Hauptinhalt

Erneut rückläufige Einkommen: Es gibt grossen Handlungsbedarf!

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 19. November 2024

Die heute von Agroscope veröffentlichten Einkommenszahlen der Schweizer Landwirtschaft zeigen ein ernüchterndes Bild. Nach dem bereits kritischen Vorjahr ist der durchschnittliche Arbeitsverdienst mit 54’800 Franken pro Familienarbeitskraft zum zweiten Mal in Folge rückläufig. Die vom Bundesrat vorgesehenen Kürzungen in der Landwirtschaft beim Agrarbudget 2025 und Zahlungsrahmen 26-29 sind daher völlig unangebracht. 

Die diesjährige Publikation der zentralen Auswertung der Buchhaltungsdaten bestätigt die anhaltend ungenügende wirtschaftliche Lage der Schweizer Landwirtschaft. Der Schweizer Bauernverband (SBV) sieht grossen Handlungsbedarf. Punktuelle positiven Entwicklungen in der Tierhaltung vermögen das schlechte Pflanzenbaujahr 2023 und die Teuerung nicht zu kompensieren. Das führt dazu, dass die Einkommen pro Familienarbeitskraft im Schnitt nochmals 2.4 Prozent unter dem bereits schlechten Vorjahr liegen. Angesichts der Tatsache, dass der durchschnittliche Arbeitsverdienst im dreijährigen Mittel signifikant unter dem Vergleichslohn im zweiten und dritten Sektor bei um einen Drittel mehr Arbeitsstunden liegt, sind Kürzungen der finanziellen Mittel für die Landwirtschaft nicht vertretbar. 

Artikel 5 des Landwirtschaftsgesetzes schreibt vor, dass es nachhaltig wirtschaftenden Betrieben möglich sein muss, ein mit der übrigen erwerbstätigen Bevölkerung vergleichbares Einkommen zu erzielen. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass dieses Ziel deutlich verfehlt wird. 

Der zweite grosse Hebel zur Verbesserung der Einkommenssituation liegt bei kostendeckenden Produzentenpreisen. Hier sind weitere Anpassungen gegen oben nötig. Nach wie vor befinden sich die Produktionskosten auf einem erhöhten Niveau, welche die gegenwärtigen Preise nicht angemessen abdecken. Der SBV erwartet von Politik und Marktpartner, dass sie gemeinsam zu einer nachhaltigen Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Schweizer Landwirtschaft beitragen. 

 

Verhaltene Aussichten für das laufende Jahr 
Die Prognosen des Bundesamts Statistik für 2024 sagen eine leichte Verbesserung des Sektor-einkommens voraus. Dieses bleibt jedoch unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die dringend benötigte signifikante Verbesserung der Einkommenssituation zeichnet sich weiter nicht ab. 

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Was wir Junglandwirtinnen und Junglandwirte brauchen

05.03.24 | Wenn 2030 die nächste Agrarpolitik eingeführt wird, werden 40% der jetzigen Betriebsleiter pensioniert sein. Es sind die Junglandwirtinnen und Junglandwirten, welche die Entscheide von heute umsetzen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Nicht auf Kosten der Landwirtschaft!

03.03.24 | Die Schweizer Bevölkerung hat der 13. AHV-Rente für alle zugestimmt. Sie nimmt damit zusätzliche jährliche Ausgaben für die erste Säule in der Grösse von 4 bis 5 Milliarden Franken in Kauf, deren Finanzierung völlig offen ist.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Erster, aber später Schritt zur Verbesserung der Lage

01.03.24 | Die Branchenorganisation Milch (BO Milch) beschloss heute, den Richtpreis für Milch um 3 Rappen zu erhöhen. Leider erst auf das dritte Quartal. Der Schweizer Bauernverband würdigt dies als ersten Schritt. Die Verarbeiter und Händler haben den Ernst der Lage insofern verstanden, als dass keine Verbesserung den Frust in der bäuerlichen Basis verstärkt hätte. Mit dem Entscheid ist der künftige Milchpreis leicht höher, als er vor der Reduktion im November per Anfang Jahr war.

Mehr lesen
Stellungnahmen Finanzierung von Gebäudeschäden bei Erdbeben

27.02.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Finanzierung von Gebäudeschäden bei Erdbeben.

Mehr lesen
Stellungnahmen Angleichung der EO-Leistungen

27.02.24 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Angleichung der EO-Leistungen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Keine Kürzung bei der Landwirtschaft!

14.02.24 | Der Bundesrat muss seinen aus dem Lot geratenen Bundeshaushalt sanieren. Doch statt dort zu sparen, wo die Ausgaben steigen, will er auch die Landwirtschaft zur Kasse bitten. Er plant im Budget 2025 eine lineare Kürzung bei den schwach gebundenen Ausgaben. Für den Schweizer Bauernverband ist eine Reduktion des Agrarbudgets ein absolutes No-Go!

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen «1000 für die Biodiversität» – jetzt mitmachen!

13.02.24 | Mit 1000 zusätzlichen Kleinstrukturen und Bäumen wollen der Schweizer Bauernverband und Coop mithelfen, die Qualität von bestehenden Flächen zur Förderung der Biodiversität zu verbessern. Dafür zahlen sie 100 Franken pro neues Element. Deshalb heisst es jetzt: Mitmachen und mithelfen, das Ziel bis Ende April zu erreichen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Mehr Wertschätzung für die Landwirtschaft

13.02.24 | Die Ereignisse der letzten Tage bringen die Unzufriedenheit und den wirtschaftlichen Druck in der Schweizer Landwirtschaft zum Ausdruck. Sie verdeutlichen die Notwendigkeit, jungen Landwirtinnen und Landwirten bessere Perspektiven zu bieten. Die Schweizer Junglandwirte stellen sich hinter die vom SBV und Agora lancierte Petition. Gestern wurden die Forderungen mit Beteiligung der JULA an Politik und Detailhandel überreicht.

Mehr lesen