Hauptinhalt

Sömmerung: Vorsorgen und Vorfälle mit Wanderern vermeiden

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 29. Juni 2020

Die Sommerferien und damit die Hauptwanderzeit der Schweizerinnen und Schweizer stehen vor der Tür. Viele Wanderwege führen durch Sömmerungsweiden. Die Tierhalter stehen in diesen Fällen in der Pflicht Vorsorgemassnahmen zu ergreifen, um Wanderer ausreichend zu schützen und Unfälle zu vermeiden. Ihnen stehen Empfehlungen und eine Checkliste als Unterstützung zur Verfügung.

Wandern boomt, auch aufgrund der Corona-Einschränkungen. Die Schweiz verfügt über rund 65'000 Kilometer Wanderwege, zahlreiche in Gebieten mit Sömmerungsweiden. Viele Wanderer und Hundehalter haben wenig bis keine Erfahrung im Umgang mit Rindvieh und/oder Herdenschutzhunden, weshalb das Zusammentreffen mit den weidenden Tieren immer mal wieder zu Zwischenfällen bis hin zu fatalen Unfällen führt. 

Grundsätzlich haften Tierhalter für Schäden, die ihre Tiere verursachen, sofern nicht nachgewiesen wird, dass die gebotene Sorgfalt in der Verwahrung und Beaufsichtigung der Tiere angewendet wurde (OR, Art. 56). Dies bedeutet, dass Halterinnen und Halter von Rindvieh wie auch von Herdenschutzhunden eine Risikoanalyse mit entsprechender Massnahmenplanung und -umsetzung durchführen müssen, sobald Wanderwege durch ihr Weidegebiet führen. Die Zaunanlage soll den geweideten Tieren, den Örtlichkeiten sowie der Drittpersonen- und Hundefrequenz angepasst sein und regelmässig kontrolliert werden. Konfliktstellen wie Tränke-, Liege- oder Salzplätze und Stallungen sind von Wanderwegen abzutrennen. Auf Weiden mit Wanderwegen sind nur ruhige und unauffällige Tiere zu halten.

Viele Unfälle liessen sich mit dem richtigen Verhalten von Seiten der Wanderer vermeiden. Deshalb sind Weiden mit Mutterkühen an den Weideeingängen gut sichtbar mit der offiziellen Infotafel zu kennzeichnen und wenn möglich auch der Infoflyer an geeigneten Stellen aufzulegen.

Die umfassenden Empfehlungen der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft und Mutterkuh Schweiz geben viele weitere Tipps zum Thema und enthalten auch eine Checkliste zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht. Diese sind auf ihrer Webseite bul.ch zu finden.

Rückfragen

Thomas Jäggi

Thomas Jäggi

Schweizer Bauernverband
Geschäftsbereich Viehwirtschaft

Telefon 056 462 52 27
E-Mail thomas.jaeggi@sbv-usp.ch

Ursula Freund

Leiterin Kommunikation Mutterkuh Schweiz

Telefon      056 462 33 53

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Klare Mehrheit erachtet Massentierhaltungsinitiative als unnötig

25.09.22 | Die Schweizer Stimmbevölkerung lehnt die Massentierhaltungsinitiative mit 63 Prozent klar ab. Sie sagt damit Nein zu einer staatlich verordneten Tierhaltung gemäss Bio-Standard. Die Schweizer Landwirtschaft ist froh über diesen Entscheid. Denn: Das Angebot ist bereits da! Wenn alle Ja-Stimmenden dieses in Zukunft nutzen, dann können sich Bio-Lebensmittel und andere besonders tierfreundliche Labels über eine markante Steigerung des Absatzes bei tierischen Produkten freuen und zahlreiche Bauernbetriebe ihre Tierhaltung umstellen.

Mehr lesen
Standpunkte
Standpunkte Wir brauchen nochmals einen 13. Juni 2021-Effekt

16.09.22 | Der 25. September und die Entscheidung über die Massentierhaltung naht. Zahlreiche Bauernbetriebe haben in den letzten Wochen mitgeholfen, die Massnahmen und Argumente für ein NEIN bei der Stimmbevölkerung zu streuen. Für dieses Engagement danken wir herzlich! Die Diskussionen in der jüngsten Zeit zeigten einmal mehr, wie emotional das Thema Tierhaltung ist. Deshalb sind auch die Umfrageresultate viel weniger klar, als die guten Nein-Argumente es würden annehmen lassen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor wird deshalb sein, wer stärker mobilisieren kann. Ist es die linke, eher urbane Seite, welche die AHV- und Verrechnungssteuer versenken will oder der bürgerliche und eher ländliche Raum, der die Schweizer Landwirtschaft nicht gefährden und die AHV sichern will?

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 08-22: Schätzung der Schweizer Ackerfläche 2022

12.09.22 | Die offene Ackerfläche nimmt 2022 kaum zu (+0,3 %). Die Kunstwiesenfläche wächst um 1164 Hektaren oder 1,0 %. Die grössten Flächenzunahmen ergeben sich in absoluten Zahlen beim Silomais, Dinkel, Ha-fer, Soja und bei den Sonnenblumen. Den grössten Flächenrückgang verzeichnen Körnermais, Winter-weizen, Eiweisserbsen, Zuckerrüben und Futterweizen. Nach der starken Reduktion der Silomais- und Kunstwiesenfläche vom Vorjahr erfolgte 2022 eine leichte Korrektur zugunsten des Futterbaus.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Finalisten der LandwirtInnen bekannt und Spannung bei den Obstleuten

09.09.22 | Die Spannung in den Zelten der landwirtschaftlichen Berufe ist auf dem Höhepunkt. Gestern beendeten die Obstfachleute ihren Wettbewerb. Heute treten die Winzer und Weintechnologinnen auf die Bühne, während bei den Landwirten die Westschweizer ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen, um ins Finale zu kommen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Die Gemüsegärtner, wie am Schnürchen!

08.09.22 | Auch am zweiten Tag der SwissSkills, die zum dritten Mal in Bern stattfinden und bis Sonntag, den 11. September dauern, ist der Erfolg der Veranstaltung ungebrochen. Die Stände in den Hallen 6 und 7 sind voll besetzt. Im Rampenlicht stehen heute die GemüsegärtnerInnen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen SwissSkills sind gestartet!

07.09.22 | Ab 9.00 Uhr herrschte grosser Andrang bei den SwissSkills in Bern. Hunderte von Schülern strömten zu den Ständen und die landwirtschaftlichen Berufe waren ein Publikumsmagnet am Eröffnungstag. Die ersten Finalisten bei den Wettbekämpfen des Berufs LandwirtIn sind bekannt. 

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Schade! Vandalismus statt sachlicher Debatte

05.09.22 | Bei der Abstimmung über die Massentierhaltungsinitiative in der Schweiz kommt es zu Verunstaltung oder Zerstörung der Nein-Instrumente. Der Schweizer Bauerverband bedauert das und fordert alle auf, die Meinungsfreiheit zu akzeptieren und eine sachliche Debattenkultur zu pflegen.

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 07-22: Dünger: Preis- und Importentwicklung in Zeiten der Unruhe

11.08.22 | Die Düngerimporte der Schweiz sind über die letzten Jahre mehrheitlich konstant geblieben. Dünger werden vorwiegend via Schiff- und Strassenverkehr eingeführt. Die wichtigsten Herkunftsländer sind Nachbarländer sowie Belgien und die Niederlande. Aus Russland wird seit dem März 2022 kein Dünger mehr importiert. Aufgrund der Corona-Krise und dem Krieg in der Ukraine sind die Düngerpreise so stark gestiegen, wie dies seit 2008 nicht mehr der Fall war. Die hohen Preise können weltweit und auch in der Schweiz zu tieferen Erträgen im Pflanzenbau führen.

Mehr lesen