Hauptinhalt

Bauernverband bedauert Verschärfungen des Nationalrats

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 10. Dezember 2020

Der Nationalrat hat die parlamentarische Initiative (Pa. Iv.) «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» beraten und die Vorlage verschärft. Diese ist eine Antwort auf die beiden Volksinitiativen «Trinkwasser» und «Pestizidfrei». Der Schweizer Bauernverband beurteilt einige der Beschlüsse des Nationalrats als sehr problematisch. Er erwartet, dass der Ständerat die Vorlage im Sinne der Nahrungsmittelproduktion wieder korrigiert.

Der Nationalrat beriet die parlamentarische Initiative (Pa. Iv.) «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» und unterstützt deren Forderungen. Diese will im Hauptfokus die Risiken durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln für Gewässer, Trinkwasser und naturnahe Lebensräume bis 2027 um 50 Prozent reduzieren und die Nährstoffüberschüsse angemessen senken. Positiv ist, dass sie ebenfalls den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Bioziden ausserhalb der Landwirtschaft regelt. 


Damit stellt die Pa. Iv. eine Antwort auf die beiden Volksinitiativen «Für sauberes Trinkwasser» und «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» dar, die am 13. Juni 2021 vor das Volk kommen. Beide sind zu extrem und zielen an der Nachfrage vorbei. Sie würden die inländische Versorgung mit regionalen Lebensmitteln massiv schwächen, die Preise für die Konsumenten markant erhöhen und viele Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen gefährden. 


Der Schweizer Bauernverband (SBV) beurteilt einige der Beschlüsse des Nationalrats als sehr problematisch. Beispielsweise kann die Pa. Iv. massive Auswirkungen auf die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln auf den rund 120'000 ha Landwirtschaftsland haben, das in Zuströmbereichen von Grundwasserfassungen liegt. Dieses Kulturland liegt meist in den besten Acker- und Gemüsebauregionen der Schweiz. Der SBV erwartet, dass der Ständerat im Rahmen der weiteren Beratungsschritte die Problematik der Zuströmbereiche nochmals diskutiert. 
 

 

Rückfragen

Markus Ritter

Markus Ritter

Präsident Schweizer Bauernverband
Nationalrat

Telefon 079 300 56 93
E-Mail markus.ritter@parl.ch

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Schweizer Bauernverband: 125 Jahre – und kein bisschen müde

07.06.22 | Der Schweizer Bauernverband (SBV) feiert heute seinen 125-jährigen Gründungstag. Für diesen geschichtsträchtigen Anlass kehren Präsidium und Geschäftsleitung unter anderem an jenen Ort zurück, an dem damals die denkwürdige Gründungsversammlung stattfand – ins Berner Rathaus. 1897 befanden sich viele Bauernfamilien in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen. Um ihre Interessen besser zu vertreten, wurde der SBV als Dachorganisation der einheimischen Landwirtschaft gegründet.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 22

07.06.22 | Im Jubiläumsjahr 2022 blickt der SBV in die Vergangenheit, aber vor allem auch in die Zukunft. Neben vielen anderen Aktivitäten hat er in Zusammenarbeit mit den Schweizer Agrarmedien und Agri Hebdo eine Jubiläumszeitschrift herausgegeben. Sie wird am 10. Juni der BauernZeitung und dem Agri beigelegt. Darin lässt der SBV insbesondere der vielfältigen Schweizer Landwirtschaft viel Raum, nimmt Lob und Kritik gleichermassen entgegen. Historiker Peter Moser (deutsch) und der ehemalige Chefredaktor von Agri, Claude Quartier (französisch), schauen auf die Veränderungen der Schweizer Landwirtschaft und des Verbands und schätzen ein, wohin die Reise führen könnte.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 21

30.05.22 | Der 1. August-Brunch auf dem Bauernhof ist bis heute eines der wichtigsten Projekte der Basiskampagne «Schweizer Bauern». Aufgrund der grossen Beliebtheit des Anlasses wurde die Anmeldefrist für Betriebe nochmals verlängert.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Massentierhaltungsinitiative: Am 25. September gilt’s ernst!

25.05.22 | Der Bundesrat gab die Vorlagen für die Volksabstimmung vom 25. September bekannt. Wie erwartet gehört auch die unnötige Massentierhaltungsinitiative dazu. Es braucht einen grossen und solidarischen Effort der ganzen Branche für ein klares Nein! Deshalb: Jetzt die Fahnen aufhängen! Damit lässt sich die Bevölkerung schon vor der Abstimmungskampagne, die im Juni startet, für das Thema sensibilisieren.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Nötige Reformen anpacken, Experimente vermeiden

25.05.22 | Am 25. September entscheiden die Stimmberechtigen in Zeiten wachsender Unsicherheit über drei zentrale Stabilitätspfeiler: die Sicherung der AHV, das Zurückholen von Steuergeldern in die Schweiz und die sichere Versorgung mit Lebensmitteln. Konkret geht es um die Reform AHV21, die Reform der Verrechnungssteuer und die Volksinitiative gegen Massentierhaltung. Eine breite Allianz der Wirtschaft setzt sich für die Reformen von AHV und Verrechnungssteuer ein und lehnt neue Vorschriften für die Landwirtschaft ab, die letztlich allein die Auslandabhängigkeit erhöht.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 20

23.05.22 | Aufgrund der stark wachsenden Wolfsbestände in der Schweiz nimmt der Druck auf die Nutztierhaltung zu. Das Parlament sprach daher für «Notmassnahmen» für den Alpsommer 2022 5,7 Mio. Franken. Diese Massnahmen sind zu begrüssen, sie werden das Problem jedoch nicht lösen. Nur eine präventive Regulierung der Grossraubtiere wird es ermöglichen, die landwirtschaftliche Tätigkeit, insbesondere in den Berggebieten, aufrechtzuerhalten. Das Jagdgesetz muss in diesem Sinne zwingend angepasst werden.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 19

16.05.22 | Aufgrund der stark wachsenden Wolfsbestände in der Schweiz nimmt der Druck auf die Nutztierhaltung zu. Das Parlament sprach daher 5,7 Mio. Franken für «Notmassnahmen» für den Alpsommer 2022. Der SBV definierte mit dem BAFU die konkreten Massnahmen, die über diesen Kredit finanziert werden. Dazu gehören unter anderem zusätzliches Alppersonal, mobile Wohncontainer, Vergrämungsmaterial und Wärmebildgeräte. Die Liste der Massnahmen wird demnächst veröffentlicht.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
Agristat Aktuell 04-22: Futtermittelbilanz 2020

11.05.22 | Im Jahr 2020 haben die verfügbaren Futtermittel gegenüber dem Vorjahr mit 7'752'000 Tonnen Trockensubstanz um 0,6 % abgenommen. Die marktfähigen Futtermittel sind hauptsächlich Kraftfutter, davon standen im Berichtsjahr 1'792'000 Tonnen zur Verfügung. Die nicht marktfähigen Produkte sind Grundfutter, die fast ausschliesslich von den Raufutterverzehrern gefressen werden. 2020 stammten 5'960'000 Tonnen Futtermittel, d.h. 76,9 % des gesamten Verbrauches, aus dieser Rohstoff-Kategorie. Der Anteil der Inlandproduktion am gesamten verfügbaren Futter ist 2020 auf 86,4 % gestiegen. Die Versorgung mit dem inländischen Futtergetreide und den Nebenprodukten aus der Ölherstellung und der Müllerei waren höher als im Vorjahr. Dazu sind auch die Raufutter- und die Silomaiserträge gut ausgefallen.

Mehr lesen