik sein muss. Der SBV erwartet daher, dass zeitnah wirksame Massnahmen zur Vereinfachung folgen. Er begrüsst den heute von Bundesrat Parmelin durchgeführten runden Tisch und die Bestrebung, mit gezielteren Kontrollen und mehr Koordination Doppelspurigkeiten abzubauen. 

Der Fokus muss weg von ausufernden Detailvorschriften und hin zu einem stimmigen Gesamtbild. Eine grundlegende Verbesserung ist nur durch Vereinfachungen auf Gesetzes- und Verordnungsstufe möglich. Allein auf Stufe Kontrolle lässt sich das Problem nicht lösen. Der SBV fordert mehr Stabilität und Planungssicherheit durch eine Reduktion der Frequenz für Gesetzes- und Verordnungsanpassungen und einen tieferen Detailierungsgrads. Das betrifft sowohl die ÖLN-Grundanforderungen als auch die Vorgaben für einzelne Programme. Nicht zuletzt durch die Massnahmen der parlamentarischen Initiative 19.475 ist die Komplexität unlängst weiter gestiegen.

Vereinfachung und weniger administrativer Aufwand sind eines von vier Zielen der Agrarpolitik 2030. Doch alles, was sich bereits heute anpassen lässt, sollte sofort angegangen werden. So sind beispielsweise die Kontrollen mit jenen auf privatrechtlicher Basis zu koordinieren. Der heutige runde Tisch ist ein Schritt in die richtige Richtung. Weitere müssen folgen.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Standpunkte
Standpunkte Abstimmung vom 9. Februar: Utopische Umweltinitiative

20.01.25 | Am 9. Februar kommt nur eine Vorlage zur Abstimmung: Die Umweltverantwortungsinitiative. Lanciert wurde sie von den Jungen Grünen. Sie will strenge Regeln, um die Umweltauswirkungen aller wirtschaftlichen Tätigkeiten in der Schweiz radikal zu reduzieren.

Mehr lesen
Stellungnahmen Änderung Bundesgesetz bäuerliches Bodenrecht

17.01.25 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Änderung des Bundesgesetzes für bäuerliches Bodenrecht

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Modell des bäuerlichen Familienbetriebs stärken!

03.01.25 | Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der einheimischen Bauernfamilien ist in Frage gestellt. Das wirkt sich auf die soziale Nachhaltigkeit aus und hemmt die nötigen Entwicklungen. Der Schweizer Bauernverband nimmt an seiner Neujahrsmedienkonferenz die Abnehmer, Politik und Bundesrat in die Pflicht.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Parlament will stabile finanzielle Rahmenbedingungen für die Bauernfamilien

19.12.24 | Der Nationalrat will den landwirtschaftlichen Rahmenkredit für die Jahre 2026 bis 2029 weitgehend auf demselben Niveau belassen, wie der aktuelle Rahmenkredit. Er lehnt damit den Vorschlag des Bundesrates ab, bei der Landwirtschaft zu sparen. Auch das Budget 2025 soll auf der gleichen Höhe wie im Vorjahr fortgeführt werden. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diese Entscheide, welche der wirtschaftlichen Situation der Bauernfamilien Rechnung tragen.

Mehr lesen
Stellungnahmen Modification de l’annexe 1 de l’OPPh

13.12.24 | Prise de position de l'USP sur la Modification de l’annexe 1 de l’OPPh.

Mehr lesen
Stellungnahmen Vernehmlassung zur parlamentarischen Initiative «Modernen Pflanzenschutz in der Schweiz ermöglichen» (22.441)

12.12.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zum Gegenvorschlag zur Vernehmlassung zur parlamentarischen Initiative «Modernen Pflanzenschutz in der Schweiz ermöglichen» (22.441).

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Weiter wachsende Wolfsbestände müssen reguliert werden

02.12.24 | Die neuen Monitoringzahlen des Bundes zeigen, dass die Wolfspopulation weiter zunimmt. Durch die sofortige Entnahme von Problemrudeln und problematischen Einzeltieren lässt sich das Konfliktpotential mit der Land- und Alpwirtschaft massgeblich senken.

Mehr lesen