Hauptinhalt

Einheitliche Finanzierung der Leistungen: Alle profitieren!

Die stetig steigenden Gesundheitskosten stellen eine grosse finanzielle Belastung für die Schweizer Bevölkerung und somit auch für die Bauernfamilien dar. Der Kostenanstieg schlägt sich in den Krankenkassenprämien und auch in den Steuern nieder. 15 Jahre hat das Parlament hart um eine Reform gerungen, die zwar kein «Prämienwunder» bewirkt, jedoch einen grossen Fehlanreiz beseitigt.

Aktuell werden ambulante Leistungen zu 100% von den Krankenversicherern finanziert. Stationäre Leistungen (Spitalaufenthalt mit mindestens einer Übernachtung) zahlen die Versicherer und die Kantone gemeinsam. Die Krankenkassen haben also kein Interesse, die günstigeren ambulanten Eingriffe zu bevorzugen. Die Folge: In der Schweiz werden rund 20% der Eingriffe ambulant durchgeführt, während der europäische Mittelwert bei 42% liegt. Dänemark, Niederlande und Schweden führen sogar gegen 60% der Eingriffe ambulant durch. Nicht nur die medizinische Notwendigkeit, sondern auch die finanzielle Vergütung bestimmt also, welche Behandlung erfolgt. Dieses Kosteneinsparpotenzial liegt heute brach. Mit der Reform werden alle Leistungen – egal ob ambulant, im Spital oder im Heim erbracht – nach demselben Verteilschlüssel (Krankenversicherer maximal 73,1 %, Kantone mindestens 26,9% aller Leistungen) finanziert. Ein zentraler Fehlanreiz im heutigen System fällt weg.

Zudem wird die Pflege Teil einer ganzheitlich verstandenen Gesundheitsversorgung. Patientinnen und Patienten können beispielsweise nach einer Operation durch die ambulante Pflege zuhause nahtlos und professionell versorgt werden. Damit steigt die Qualität des Gesundheitswesens für alle.

Im Parlament stimmte eine grosse und parteiübergreifende Mehrheit der Änderung zu. Ärzteverbände, Spitäler, Pflegeheime, Spitex-Organisationen und die Krankenversicherer unterstützen die Reform. Von einer besser koordinierten Gesundheitsversorgung und einer besseren Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsakteuren profitieren schlussendlich alle. Deshalb ist ein Ja am 24. November 2024 auch für die Bauernfamilien von grosser Bedeutung.

Autor

Peter Kopp

Peter Kopp

Leiter Departement Soziales und Dienstleistungen
Generalsekretär Agrisano

Telefon 056 461 71 82
E-Mail peter.kopp@agrisano.ch

Weitere Beiträge zum Thema

SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 13-2023

04.04.23 | Weil der Bund immer mehr Pflanzenschutzmittel verbietet, verlangt die Motion von Christine Badertscher gleichlange Spiesse bei Importen. Die zuständige Kommission des Ständerats konnte davon bereits überzeugt werden.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 12-2023

28.03.23 | Die Umweltkommission des Ständerats sprach sich knapp gegen den schlechten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative aus. Der SBV wird nun alles daransetzen, dass das Plenum der kleinen Kammer der Kommission folgt.

Mehr lesen
Stellungnahmen Umsetzung der Motion 20.4339 UREK-N «Übermässigen Motorenlärm wirksam reduzieren»

22.03.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands über die Umsetzung der Motion 20.4339 UREK-N «Übermässigen Motorenlärm wirksam reduzieren».

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 11-2023

21.03.23 | An der von der SAB, SAV und dem SBV initiierten Dialogplattform Grossraubtiere diskutierte man die Rolle der Wildhut. Weitere Themen waren die Identifizierung von Schäden und der Vollzug der Abschüsse.

Mehr lesen
Stellungnahmen Änderung der Verordnung über die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHVV)

21.03.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands über die Änderung der Verordnung über die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHVV).

Mehr lesen
AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 02-23: Schweizer Aussenhandel mit Käse

13.03.23 | Das Handelsvolumen des Käsemarkts hat in den letzten zwanzig Jahren stark zugenommen. Deutschland ist mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt, Italien hat Anteile eingebüsst. 2022 wurde erstmalig mehr Käse ein- als ausgeführt. Wertmässig resultierte jedoch ein Ausfuhrüberschuss von 204 Millionen CHF. Jeder dritte eingeführte Käse ist ein Frischkäse. 85,6 % der Käseeinfuhren stammen aus Italien, Frankreich und Deutschland. Ausgeführt wird am meisten Hartkäse; Halbhart- und Frischkäse erlangen aber immer mehr Bedeutung. Der Käseverbrauch unterliegt Schwankungen und hat während der Pandemie stark zugenommen, was zumindest teilweise durch den Wegfall des Einkaufstourismus erklärt werden kann. Da der Energiegehalt des Käses je nach Kategorie stark variiert, sollte man beim Verbrauch nicht nur das Gewicht, sondern auch die Menge an Energie beachten.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 10-2023

13.03.23 | Der SBV arbeitet an der Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm & Tierasche. Eine Phosphor-Produktionsanlage für Dünger wird 2024/25 in Betrieb genommen. Ein wichtiger Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft!

Mehr lesen
Stellungnahmen Verordnungspaket Umwelt Herbst 2023

08.03.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands über das Verordnungspaket Umwelt Herbst 2023

Mehr lesen