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SBV-News Nr. 45

Notiz­ der Woche

Derzeit ist es Mode, Studien zur künftigen Entwicklung der Landwirtschaft zu publizieren. In der Regel sind an der Erstellung dieser Studien aber nur selten Praktiker beteiligt. Die Widersprüche bleiben deshalb nicht aus: So soll die Produktion für bestimmte Produkte gedrosselt werden, bei denen wir bereits auf Importe angewiesen sind. Oder es wird vergessen, dass Bauernfamilien auch ein Einkommen zum Leben brauchen. Oder die Produktion von Produkten wird verlangt, die keinen Absatz finden. Doch tatsächlich gibt es nur einen sinnvollen Weg, um die Landwirtschaft nachhaltig zu verändern: Die Konsumenten müssen ihren Konsum anpassen. Die Landwirte werden dann, wie seit jeher, rasch auf geänderte Konsumgewohnheiten reagieren.


 

Fachtagung Biodiversität

Gemeinsam mit der Vogelwarte Sempach organisierte der SBV eine Fachtagung zur Beratung im Bereich Biodiversität. Diese richtete sich an Fachpersonen und war mit rund 60 Teilnehmenden gut besucht. Die Referierenden zeigten anhand von praktischen Beispielen die Instrumente einer wirkungsvollen Beratung zur Förderung der Biodiversität auf den Landwirtschaftsbetrieben.

Fachkommission Viehwirtschaft

Die Fachkommission Viehwirtschaft befasste sich mit der aktuellen Marktsituation, diskutierte Fragen rund um die graslandbasierte Produktion, die Strommangellage und die Wiederverwertung von tierischem Eiweiss und besprach die Revision des Jagdgesetzes. Weiter waren die Mitglieder der Meinung, dass der Rhythmus der Fachmessen Messen optimiert werden sollte. Weitere Gespräche dazu sind vorgesehen.

Junglandwirtekommission

An ihrem Strategieseminar diskutierten die Mitglieder der Junglandwirtekommission die Klimastrategie, Fragen zur Berufsbildung und die Organisation ihrer Kommission. Daneben besuchten sie den neuen Milchviehstall in Grangeneuve und den Betrieb des Co-Präsidenten Damien Rey.

Stellenmeldepflicht

Da die Zahl der Arbeitslosen sehr tief ist, fallen im Jahr 2023 weniger Berufsarten unter die Stellenmeldepflicht. Hilfskräfte in der Landwirtschaft allerdings müssen weiterhin dem RAV gemeldet werden. Informationen zur Stellenmeldepflicht finden sich unter www.arbeit.swiss.

Statistik der Woche

Im Jahr 1955 lag die Anbaufläche von Mais unter 5000 Hektaren. Die wärmeliebende Pflanze aus Mexiko wurde in der Folge züchterisch für einen Anbau in der Schweiz optimiert. Deshalb stieg die Anbaufläche in den 60er und 70er Jahren rasant an. Seither liegt die Fläche konstant bei etwas über 60'000 Hektaren. Dies entspricht 23 % der offenen Ackerfläche. Mit Hinblick auf den vieldiskutierten Klimawechsel stellt sich die Frage, ob es weitere Kulturen mit einem ähnlichen Entwicklungspotenzial gibt. In den letzten Jahren kamen viele neue oder wieder entdeckte Kulturen wie Hirse, Sorghum, Quinoa, Reis, Soja, Linsen, Buchweizen und Kichererbsen in die Schweiz. Aktuell besetzen diese Kulturen erst kleine Flächen. Dies kann sich jedoch ändern.