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Abstimmung vom 9. Februar: Utopische Umweltinitiative
Am 9. Februar kommt nur eine Vorlage zur Abstimmung: Die Umweltverantwortungsinitiative. Lanciert wurde sie von den Jungen Grünen. Sie will strenge Regeln, um die Umweltauswirkungen aller wirtschaftlichen Tätigkeiten in der Schweiz radikal zu reduzieren. Konkret sollen diese innert 10 Jahren um zwei Drittel sinken. Damit ist bereits klar, dass es sich um ein völlig utopisches Begehren handelt. Auch wenn Wohnen, Mobilität, Konsum generell und Landwirtschaft komplett umgekrempelt würden, liesse sich das Ziel nicht erreichen. In der dicht besiedelten Schweiz schon gar nicht. Im Mittelland leben bei uns mehr Menschen pro Quadratkilometer als in Holland. Und Holland ist mit 397 Personen/km2 der am dichtesten besiedelten Staat Europas. Wir müssten also praktisch zurück in Steinzeit, um die Forderungen erfüllen. Heute erreichen nur die ärmsten Länder der Welt wie Afghanistan, Haiti oder Madagaskar das Ziel dieser Initiative.
Fliegen dürfte man gar nicht mehr. Statt Privatautos gäbe es noch einige elektrisch betriebene Taxis. Essen am besten wieder Haferbrei mit etwas Gemüse. Heizen nur wenig und sicher ohne fossile Brennstoffe. Und generell müsste sich der Konsum auf das für das Überleben notwendige Minimum beschränken. Neben einem radikalen Verzicht käme es zu einem einschneidendem Wohlstandsverlust. Die explodierenden Preisen liessen die Kaufkraft förmlich zusammenfallen, was die sozial Schwächeren besonders stark treffen würde. Was die Landwirtschaft betrifft, hat es im Initiativtext zudem ein paar spezifische Punkte. So sollen die Bestimmungen insbesondere die Bereiche Klima, Biodiversitätsverlust, Wasserverbrauch, Bodennutzung sowie Stickstoff- und Phosphoreintrag im Fokus haben.
Die Initianten haben weiter die in der Schweiz verursachte Umweltbelastung im Visier. Tatsache ist, dass heute 70 Prozent unserer Umweltbelastung im Ausland anfällt. Das liegt daran, dass wir stark auf Importe angewiesen sind. Bei der Versorgung mit Lebensmitteln, aber auch bei fast allen anderen Konsumgütern. Einmal mehr wird also versucht, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Dabei sollte jedem klar sein: Die Art Schweizer Landwirtschaft hat keinen Einfluss auf den Konsum. Umgekehrt bestimmt der Konsum sehr stark, was und wie die Schweizer Landwirtschaft produziert. Je häufiger die Bevölkerung z.B. Bio-Lebensmittel kauft, desto mehr Betriebe produzieren biologisch.
Als Schweizer Bauernverband sagen wir ja zum verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt, aber nein zu dieser utopischen und schlussendlich völlig kontraproduktiven Initiative. Ich fordere alle auf, ihr demokratisches Recht wahrzunehmen und am 9. Februar mit einem Nein, ein klares Zeichen zu setzen. Vielen Dank fürs Engagement!