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Das Gremienjahr 2024

Die Arbeit des Vorstands

Tätigkeiten des Vorstands 2024

Der Vorstand behandelte an zehn Sitzungen eine Vielzahl von Traktanden, fasste Beschlüsse und erledigte statutarisch vorgegebene Geschäfte. Die Grundlagen dazu erarbeiteten Geschäftsleitung und ihre Mitarbeitenden aus den jeweils betroffenen Geschäftsbereichen. Besonderen Stellenwert nahmen 2024 ein:

  • Situation auf den Märkten und Preisforderungen
  • Abstimmung über die Biodiversitätsinitiative
  • Agrarpolitik und Bundesbudget
  • Revision des Jagdgesetzes
  • Internationale Geschäfte
  • Verabschiedung zahlreicher Positionen und Stellungnahmen
  • Planung des Tätigkeitsprogramm des Folgejahres
  • Aufsicht über die im Tätigkeitsprogramm vorgesehenen Massnahmen
  • Finanzielle Belange
  • Ersatz- und Erneuerungswahlen 

Spezielle Themen oder Beschlüsse der einzelnen Sitzungen:

Januar

Die Januar-Sitzung fiel zu Gunsten der vorgezogenen LAKA aus.

Februar 

Zu Beginn der zweitägigen Sitzung in Brugg fand eine Information des Landwirtschaftlichen Bau- und Architekturbüros (LBA) statt. Dabei wurde im Zusammenhang mit der Neuausrichtung des LBA über die Zeichnung der Anteilscheine informiert. An der ordentlichen Sitzung wurden die Mitglieder des Vorstands über die Entwicklung der Unternehmung der Agrisano und die laufenden Projekte orientiert. Die Proteste in Deutschland und Frankreich gaben viel zu diskutieren. Danach folgten Informationen zu den Ergebnissen der Umfrage zur Agrarpolitik 2030 (AP2030), welche im November 2023 bei den Bauernfamilien durchgeführt wurde. Anschliessend äusserte sich BLW-Direktor Christian Hofer zum Stand der AP2030 bei ihnen. Die Einschätzung der Situation auf den Märkten und die dringlichen Preisforderungen, das Projekt «1000 für die Biodiversität» mit Coop sowie der Stand der Kampagne gegen die Biodiversitätsinitiative waren die ersten Themen des zweiten Tages. Weiter folgten Erläuterungen zum landwirtschaftlichen Verordnungspaket, zum Mantelerlass über die erneuerbare Stromproduktion in der Landwirtschaft und der Vorstand verabschiedete das Positionspapier «Solaranlagen auf Kulturland». Die Abstimmung zum geplanten Autobahnausbau STEP, diversen internationalen Belangen und die Stellungnahme des SBV zum EU-Verhandlungsmandat sowie die Wahl von zwei neuen Jurymitgliedern für den Medienpreis rundeten die Sitzung ab. 

März

Die März-Sitzung war geprägt von der Parolenfassung zu den Eidg. Volksabstimmungen vom Juni. Die Positionierung betraf die Prämien-Entlastungs-Initiative (Entscheid: Nein-Parole), die Kostenbremse-Initiative (Entscheid: Stimmfreigabe) die BVG-Revision (Entscheid: Stimmfreigabe) und den Mantelerlass über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien (Entscheid: Ja-Parole). Aufgrund des Preisdrucks und den laufenden Verhandlungen in den Branchen, wurde die Situation auf den Märkten fundiert diskutiert. Weiter verabschiedete der Vorstand die Stellungnahmen zur Änderung der Tierschutzverordnung, zur Revision des Landesversorgungsgesetzes und zur Teilrevision AHV in Bezug auf die Witwen- und Witwerrente. Er genehmigte den Schlussbericht zur Umfrage zur AP2030, das gleichnamige Strategiepapier sowie den Digitalisierungsbericht SBV. Die Mitglieder des Vorstands wurden zum Stand digiFLUX, zum Lagebericht Pflanzenschutz und zum Projekt Suisse-Bilanz/GRUD informiert. Zum Schluss genehmigten sie die IKS-Risikoanalyse und nahmen Ersatzwahlen in diverse Stiftungen vor. 

April

Die Stellungnahme zum landwirtschaftlichen Verordnungspaket gab zu vertieften Diskussionen Anlass. Zudem wurde über den aktuellen Stand der Bauernproteste, resp. den Preisverhandlungen sowie zur Kampagne gegen die Biodiversitätsinitiative informiert. Weitere Themen waren die Revision der Grundbildung und der Höheren Berufsbildung sowie das Freihandelsabkommen mit Indien. Zum Schluss verabschiedete der Vorstand die Rechnung 2023 des SBV sowie die Spezialfinanzierung der Basiskommunikation und genehmigte den Jahresbericht 2023 zuhanden der LAKA.

Mai

Auf Einladung der fenaco Genossenschaft fand die Mai-Sitzung im Agrarzentrum der fenaco in Lyssach statt. Sie war von Diskussionen zum inländischen Futtergetreideanbau geprägt. Aber auch die AP2030 und die zu verfolgende Strategie dazu, gab zu reden. Weiter wurde zu den Zielen der Science based Target Initiative (SBTi) und dem daraus abgeleiteten Beitritt zu AgroImpact informiert und der Vorstand wurde bezüglich die Verhandlungen mit Mercosur auf den neuesten Stand gebracht. Zuletzt genehmigte der Vorstand das Budget für eine Mandatsvergabe zur Überprüfung der Wirtschaftlichkeit von Agriexpert und verabschiede die Terminplanung der Gremien für das Jahr 2025.    

Juni

Vor der Sommerpause beschäftige sich der Vorstand zuerst mit den Vernehmlassungen zu den Verordnungen des Mantelerlasses Energie sowie zur Deklarationspflicht, aber auch mit der Stellungnahme zur Änderung der Jagdverordnung. Danach besprach er die Strategie AP2030, resp. das Arbeitspapier zur Definition der roten Linien sowie den ersten Entwurf des Berichts zur Anpassung an den Klimawandel. Weiter wurden dem Vorstand die Forschungsprogramme von Agroscope zu seiner Beurteilung vorgelegt. Zuletzt genehmigte der Vorstand die Schwerpunktthemen für das Tätigkeitsprogramm 2025.

August 

An der jährlichen zweitägigen Sitzung vom August in Thun beschäftigte sich das Gremium zuerst mit Bundesgeschäften wie dem Verordnungspaket 2024, dem aktuellen Stand der AP2030 sowie dem Bundesbudget 2025 und Zahlungsrahmen 2026-29. Danach wurde über die Anforderungen an die Regulierung der neuen Züchtungsverfahren diskutiert und es folgten Informationen zu den unerwünschten Lenkungsabgaben und zum Stand der Arbeiten der Taskforce Pflanzenbau. In Sachen Biodiversitätsinitiative genehmigte der Vorstand die Finanzierung und besprach den Kampagnenstand. Weiter wurde zum misslungenen Verordnungsentwurf zum RPG2 sowie zum Positionspapier zur EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte, welches auch gleich verabschiedet wurde, orientiert. Zuletzt genehmigte der Vorstand die Änderung der Statuten sowie des Geschäftsreglements des SBV und nahm Ersatzwahlen in die ständigen Fachkommissionen vor. 

September

Zu Herbstbeginn standen die Abstimmungsvorlagen vom 24. November im Zentrum. Der Vorstand entschied zu den beiden Vorlagen des Obligationenrechts (Mietrecht) keine Parole zu fassen. Zur Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung fasste er die Ja-Parole. Ein weiteres wichtiges Dossier war die Verabschiedung der Stellungnahme zur Verordnung des RPG2, welche Korrekturen erforderte. In einem Rückblick wurde das Fazit aus dem Alpsommer 2024 respektive dem revidierten Jagdgesetz gezogen und festgestellt, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht. Hinsichtlich der LAKA vom Oktober und der DV des SBV vom 20. November, genehmigten die Vorstandsmitglieder das Tätigkeitsprogramm 2025, die Traktandenliste der DV, die Ansätze der Flächenbeiträge 2025 und die Nomination der Nachfolger für Vorstand und Vizepräsidium. Zu guter Letzt verabschiedete das Gremium noch das Pflichtenheft für die internen Revisoren des SBV und nahm Ersatzwahlen in diverse Stiftungen und Ausschüsse des SBV vor.  

Oktober

Die Sitzung startete mit einem Rückblick auf die Abstimmung vom 22. September zur Biodiversitätsinitiative und einem ersten Fazit dazu. Danach fasste der Vorstand in einer kontroversen Diskussion die Ja-Parole zum Bundesbeschluss über den Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen STEP. Ebenfalls verabschiedete er die Stellungnahme zur Änderung des Elektrizitätsgesetzes zuhanden des Bundesrates. Er besprach das Vorgehen in Sachen Expertenbericht Sparmassnahmen, den der Bundesrat zur Entlastung des Bundeshaushaltes in Auftrag gegeben hatte. In einem Referat erläuterte Christian Hofer danach über den aktuellen Stand bei digiFLUX. Die Mitglieder des Vorstands erhielten dabei die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ihre Kritikpunkte anzubringen. Mit der Präsentation der Vorschläge zur administrativen Vereinfachung an die Adresse des BLW endete die Sitzung.   

November

Die im Vorfeld der DV 2024 stattfindende Sitzung fand online statt. Der Vorstand fasste die Nein-Parole zur Umweltverantwortungsinitiative, besprach das grobe Vorgehen in Sachen Vegi-Initiative und verabschiedete das Positionspapier zu den Deklarationspflichten, welche als flankierende Massnahmen zu einem allfälligen Mercosur-Abkommen gefordert wurden. Weiter erhielt der Vorstand Informationen zum Stand der Debatte zu den Bundesfinanzen und genehmigte einen Brief an das BLW, um seine Forderungen in Bezug auf digiFLUX und im Anschluss an die Diskussion im Oktober-Vorstand zu bekräftigen. Es folgte die 1. Lesung der Stellungnahme zur Teilrevision bäuerliches Bodenrecht sowie Informationen zur Entwicklung der Blauzungenkrankheit und der Zulassung eines Impfstoffes dagegen. 

Dezember

Den Hauptteil bildete die Verabschiedung der Stellungnahme zur Teilrevision des bäuerlichen Bodenrechts. Sie führte zu einigen Diskussionen, weshalb einige Artikel im Januar 2025 erneut traktandiert werden. Ebenfalls erhielt der Vorstand ausführliche Informationen zur Pa. Iv. Bregy «Modernen Pflanzenschutz in der Schweiz ermöglichen» sowie zu den Freihandelsabkommen mit Indien und Chile. Weiter verabschiedete der Vorstand den Schlussbericht und die Schlussrechnung der Biodiversitätsinitiative und setzte sich in Bezug auf die Umfrage Landwirtschaft zur AP2030 mit den Anliegen der Alpwirtschaft auseinander. Danach folgte eine Reihe an Informationen zum Stand bei den Revisionen der Grund- und Höhere Berufsbildung, zu den SwissSkills 2025 und EuroSkills 2029 sowie zur neuen Struktur der OdA AgriAliForm ab 2026. Als letzten Akt im alten Jahr sondierte der Vorstand eine allfällige Auflösung der Fachkommission Forschung und Beratung und genehmigte das Budget 2025 sowie den Finanzplan des SBV zuhanden der LAKA vom 26. Februar 2025.

Die Tätigkeiten und Entscheide der Landwirtschaftskammer

Tätigkeiten der Landwirtschaftskammer 2024

Die Sitzungen der Landwirtschaftskammer (LAKA) des ersten Semesters 2024 fanden im Januar und April statt, letztere an der LUGA in Luzern. Ausnahmsweise wurde die September-Sitzung abgesagt, dafür der Reservetermin vom Oktober genutzt.  

Die LAKA befasste sich – neben statutarischen Aufgaben – an den drei Sitzungen mit folgenden Hauptthemen:

  • Situation auf den Märkten und Preisforderungen
  • Abstimmung zur Biodiversitätsinitiative
  • Agrarpolitik und Bundesbudget
  • Revision des Jagdgesetzes
  • Verabschiedung zahlreicher Positionen und Stellungnahmen
  • Finanzielle Belange

LAKA vom 11. Januar 2024 in Bern

Aufgrund der Parolenfassung zu den am 3. März anstehenden Volksabstimmungen, wurde die ursprünglich im Februar geplante LAKA auf den Januar vorverlegt. Zu den Initiativen «Für ein besseres Leben im Alter» (Initiative für eine 13. AHV-Rente) und «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge» (Renteninitiative) fassten die Mitglieder die Nein-Parole. Für eine fairere Verteilung der Wertschöpfung, einigten sich die Mitglieder der LAKA, von den Marktakteuren und Detailhändlern Preiserhöhungen im Umfang von fünf bis zehn Prozent einzufordern. Zudem genehmigten sie die definitive Stellungnahme zum landwirtschaftlichen Rahmenkredit 2026-2029 und erhielten Informationen zum Stand der Kampagne gegen die Biodiversitätsinitiative und zu den Entscheiden des Parlaments zum Bundesbudget 2024. Auch wurde über die ersten Resultate der Umfrage zur Agrarpolitik 2030 informiert. Zuletzt verabschiedete die LAKA das Budget 2024 des SBV und nahm den Finanzplan zur Kenntnis. 

LAKA vom 26. April 2024 an der LUGA, Messe Luzern

Der Schwerpunkt dieser sehr umfassenden Sitzung lag auf der Parolenfassung zu den anstehenden Volksabstimmungen. Die LAKA lehnte die Prämien-Entlastungs-Initiative ab. Zur Kostenbremse-Initiative beschloss sie Stimmfreigabe. Bei der Initiative «Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit» beschloss sie, keine Parole zu fassen. Zu vielen Diskussionen führte die Vorlage über die BVG-Reform. Schlussendlich beschloss die LAKA mit einem grossen Mehr die Stimmfreigabe. Schliesslich sagten die Mitglieder Ja zum Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien. Der Verabschiedung der Stellungnahme zum landwirtschaftlichen Verordnungspaket 2024, gingen wie bereits im Vorstand, eingehende Diskussionen voraus. Weiter traktandiert war die Verabschiedung der Umfrage zur Agrarpolitik 2030 sowie die Genehmigung des Strategieberichts. Zu guter Letzt genehmigte die LAKA den Jahresbericht sowie die Rechnung 2023 des SBV sowie der Basiskommunikation und verabschiedete eine Anpassung des Reglements der Fachkommissionen.   

LAKA vom 16. Oktober 2024 in Bern

In der reich befrachteten Versammlung wurde über die am 9. Februar 2025 anstehende Umweltverantwortungsinitiative informiert und zum «Nein» aufgerufen. Ebenfalls wurde zum Stand der Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit orientiert, da die Fälle in der Schweiz innert einigen Wochen rasant zunahmen. Unter den Stellungnahmen verabschiedeten die Mitglieder die mehrheitlich misslungene Raumplanungsverordnung diskussionslos. Weiter waren Rückblicke auf den Ausgang der Abstimmung zur Biodiversitätsinitiative und den Jagdsommer 2024, die angespannten Bundesfinanzen und die dadurch drohenden Sparmassahmen in der Landwirtschaft sowie die Herausforderungen im Pflanzenbau traktandiert. Ein Hauptpunkt der Versammlung bildeten die Abstimmungsvorlage vom 24. November und der Bundesbeschluss über den Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen. Nach kontroversen Diskussionen entschied sich die Mehrheit der anwesenden LAKA-Mitglieder dazu, die Ja-Parole zu fassen. Es folgten noch die Verabschiedung des Tätigkeitsprogramms 2025 und der Ausblick auf die DV 2024, bevor die letzte Sitzung des Jahres mit der Genehmigung der revidierten Statuten und des überarbeiteten Geschäftsreglements endete. 

Tätigkeiten Konferenz der operativen Leiter (KOL) der Mitgliedorganisationen

Konferenz der operativen Leiter (KOL) vom 27. bis 28. August 2024

Als Gastgeber amtete der Kanton Thurgau (unter der Organisation von Urs Schneider), weshalb der zweitägige Anlass inkl. Rahmenprogramm in und rund um Weinfelden stattfand. Die Mitglieder der KOL, welche die operativen Leiterinnen und Leiter der Mitgliedorganisationen des SBV umfasst, waren auch als Gäste an die Sitzungen der Landwirtschaftskammer eingeladen. 

Die gut besuchte Sitzung startete mit der Vorstellung der Position des SBV zu den Lenkungsabgaben, ging über zu einer Information zum Projekt Schule auf dem Bauernhof (SchuB) und weiter zum Projektstand der Biodiversitätsinitiative. Ein Inputreferat zu fondssuisse beendete den ersten Teil der Sitzung. In der zweiten Hälfte des Tages standen zuerst aktuelle politische Geschäfte wie die Agrarpolitik 2030, das Verordnungspaket 2024, die Bundesfinanzen, die Umsetzung des RPG2 sowie der Jagdverordnung auf dem Programm. Danach informierte eine Fachmitarbeiterin des SBV zum Thema Digitalisierung in der Landwirtschaft und das Thema digiFLUX. Francis Egger orientierte zu den Absichten, bei politischen Vorstössen bessere Synergien auf Bundes- und Kantonsebene zu schaffen und erklärte dabei die Rolle der Mitgliedorganisationen. Am Schluss des ersten Sitzungstages informierte ein Vertreter der Stiftung SchweizMobil über die Organisation selbst sowie zum Thema «Freizeittourismus und Landwirtschaft im Einklang». 

Am Abend führte ein Spaziergang die Sitzungsteilnehmer zum Weingut Burkhart in Weinfelden, wo sie auf einem interessanten Rundgang durch die Rebberge und die Kellerei viel Wissenswertes zum Anbau und Sorten erfuhren. Ein feines Nachtessen rundete den ersten Sitzungstag ab.   

Der Folgetag startete mit einer Information zur Vereinigung AgroImpact. Diese unterstützt landwirtschaftliche Betriebe bei der Inwertsetzung von Klimamassnahmen. Passend zum Thema wurde anschliessend der vom SBV erstellte Bericht zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel vorgestellt. In einem Workshop erarbeiteten und präsentierten die Konferenzteilnehmenden ihre Vorstellungen und Bedürfnisse zur Optimierung der Verbandsarbeit des SBV. Bevor sich die Mitglieder der KOL zum Abschluss des Anlasses zu einem geführten Rundgang in die Lagerhallen von LIDL Schweiz aufmachten, folgten noch allgemeine Informationen zu den Anlässen im Herbst. 

Delegiertenversammlung vom 20. November 2024

Über 380 Delegierte nahmen an der DV 2024 im Kursaal Bern teil. Zudem waren ausserordentlich viele Gäste aus Politik und Wirtschaft dabei. 

Gesamterneuerungswahlen 

Einen Hauptteil bildeten die Gesamterneuerungswahlen für die neu beginnende Amtsperiode 2024-2028. Die Delegierten wählten 16 neue Mitglieder in die Landwirtschaftskammer. Die Mitglieder der LAKA wiederum wählten mit Marc Brodbeck (Präsident des Bauernverbands beider Basel) und Adrian Brügger (Präsident von AGRI Freiburg) zwei neue Vorstandsmitglieder. Diese lösten Andreas Vögtli und Fritz Glauser ab. Damien Humbert-Droz übernahm neu die Rolle als Vizepräsident des SBV. Markus Ritter wurde für weitere vier Jahre als Präsident des SBV gewählt. Auf die DV 2028 kündigte er seinen Rücktritt an.  

Weitere Schwerpunkte

Ein weiterer Fokus lag auf den drohenden Sparmassnahmen des Bundes. Diese wurden verurteilt, da die Anforderungen für den Erhalt von Direktzahlungen laufend steigen und das Agrarbudget seit 25 Jahren nominal stabil ist. In der gleichen Zeit stieg das gesamte Bundesbudget um 40 Milliarden Franken. Die Ausgestaltung der künftigen Agrarpolitik, die anstehenden Volksinitiativen Umweltverantwortungs- sowie die «Vegi-Initiative» kamen ebenfalls zur Sprache und die Versammlung blickte zufrieden auf die gewonnene Abstimmung zur Biodiversitätsinitiative zurück. 

Übrige statutarische Geschäfte

Unter den statutarischen Traktanden verabschiedeten die Delegierten die Flächenbeiträge 2025, den Jahresbericht 2023, das Tätigkeitsprogramm des kommenden Jahres sowie eine Anpassung der Statuten. 

Verleihung des Medienpreises

Wiederum sponserte die Agrisano den alljährlichen Medienpreis mit einem Beitrag von je 2’000 Franken. 

Den Medienpreis für die Deutschschweiz gewann Rico Bandle für seinen Artikel «Ich arbeite für 8.30 Franken pro Stunde». Dieser erschien in der Sonntagszeitung vom 21. Januar 2024 und beleuchtet die Hintergründe der Bauernproteste von Anfang Jahr. Dafür besuchte der Autor den Milchbauern Jörg Büchi. Dieser zeigte seine Buchhaltung und damit die wirtschaftliche Realität auf seinem für Schweizer Verhältnisse typischen Betrieb. 

Der Westschweizer Medienpreis ging an Xavier Lafargue und Eric Budry von der Zeitung «Tribune de Genève» für ihren Schwerpunkt mit dem Titel « L'Essor et l'Impact des Produits GRTA à Genève ». Dieser erschien in der Ausgabe vom 17. Mai 2024 und zeigt die Geschichte und die Bedeutung der Marke GRTA (Genève Région - Terre Avenir) für Lebensmittel aus Genf. Dabei kommen Bauernbetriebe ebenso zu Wort wie Konsumentinnen und Konsumenten.

Den Preis für das Tessin erhielt der freischaffende Filmemacher Aron Anselmi für seine Video-Dokumentation «Le donne dell’alpe Bolla Froda», die am 14. Mai 2024 in der Sendung Sottosopra von RSI ausgestrahlt wurde. Sie erzählt von zwei Frauen auf der Alp Bolla Froda und ihre Leidenschaft für die Alp- und Viehwirtschaft.