Hauptinhalt

Viel zu tiefe Einkommen in der Landwirtschaft!

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 21. November 2023

Die Einkommen in der Landwirtschaft sind zu tief und es braucht dringend Massnahmen zur Verbesserung. Die vom Bundesrat vorgesehene Senkung der Entschädigung der Bauernbetriebe für die erbrachten gemeinwirtschaftlichen Leistungen ist deshalb gesetzeswidrig. Gleichzeitig müssen auch die Abnehmer bessere Produzentenpreise bezahlen, damit die Mehrkosten gedeckt sind.

Agroscope, die landwirtschaftliche Forschungsanstalt des Bundes, hat heute die Einkommenszahlen in der Landwirtschaft veröffentlicht. Von 2021 auf 2022 gingen dieses bedenklich zurück. Im Durchschnitt verdiente eine Familienarbeitskraft noch 56'100 Franken pro Jahr, was 6,3% weniger ist als im Vorjahr. Besonders stark betroffen war das Hügelgebiet mit einem Rückgang von mehr als 10%. Diese Zahlen sind äusserst alarmierend! Denn schon vorher hatten über 80 Prozent der Betriebe ein tieferes Einkommen, als der Vergleichslohn vorgibt. Für 2023 geht das Bundesamt für Statistik von einem leichten Anstieg des Sektoreinkommens aus. Dieser reicht aber ebenfalls nicht aus, um nur schon die Inflation aufzufangen. Sprich, die Kaufkraft der landwirtschaftlichen Betriebe sinkt weiter.

Artikel 5 im Landwirtschaftsgesetz hält fest: Nachhaltig wirtschaftenden und ökonomisch leistungsfähigen Betrieben muss es möglich sein, ein Einkommen zu erzielen, das mit jener der übrigen erwerbstätigen Bevölkerung in der Region vergleichbar ist. Andernfalls muss der Bundesrat Massnahmen ergreifen. Dieser tut aktuell aber genau das Gegenteil. Ausschliesslich bei der Landwirtschaft will er effektiv sparen und die Ausgaben senken. Bei den übrigen Ausgabenposten besteht das Ziel maximal darin, das Ausgabenwachstum zu verlangsamen. Dabei sind die Ausgaben für die Landwirtschaft seit Jahrzehnten gleich hoch, während die Anforderungen für den Erhalt der Gelder stetig stiegen.

Gleichzeitig leidet die Landwirtschaft auf dem Markt. Infolge der Teuerung sind wieder vermehrt günstige Lebensmittel ohne spezielle Mehrwerte in Bezug auf Umwelt oder Tierwohl gefragt. Es ist der Landwirtschaft auch nach wie vor nicht gelungen, ihre Mehrkosten vollumfänglich weiterzugeben.

Der Schweizer Bauernverband ist tief besorgt über die aktuelle wirtschaftliche Lage der Bauernbetriebe. Er fordert den Bundesrat und das Parlament auf, die Sparübung auf dem Buckel der Bauernfamilien abzubrechen. Die Abnehmer hält er dazu an, faire Preise zu bezahlen, welche die Produktionskosten decken und die Schweizer Lebensmittelproduktion attraktiv halten.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Francis Egger

Stv. Direktor Schweizer Bauernverband
Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales

Telefon      056 462 50 12
Mobile       079 280 69 66
Email        francis.egger@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 8

27.02.23 | Die Digitalisierung schreitet auch in der Landwirtschaft schnell voran. Die Chartagemeinschaft Agridigital widmet sich dem Thema und stellt halbjährlich Digitalisierungsprojekte in der Landwirtschaft vor.

Mehr lesen
Stellungnahmen Bundesgesetz über die Individualbesteuerung

27.02.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands über das Bundesgesetz über die Individualbesteuerung.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 7

21.02.23 | Der Austausch mit den Geflügelproduzenten fokussierte sich auf die BTS-Bedingungen und die Befürchtung einer Beitragskürzung sowie Reduktion der Nährstoffverluste. Die Pouletmast ist in den letzten Jahren effizienter geworden.

Mehr lesen
Stellungnahmen Änderung der Jagdverordnung

21.02.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands über die Änderung der Jagdverordnung.

Mehr lesen
Stellungnahmen Perfectionnement des conditions-cadres du transport de marchandises en Suisse

20.02.23 | Prise de position de l'USP sur le perfectionnement des conditions-cadres du transport de marchandises en Suisse.

Mehr lesen
Stellungnahmen Teilrevision der Biozidprodukteverordnung

16.02.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands über die Teilrevision der Biozidprodukteverordnung.

Mehr lesen
Stellungnahmen Änderung des Bundesgesetzes über die Schweizerischen Bundesbahnen (SBBG)

14.02.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands über die Änderung des Bundesgesetzes über die Schweizerischen Bundesbahnen (SBBG).

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 6

13.02.23 | Beim Spitzengespräch mit Coop wies der SBV erneut nachdrücklich auf die stark gestiegenen Produktionskosten hin und forderte höhere Preise.

Mehr lesen